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Di, Mär

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Lichtplanung mit Verglasungen

Fassade

Ein Verlegerpaar setzt im neuen Eigenheim seine persönliche Leidenschaft für Grafik und Kunst in Szene. Die beiden Pole Galerie und Wohnraum verschmelzen im Haus zu einer Atmosphäre der Kreativität und Offenheit. Für großzügiges Tageslicht sorgen die besonders schlanken Fenster- und Türelemente aus dem Finstral-Aluminiumprogramm FIN-Project.

Der Mensch formt seine Umgebung. Und wo kann er das besser als im eigenen Heim? Als sicherer Rückzugsort und Ausdruck der Individualität ihrer Bewohner bergen Häuser eine schützende Hülle um das Leben in ihrem Innern. Zugleich geben sie durch ihr Erscheinungsbild Impulse nach außen. Dieser Balance hat das Bauherrenpaar mit dem Wunsch nach Raum für Grafik und Kunst eine weitere Dimension hinzugefügt. Am Rande der schwäbischen Alb entstand eine Villa, deren Architektur Kunstwerke nicht nur als Objekte einbindet, sondern sich auch von ihnen inspirieren lässt.

Für den Entwurf zeichnet das Architekturbüro Philipp Architekten verantwortlich. Die Herausforderung, das längs zum Hang liegende und extrem schmal geschnittene Grundstück zu gliedern, wurde durch sichtbare Bezugslinien gelöst. Drei Achsen und drei Ebenen bilden das Gerüst. Zwei natürliche, dem Gelände entspringende Querachsen stufen den Hang ab: Die Baumachse auf der Erschließungsebene, gekennzeichnet durch alten Baumbewuchs, und die Wasserachse auf der untersten Ebene, dargestellt durch ein schlichtes Wasserbecken im Garten. Um 90 Grad versetzt läuft die Kunstachse - eine imaginäre Linie, die das Gebäude längs in einen öffentlichen Bereich im Erdgeschoss und einen privaten Bereich im Ober- und Untergeschoss teilt. Entlang der Kunstachse gewähren zwei gerade Treppen den Zugang zu den Privaträumen.

Der streng geometrische Baukörper besteht aus mehreren Blöcken, die sowohl horizontal als auch vertikal gegeneinander versetzt sind. Ebenfalls konsequent geradlinig sind sämtliche Verglasungen angeordnet. Ihre anthrazitfarbenen Aluminiumrahmen verleihen der strahlend weißen Fassade Halt und Struktur. Durch die großen Dachüberstände der Flachdächer wird das Gebäude deutlich erkennbar in drei verschiedene Ebenen geteilt. Das Erdgeschoss als Zentrum und Mitte des Objekts kragt aus dem Gebäude aus, während das Untergeschoss dezent zurückweicht. Am unteren Ende der Kunstachse liegt die Verbindung zum Obergeschoss. Dieses ist exakt entlang der Kunstachse aufgestockt und in der Grundfläche erheblich kleiner als die anderen Ebenen. Dennoch wirkt es durch seine Anordnung als stützender Rücken des gesamten Baukörpers. Insgesamt 355m2 Wohnfläche umfasst das Haus, das Untergeschoss ist in massiver Bauweise erstellt, während die oberen Geschosse als Holztafelkonstruktion realisiert wurden.

Ein zentrales Thema des architektonischen Entwurfs ist die exakte Lichtplanung. Denn nicht nur der Mensch sehnt sich nach Tageslicht, auch Kunstwerke entfalten ihre Wirkung erst bei den passenden Lichtverhältnissen. Entsprechend wurden die Verglasungen der verschiedenen Geschosse nach deren vorwiegender Nutzung gewählt.

Vom Hauseingang auf der Baumebene leitet ein transparentes Oberlichtband entlang der Kunstachse ins Innere des Hauses. Von dort gelangt man in einen offenen Bereich mit Wohnraum, Essraum, Küche und einem nach zwei Seiten verglasten Kamin. Das zur Längsseite des Hauses vollständig durchgezogene raumhohe Glasband mit integrierten Schiebetüren lässt hier ein Maximum an natürlichem Licht in die Räume – was nicht nur die präsentierten Kunstwerke ins rechte Licht rückt, sondern auch den Eindruck einer weitläufigen Galerie verstärkt. Über die zweigeschossige Bibliothek am unteren Gebäudeteil gelangt man zum obersten Stock in das private Büro der Bauherren. Zwei große gläserne Ausschnitte in der Stirnseite der Fassade ermöglichen neue Blickachsen sowohl ins Haus hinein als auch von innen nach außen. Das am Hang liegende Untergeschoss schließlich gehört ganz dem privaten Rückzugsbereich der Familie. Umlaufend regelmäßig angeordnete, bodentiefe Doppelfenster erhellen auf dieser Ebene die Räumlichkeiten.

Wesentlich für die Leichtigkeit der Architektur und die enorme Tageslichtausbeute im Gebäude sind die Fenster- und Türelemente aus dem Aluminiumprogramm »FIN-Project« von Finstral. Mit diesem umfangreichen Produktportfolio löst Finstral den Widerspruch zwischen aktuellen Architekturtrends und hoher Energieeffizienz. Denn durch den speziellen Systemaufbau lassen sich mit »FIN-Project« extrem schmale Rahmenansichten und hohe Glasanteile ohne Einbußen bezüglich der Wärmedämmfähigkeit realisieren. Die hier verwendete Flügelvariante »Nova-line« mit außenseitig verdeckt liegendem Flügel und unsichtbarem Blendrahmen erreicht bei Dreifachverglasung mit dem Fensterglas S-Valor (Ug = 0,6 W/m2K) einen hervorragenden Fensterdämmwert von Uw = 0,83 W/m2K.

Der Aufbau der Fensterprofile besteht aus einem Mehrkammer-Kunststoffkern mit Mitteldichtung, der innen und außen mit Aluminiumprofilen fest verbunden wird. Das eingesetzte Glas wird umlaufend mit dem Flügel verklebt und die Eckverbindungen des Kunststoffkerns in Flügel und Blendrahmen zusätzlich luft- und wasserdicht verschweißt. Darüber hinaus werden die Dichtungen mit dem Kunststoffprofilkern verschweißt. Der Aufbau garantiert nicht nur eine sehr gute Schlagregen- und Winddichtheit, sondern erhöht die Steifigkeit der gesamten Konstruktion. Daraus ergeben sich sowohl ein verbesserter Einbruchschutz als auch ein erhöhter Schallschutz.

Ähnlich ist die Fensterwand »Vista« aufgebaut, die den offenen Wohnbereich charakterisiert. Die Ansicht des Verglasungssystems ähnelt der einer Pfosten-Riegel-Fassade, wobei die Grundkonstruktion aus wärmedämmenden und stahlverstärkten Kunststoffprofilen besteht. Diese sind außen mit Aluminium-Glashalteleisten versehen und lassen sich raumseitig je nach Wunsch mit Kunststoff, Aluminium oder Holz verkleiden. Die schlanke Konstruktion mit nur 50 mm Ansichtsbreite ermöglicht ein ästhetisches Erscheinungsbild und sorgt für großzügigen Lichteinfall. In das Verglasungssystem können Hebeschiebetüren bis zu 2,5 m Flügelbreite und flacher Schwelle eingesetzt werden – Vorteile, die bequemes und barrierefreies Eintreten ermöglichen. Auch das Oberlichtband entlang der Kunstachse wurde aus »Vista«-Elementen konstruiert. Das elegante Erscheinungsbild der Villa zeigt die ganze Vielseitigkeit und ausgereifte technische Entwicklung der »FIN-Project«-Elemente, die den hohen Ansprüchen an Design und Funktionalität mühelos gewachsen sind.

FINSTRAL GmbH, www.finstral.de

Bilder: Philipp Architekten (Gebäude)
Bilder: Finstral (Produkte)

 


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