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Preisgekrönte Rekonstruktion

Türen+Tore

Der Sauriersaal ist ein Besuchermagnet. Um hier die notwendige Sicherheit zu garantieren und gleichzeitig ein angenehmes architektonisches Erscheinungsbild zu bieten, bildete Hoba die Brandschutzfenster der oberen Etage entsprechend den Originalvorlagen nach

Das Museum für Naturkunde in Berlin ist eines der größten Naturkundemuseen in Deutschland. Um seinen Beständen einen würdigen Rahmen zu verleihen, wird das Gebäude kontinuierlich saniert bzw. modernisiert. Die jüngste Baumaßnahme rekonstruiert den zerstörten Ostflügel und schafft damit Platz für eine ungewöhnliche Ausstellung: die Nasssammlung. Hier werden ungefähr 276 000 Gläser mit Tierpräparaten gezeigt, die in insgesamt ca. 84 000 Liter Alkohol eingelegt sind. Damit geht jedoch auch eine erhöhte Brandlast einher. Die Brandschutztüren der Firma Hoba, Adelberg, sorgen für Sicherheit und fügen sich gleichzeitig harmonisch in die Architektur ein – die übrigens preisgekrönt ist.

Mit den 270.000 in Alkohol eingelegten Exponaten zog auch eine hohe Brandgefahr im Ostflügel des Naturkundemuseums ein

Ähnlich akribisch gingen sie auch beim Sauriersaal vor. Mit dem Skelett des 13,27 Meter hohen Brachiosaurus brancai (größtes montiertes Dinosaurierskelett der Welt) ist dieser Raum ein zentraler Ort des Museums. Der im Jahr 2007 baulich sanierte und konzeptionell neu gestaltete Saal, ist mit einer großzügigen Glaskuppel überdacht und erstreckt sich über zwei Vollgeschosse. Im oberen Geschoss bietet ein Rundlauf durch regelmäßig angeordnete Fenster einen schönen Blick in den Sauriersaal sowie auf die dort gezeigten Exponate. Mit ihren großzügigen Rundbögen und der Sprossenaufteilung entsprechen diese Innenraumfenster mit ihrem weiß gestrichenen Holz vollständig dem Baustil, in dem sie ursprünglich geplant wurden. Da dieser Umlauf im Notfall als Fluchtweg dient, konnte Hoba ihr Fachwissen zur Anwendung bringen, um die Elemente mit der entsprechenden Brandschutztechnik auszustatten. Auch hier durfte die Technik nicht zu sehen sein, weil die neuen Fenster ihrem originalen Vorbild vollständig entsprechen mussten.

Während beim Sauriersaal, den Ausstellungshallen und den Treppenhäusern nur die normalen Anforderungen einer Versammlungsstätte zu erfüllen waren, stellte die Sanierung des Ostflügels erheblich höhere Anforderungen an die Verantwortlichen. Hier befindet sich nämlich die sogenannte Nasssammlung. Dabei handelt es sich um Fische, Reptilien und Säuger, die in Alkohol eingelegt wurden und zum Teil über 200 Jahre alt sind. Bisher dienten diese nur zu Forschungszwecken, doch jetzt können sie zusätzlich auch von der Öffentlichkeit bewundert werden. Allerdings ist der Alkohol in den Gläsern extrem leicht entflammbar.

So stellt diese Ausstellung aufgrund der gigantischen Menge an Alkohol das größte kulturelle Gefahrenstofflager Berlins dar. Dementsprechend hoch fallen die Sicherheitsmaßnahmen aus. Um einen Brand zu vermeiden, sorgt eine Klimaanlage für eine gleichmäßig kühle Raumtemperatur. Für den absoluten Notfall stehen eine Gaslöschanlage und die Hoba-Brandschutztüren zur Verfügung. Sie halten einem Feuer, mit einer Hitze von bis zu 1000 C° nicht nur 30 oder 90 Minuten stand, sondern sie verhindern auch den Zustrom von Sauerstoff und sorgen so dafür, dass der Brand eingedämmt wird. Wie bereits bei allen anderen Brandschutztüren und -fenstern legten die Architekten auch hier großen Wert darauf, dass sich die Brandschutztür von der Originalvorlage so gut wie nicht unterscheidet. So verknüpften sie gekonnt die alten Proportionen mit der aktuellen Bautechnik.

Obwohl diese drei Türen alle gleich aussehen, erfüllen sie doch völlig unterschiedliche Anforderungen (Türe links = Rauchschutztüre, Türe mitte = T30, Türe rechts = T90)

Ein konzeptioneller Ansatz, der nicht nur in der Gestaltung der Türen und Fenster zu erkennen ist, sondern sich durch die gesamte Gebäudeplanung zieht und dem Architekturbüro Diener & Diener den DAM-Preis für Architektur einbrachte. Dieser Preis wird seit über 30 Jahren verliehen und zeichnet Projekte aus, an denen sich die moderne architektonische Entwicklung gut widerspiegelt. Besonders gefiel den DAM-Juroren die Rekonstruktion der zerstörten Ostflügelfassade. Hier ließen die Architekten einen Abguss von einem intakten alten Fassadenstück fertigen und mit dessen Hilfe Betonfertigteile herstellen. Diese traten an die Stelle der zerstörten Fassadenelemente. Dass die dabei angedeuteten Fenster keine Öffnung besitzen, ist der inneren Nutzung geschuldet, denn dahinter ist ein Teil der Nasssammlung untergebracht. Diese sensible Rekonstruktion gefiel der Jury so gut, dass es in der Auswahlbegründung heißt, es sei den Architekten gelungen, einen »… neuen Klassiker für den Umgang mit dem Bestand zu schaffen …«.

Bautafel

Architekt: Diener & Diener Architekten, www.dienerdiener.de

Bauherr: Humboldt-Universität zu Berlin, www.hu-berlin.de

Brandschutztüren: Holzbau Schmid GmbH & Co. KG, www.hoba.de


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