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Fr, Mär

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Geradlinig und energieeffizient

Gebäudetechnik

In der Nähe von Nürnberg ist ein energetisch vorbildliches Haus im geradlinigen Bauhausstil entstanden. Der obere Kubus scheint durch seine Auskragung und durch die großen Fensterflächen im Erdgeschoss beinahe zu schweben 

In der Nähe von Nürnberg steht ein ganz besonderes Einfamilienhaus im Bauhausstil – energetisch vorbildlich, architektonisch anspruchsvoll, familiengerecht und clever. Mit viel Liebe zum Detail plante die junge Bauherrenfamilie mit der Architektin Dagmar Pemsel ihren Neubau. Großzügige Räume, riesige Fensterflächen und Sichtbeton treffen hier auf ein durchdachtes Energiekonzept und kluge Haustechnik. Das Haus beweist: Ökologisch muss nicht unbedingt nach Öko aussehen.

In den unteren Kubus schiebt sich ein schmaler Riegel durch das Gebäude, in dem die Garage sowie ein Arbeitszimmer untergebracht sind

Das Gebäude bildet den passenden Abschluss einer komplett im Bauhausstil gehaltenen Straße. Durch die großen Glasfronten im Erdgeschoss und die Auskragung des Obergeschosses scheint der obere Quader auf dem unteren zu schweben, das Gebäude wirkt leicht und luftig. Die Dachterrasse ist aus dem Quader herausgestanzt und die Geometrie bleibt durch eine bewusste Fortführung der Kanten erhalten. Der Sonnenschutz ist clever in der Fassade versteckt, um das puristische Gesamtbild nicht zu stören. Durch den Quader im Erdgeschoss schiebt sich zudem ein langgestreckter Riegel, in dem unter anderem die Garage untergebracht ist. Durch das Gefälle zur Straße hin ist diese fast 3 Meter hoch.

Keller und Erdgeschoss wurden als Massivbau errichtet, das Obergeschoss in Holzständerbauweise. Die leichtere Konstruktion war nötig, da im Erdgeschoss nur wenig tragende Wände und umso mehr Fensterflächen vorhanden sind. Die tragenden Wände im Erdgeschoss und die Decken sind in Sichtbeton ausgeführt und vor Ort gegossen worden.

Im Inneren prägen Sichtbetonwände und -decken das Bild, kombiniert mit großen Fensterflächen und einem eleganten dunklen Holzparkett
Der Essbereich geht offen in die Küche und dann in den Wohnbereich über. Schöner Farbtupfer sind die Bilder von Petra Naumann, www.petra-naumann.de
Der Essbereich geht offen in die Küche und dann in den Wohnbereich über. Schöner Farbtupfer sind die Bilder von Petra Naumann, www.petra-naumann.de
Der Wohnbereich öffnet sich mit bodentiefen Fenstern zum Garten hin. Der Kamin (rechts im Bild) unterstützt die Heizung und Warmwasserbereitung mit integrierten Wassertaschen
Leuchten und Lautsprecher sind als Decken- und Wandausführungen elegant und unauffällig in den Wohnraum integriert
Im Obergeschoss ist mit dem Badezimmer die ganz private Wellness-Oase mit freistehender Badewanne

Um die Heizkosten möglichst gering zu halten, ist das Haus gut gedämmt: Mit einer 35 Zentimeter dicken Schicht unterm Dach und 36 Zentimeter Dämmung in den Wänden im OG bzw. 26 Zentimeter an den Wänden im EG. Die Fensterflächen machen anteilig am Gebäude etwa 40 Prozent aus, das Erdgeschoss ist sogar zu 60 Prozent verglast. Die Dreifachverglasung mit einer Glasstärke von je 8 Millimeter und 12 Millimeter großen Zwischenräumen erreicht einen U-Wert von 0,74 W/m²K. Der Dämmwert der Gebäudehülle insgesamt liegt bei 0,26 W/m²K (EnEV). Ebenfalls ökologisch wertvoll: Das Flachdach ist begrünt.

Geheizt wird mit einer elektrischen Luft-Wärmepumpe in Verbindung mit Fußbodenheizungen in den Wohnbereichen und einer Wandheizung im Keller. Zur Entlastung der Wärmepumpe besitzt der Kaminofen integrierte Wassertaschen, die beim Befeuern im Winter erhitzt und deren Wasser dem Schichtenspeicher für Warm- und Heizungswasser zugeführt wird. Auf dem Dach ist zudem eine 10 Quadratmeter Solaranlage installiert, die ca. 60-70 Prozent zur Warmwasserversorgung und 15-20 Prozent zur Heizungsunterstützung beiträgt. Eine Lüftungsanlage mit getrennter Zu- und Abluft sowie einem Wärmetauscher sorgen für stetig frische Luft. In Summe ergibt sich ein vorbildlicher Energiekennwert für die Heizwärme von 18 kWh/m²a nach PHPP Berechnung (Passivhaus Projektierungs-Paket). Als Vergleich: Der Durchschnittswert in deutschen Einfamilienhäusern liegt bei 160 kWh/m²a, mit 15 kWh/m²a hätte das Gebäude Passivhausstandard erreicht. Der Primärenergiekennwert liegt bei ca. 60 kWh/m²a.

Ebenerdig erstreckt sich auf fast 120 Quadratmeter ein großzügiger Raum mit Wohnbereich, Kochinsel und Essbereich, die riesigen Fensterflächen holen die Natur ins Haus. Blickachsen waren ein zentraler Wunsch der Bauherren, aus jeder Perspektive bietet sich ein neuer, faszinierender Ausblick ins Freie. Sichtbetonwände und Decken, weiße Wände und Möbel sowie ein dunkler Holzboden harmonieren miteinander. Eine in Sichtbeton gegossene und trotzdem filigrane Treppe führt ins Obergeschoss: Sie wurde im Betonwerk individuell gegossen und später mit einem Kran millimetergenau in den Rohbau eingepasst.

Im Obergeschoss gelangt man in die privaten Räume. Hier befinden sich das Kinderzimmer, Büro, Schlafzimmer und ein 24 m² großes Wellness-Bad mit freistehender Wanne, Sauna und direktem Zugang zur Dachterrasse. Von dort lässt sich der grandiose Blick über die angrenzenden Felder und auf die „Skyline“ von Nürnberg genießen.

Die technikaffinen Bauherren wollten mit ihrem Traumhaus auch ein zukunftsfähiges, intelligentes Haus bauen. Daher entschieden sie sich für ein KNX System, das alle Komponenten der Haustechnik miteinander vernetzt. Das “Gehirn“ hinter dem Bussystem ist ein leistungsstarker »Gira HomeServer«, in dem sämtliche Informationen zusammenlaufen, ausgewertet und entsprechende Befehle an sogenannte Aktoren gesendet werden. Gesteuert wird daheim oder von unterwegs aus übers iPad oder iPhone: Die Gira Visualisierung ist selbsterklärend. Alle Leuchten im Haus lassen sich von hier aus aktivieren, Jalousien hoch- und runterfahren, die Heizung regulieren und vieles mehr. Einige Funktionen laufen auch automatisch im Hintergrund ab: Meldet die Gira Wetterstation starken Wind, fahren die Jalousien hoch. Geplant, installiert und programmiert wurde die Gebäudetechnik vom System-Integrator Klaus Geyer. Das System lässt sich jederzeit umprogrammieren, den Bedürfnissen anpassen und aufrüsten – ohne die Wände aufreißen zu müssen, denn die Infrastruktur, die Kabel, liegt ja bereits.

Die gesamte Gebäudetechnik ist verknüpft über ein KNX System, die zentrale Steuereinheit dahinter ist der Gira HomeServer. Bedienen lässt sich alles bequem übers iPad – beispielsweise Jalousien, Heizung und Licht
Jede einzelne Leuchte lässt sich einzeln bedienen und präzise dimmen. Die Steuerung übers Gira Interface ist intuitiv und einfach
Dank der Gira HomeServer App ist die Bedienung auch via iPhone, iPad oder Smartphone und Tablet möglich – daheim und von unterwegs aus

Auf »Gira Tastsensoren« in den Räumen lassen sich ganze Szenen abrufen, beispielsweise eine reduzierte Lichtszene mit heruntergefahrenen Jalousien zum Kinoabend oder eine gezielte Beleuchtung am Esstisch mit dezenter Hintergrundmusik. Vor Verlassen des Hauses können mit einem Tastendruck alle Energiequellen im Haus deaktiviert werden. Leuchten und Lautsprecher sind zum Teil dezent in die Architektur integriert als Decken- oder Wandeinbauvarianten. Ein Multiroom System versorgt unabhängig voneinander vier Zonen mit Musik von zentralen Audioquellen aus. Die Gira Schalterprogramme »Esprit Glas Weiß« und »E2 Reinweiß« passen bestens zur puristischen Architektur.

Die Gira Türkommunikation mit Videofunktion sorgt für Sicherheit: So lässt sich jederzeit sehen, wer vor der Tür steht und klingelt. Dank einer Kopplung mit Skype über ein spezielles Gira »TKS-IP-Gateway« kann auch mobil kommuniziert werden, via iPhone, iPad sowie allen Smartphones und Tablets, für die die Skype App erhältlich ist. So lässt sich das Gespräch mit dem Besucher inklusive Video des Klingelnden führen und bei Bedarf kann auch der Türöffner ausgelöst werden.

Architektin
Dagmar Pemsel
biefang I pemsel Architekten GmbH, www.bp-arc.de

Gira Giersiepen GmbH & Co. KG, www.gira.de

Fotos: Ulrich Beuttenmüller für Gira

Bilder im Gebäude von Petra Naumann, www.petra-naumann.de

 


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