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Mo, Jun

Ein neues Gesicht für den Petrisberg

Bilder: Eibe Sönnecken

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In der Begründung der Jury für den BDA Architekturpreis Rheinland-Pfalz / Saarland 2024 heißt es, die Wohnzeile präsentiere sich kraftvoll entlang des Straßenraums und fungiere dabei entweder als markanter Abschluss oder als Auftakt des neuen Wohnquartiers. Gemeint ist damit das wohl prägnanteste Element des Quartiers „École Maternelle“ auf dem Trierer Petrisberg, das von ROSA Wirtz Architektur im Rahmen einer umfassenden Konversion realisiert wurde.

Bis zum Abzug im Jahr 1999 war das Gelände von der französischen Armee genutzt worden – ein Bezug, der sich auch im Namen des neuen Quartiers widerspiegelt. Mit der Landesgartenschau 2004 begann die bis heute andauernde Umwandlung des 70 Hektar großen Areals in ein Naherholungsgebiet, Wohnviertel und Zentrum für Büros und Dienstleistungen.

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Das Quartier École Maternelle ist zwar nur ein kleiner Teil, spielt aber eine entscheidende Rolle im städtebaulichen Zusammenhang. Die verantwortliche Architektin erklärte, das Quartier liege an einer zentralen Schnittstelle zwischen dem Grünraum des Petrisparks und dem nördlich angrenzenden Konversionsabschnitt – dem sogenannten Burgunderviertel. In diesem Kontext werde es einerseits als Auftakt zum neuen Ensemble verstanden, andererseits als vermittelndes Element zwischen dem öffentlichen Raum im Westen und einer eher geschützten Nachbarschaft im Osten.

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Planung mit Tiefgang

Nach jahrelanger Mitarbeit an der städtebaulichen Konzeption wurden Roger und Sabrina Wirtz im Jahr 2018 mit der Planung beauftragt. Mit ihrem in Frankfurt ansässigen Büro ROSA Wirtz Architektur entwickelten sie ein Ensemble aus fünf Gebäuden mit insgesamt 81 Wohnungen über einer Tiefgarage – eine Maßnahme, um oberirdischen Parkraum zu vermeiden. Der Wohnungsmix ist breit gefächert: von kompakten Einheiten über barrierearme Wohnungen bis hin zu Maisonette-Typen mit Reihenhauscharakter – alles abgestimmt auf unterschiedliche Haushaltsformen und Einkommenslagen.

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Strukturiert, flexibel, robust

Die bauliche Gliederung des Wohnriegels folgt einem durchdachten Prinzip: Drei sogenannte „Scheiben“ strukturieren das Gebäude – zur Straße hin eine Loggienzone, hofseitig ein Laubengang, dazwischen die Wohnräume. Unterschiedliche Breiten und Höhen der Loggien verweisen bereits auf das flexible Nutzungskonzept im Inneren.

Die Architektin erläuterte, dass der Baukörper in 13 Achsen unterteilt sei, wobei jede Achse eine Wohnung mit Küche, Bad, einem Freisitz nach Westen und Anbindung über den Laubengang beinhalte. Die Wohneinheiten könnten je nach Bedarf horizontal oder sogar vertikal kombiniert werden. Die Basis dafür bilde eine tragende Struktur mit außenliegenden Kalksandsteinwänden und einem innenliegenden Stützenraster aus Stahlbeton. Ausbau und Tragwerk seien bewusst getrennt worden, die Haustechnik laufe mittig durch jede Einheit in einem eigenen Schacht. Dies habe nicht nur die Planung vereinfacht, sondern ermögliche auch zukünftige Umbauten mit überschaubarem Aufwand.

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Konstruktive Klarheit

In der Vergangenheit sei es oft um das schichtweise Ergänzen von Bauteilen mit spezifischen bauphysikalischen Eigenschaften gegangen, doch heute freue man sich, wenn ein konstruktives Detail auch gestalterisch nachvollziehbar sei. Das Prinzip des „einfachen Bauens“ sei bei der neuen Wohnzeile sichtbar umgesetzt worden. Das Kalksandsteinmauerwerk basiert auf dem KS-Plus-System von KS-Original. Vorgefertigte Elemente in festen Formaten wurden nach werkseitig erstellten Plänen sortiert und angeliefert, um vor Ort effizient verarbeitet zu werden. Das spart Fläche und Zeit. Zudem schätzt die Architektin die hohe Druckfestigkeit des Steins sowie seine guten Schall- und Wärmeschutzeigenschaften bei geringem Energieeinsatz.

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Kommunikation durch Architektur

Sowohl die Loggienzone als auch der Laubengang wurden als eigenständige Stahlbetonkonstruktionen vor die Außenwände gesetzt – dadurch ließen sich gedämmte und ungedämmte Bauteile klar trennen. Jede Wohnung erhielt eine 1,80 Meter tiefe Loggia als privaten Außenraum, während die Laubengänge nicht nur der barrierefreien Erschließung dienten, sondern auch funktionale Vorteile boten: Es sei kein Treppenhaus mit Temperaturvorgaben nötig, das Außenklima dominiere, und die Eingangstür sei zugleich Haustür.

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Außentreppen erhielten Rankgerüste, die mittlerweile begrünt sind. Auch die Laubengänge würden sich auf natürliche Weise aneignen lassen. Zwar plane man in erster Linie Gebäude, doch die Gestaltung beeinflusse auch das Verhalten der Menschen, die darin leben – so die Architektin. Es gebe Balkone, die teils als Abstellraum, teils als Treffpunkt genutzt würden. Es sei stets spannend zu beobachten, wie sich diese Räume im Laufe der Zeit wandelten – ein Zeichen dafür, dass die Idee der kommunikativen Zone aufgegangen sei.

Bilder: Eibe Sönnecken
Pläne: ROSA Wirtz Architektur


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