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So, Jan

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soma architekten/formTL: White Noise - ein Biennale-Pavillon

Projekte (d)

Bild: F. Hafele

Für das Land Salzburg entwarf das Architektenteam soma ZT, Wien und Salzburg, den diesjährigen Biennale-Pavillon. In das von Bollinger und Grohmann optimierte, »stachelige« Traggerippe planten die Leichtbauspezialisten formTL aus Radolfzell eine modulare Klimahülle aus transluzenter Membrane, die eine Teilung in fünf Pavillon-Satelliten ermöglicht.

Ende 2010 hatte sich soma Architekten in einem zweistufigen internationalen Wettbewerb mit seinem Entwurf »White Noise« durchgesetzt. Soma gelang es dabei nicht nur einen angemessenen Rahmen für Kunst und Kultur für die Biennale zu schaffen, sondern »White Noise« selbst zu einem Kunstobjekt zu machen. Die außergewöhnliche Bauform des Pavillons weckt die Neugier der Menschen, animiert sie zum Betreten des ungewöhnlichen Raumes und regt zu einem Diskurs über Architektur und Kunst an.

Foto: Otto Wieser, Landespressebüro Salzburg
Foto:Otto Wieser, Landespressebüro Salzburg

Foto:Otto Wieser, Landespressebüro Salzburg

Foto:Otto Wieser, Landespressebüro Salzburg
Foto:Otto Wieser, Landespressebüro Salzburg

»White Noise« erreicht diese Wirkung durch seine dreidimensionale Struktur aus sich kreuzenden Stäben und einem Inlay aus transluzenter Membrane. Wie bei einem Mikadospiel scheinen sich zwei Meter lange quadratische Aluminiumhohlprofile wie zufällig in mehreren Schichten zu überlagern. Doch hinter der Tragwerkskonstruktion der insgesamt fünf Segmente stehen klare Generierungsregeln und eine definierte Statik. Durch Schnittpunkte der Stäbe mit Stäben benachbarter Stabebenen ergibt sich ein fester Verbund zwischen den 7 bis 10 Meter weit spannenden Segmenten. Der 18 Meter lange Pavillon überspannt stützenlos etwa 155 Quadratmeter.  

Zu den Vorgaben des Wettbewerbs gehörte, dass der Pavillon ganzjährig genutzt werden kann. Um die Besucher vor Sonne, Wind und Regen zu schützen, ist deshalb zwischen den Bögen eine schnell montierbare und demontierbare Membran gespannt. Mit der Planung der Klimahülle wurden die Architekten und Ingenieure von formTL beauftragt, die derzeit das Stadiendach des Olympiastadions in Kiew plant. formTL unterstützte mit seiner fachlichen Kompetenz das Team aus Planern und ausführenden Firmen bei der Ausbildung der transluzenten und frei geformten Klimahülle.

Bild: soma architekten
Bild: soma architekten

Bild: soma architekten

Zum Einsatz kam dabei handelsübliches PVC-Polyestergewebe, das sich besonders im temporären Einsatz bewährt hat. Eine dünne, weiß eingefärbte PVC-Weich-Beschichtung umhüllt das tragende elastische Polyestergewebe. Die Kombination aus gereckten Polyesterfasern in Panamabindung (je zwei Fäden in Kettrichtung und zwei in Schussrichtung) und weich eingestellter PVC-Mastix mit UV-Schutzpigmenten, flammhemmenden Zusätzen und Antifungiziden, ergibt einen flexiblen und zugleich dauerhaft witterungsbeständigen Membranwerkstoff. Genau das richtige Material für viele Auf- und Abbauvorgänge mit falten, lagern, transportieren, entspannen und wieder vorspannen. Dieser Membrantyp ist vielfach bewährt und wird in stärkerer Ausführung weltweit auch für weitspannende Stadiendächer eingesetzt.

Bild: F. Hafele

Die bei »White Noise« verwendete Membrane zeigt bei Sonne einen komplexen Schattenwurf der durchscheinend, igelhaften Gewölbekonstruktion, zugleich ist es im Pavillon angenehm hell. Nachts verwandelt die Innenraumbeleuchtung den Pavillon in eine Lichtskulptur.

Zuoberst sind die »Stachelprofile« montiert, darunter die Stahlbogen und anschließend die Aluminium-Doppelkedernutprofile. In diese wird die Membrane in Schussrichtung eingezogen und mittels Rohrsäumen an den Längsseiten vorgespannt. Die Endfelder und die Türen in den Eingangsbereichen sind mit Saumrohren und Spanngurten an den Randträgen und dem Bodenrost verankert.

Bis Juni 2011 steht »White Noise« noch auf dem Salzburger Mozartplatz, danach wird er in Gänze und in Teilen über 10 Jahre hinweg seine Botschaft von Kunst und Kultur durch Österreich tragen.

Bauherr: Land Salzburg
Architekten: Soma Architekten, www.soma-architecture.com
Formfindung,
statische Berechnung,
Zuschnitte der Membranfelder: formTL, www.form-TL.de
Metallbauer: Unterfurtner Metallbau
Konfektionär: CenoTec Textile Constructions
Material: Mehler Valmex FR900 (premium weiß hell)
Daten: überdachte Fläche ca. 155 m²
Abmessungen: 18 x 10 x 7 Meter

Bild: soma architekten
Bild: soma architekten

Foto: Weber

Fassade

Prägendes architektonisches Merkmal des neuen Wim-Wenders-Gymnasiums in Düsseldorf ist die lichtdurchflutete Agora. Foto: Jörg Hempel

Dach

An der Rohdecke abgependelte Microline-Profilleuchten mit extra weitem Lichtaustritt von Deltalight sorgen in den Arbeitsplatzzonen für die Allgemeinbeleuchtung. Die schlanken Lichtlinien folgen den Diagonalen des Teppichboden-Dessins und lockern den strengen rechteckigen Grundriss damit auf. Foto: Ingmar Kurth

Beleuchtung

Prof. Thomas Auer ist Leiter des Lehrstuhls für Gebäudetechnologie und klimagerechtes Bauen an der TU München und Geschäftsführer des international tätigen Ingenieurbüros Transsolar. Bild: Tassilo Letzel / TUM Department of Architecture

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Prof. Thomas Auer ist Leiter des Lehrstuhls für Gebäudetechnologie und klimagerechtes Bauen an der TU München und Geschäftsführer des international tätigen Ingenieurbüros Transsolar. Bild: Tassilo Letzel / TUM Department of Architecture

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