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Mo, Dez

Leuchtende Gitterrostfassade - Hochwasserpumpwerk in Köln

Projekte (d)

Das feuerverzinkte Hochwasserpumpwerk wurde in den »Landschaftsraum Rheinstrom« eingebunden

Wie integriert man ein hochtechnisches Gebäude mit großen Baumassen und einer Fülle von funktionalen Anforderungen in den sensiblen Landschaftsraum des Kölner Rheinufers? Vor dieser entwurflichen Herausforderung standen die Kölner Kaspar Kraemer Architekten als sie von den Kölner Stadtentwässerungsbetrieben AöR mit der Bauaufgabe konfrontiert wurden.

Das Hochwasserpumpwerk Schönhauser Straße war im Zuge des erweiterten Hochwasserschutzkonzeptes der Stadt Köln neben weiteren Anlagen notwendig geworden, damit auch bei extremem Rheinhochwasser die geklärten Abwässer und Regenwasser der Stadt in den Rhein geleitet werden können, ohne das es zu einem Rückstau in der Kanalisation kommt.

Nächtens wird die feuerverzinkte Gitterostfassade des Pumpwerkes illuminiert

Dazu werden leistungsfähige Pumpen inklusive der notwendigen technischen Infrastruktur benötigt. Aus diesem Grund gliedert sich das Pumpwerk baulich in einen Tiefbau- und einen Hochbauteil. Der teilweise unterirdische Tiefbauteil birgt sechs Pumpen, der Hochbauteil übernimmt die elektrotechnische Versorgung.

Die konzeptionelle Idee des Entwurfes war, den Gebäudekomplex des Tiefbauteils durch eine geplante fließende Geländemodulation in den »Landschaftsraum Rheinstrom« einzubinden und das Betriebsgebäude als signifikante Landmarke herauszuheben. Die Fassadenmaterialien des Tiefbauteils sind auf Basaltstein für die östliche und westliche 'Böschungswand' und Grassbewuchs für das aus Wartungsgründen schwerlastbefahrbare Gründach beschränkt. Diese beiden Materialien sind die vorherrschenden und charakteristischsten des Rheinufers.

Schnitt-Zeichnung der Fassadenkonstruktion

Schon im Entwurf war es ein konzeptioneller Ansatz die Stahl-Gitter-Fassade aus formalen Aspekten als auch zur Unterstützung des passiven Vandalismusschutzes in der Nacht zu illuminieren. Mit Hilfe von sparsamer LED-Technik, die innerhalb der Metallgitter-Konstruktion montiert ist, werden je nach Höhe des Rheinpegels, verschiedene Farbspektren auf die Betonfassade des Hochbaus abgebildet. Die am Tage zurückhaltend und homogen erscheinende Metall-Fassade entfaltet bei Einbruch der Dämmerung eine eigenständige Wirkung.

Besondere IIuminationen zu Großveranstaltungen wie »Kölner Lichter«, Silvester und anderen Festen sind ebenfalls in das offene Beleuchtungssystem einprogrammiert und können zentral von der Leitstelle der Stadtentwässerungsbetriebe Köln AöR gesteuert werden. Zusätzlich zur Beleuchtung des Betriebsgebäudes werden die Basaltfassaden des Tiefbauteiles aus dramaturgischen Gründen als auch unter dem Aspekt des Vandalismusschutzes punktuell über Bodenstrahler beleuchtet. Das Pumpwerk ist somit im wahrsten Sinne des Wortes ein neues »Highlight« entlang der Kölner Rheinpromenade.

Das Pumpwerk Schönhauser Straße zeigt, dass mit Hilfe feuerverzinkter Gitterroste, ergänzt mit einem durchdachten Lichtkonzept nachhaltige und vandalismussichere Fassadenlösungen von einer hohen architektonischen Qualität möglich sind.

Fotos: Kaspar Kraemer Architekten BDA, Köln


Selbst ein 7,5-Tonner kann den neuen Poller von Berner, genannt SafetyGuard, nicht überwinden. Die gezackte Bodenplatte verkeilt sich in den Asphalt und den Unterboden des Fahrzeugs. 450 kg Eigengewicht schützen vor Manipulation und Vandalismus. Foto: Berner Torantriebe

Außenraum

Optimierte Lichtplanung: Mittels eines sehr filigranen Mastkörpers konnte eine einzige Montageposition realisiert werden. Ergänzend zu den wenigen Lichtpunkten mit hohem Entblendungsgrad kommen wenig und flach strahlende Bodeneinbauleuchten, die ihr Licht fächerförmig auf die Zuwegung zu dem an der Seite des Gebäudes befindlichen Aufzug abgeben, zum Einsatz. Bildquelle: Michael Bamberger

Beleuchtung

Einzigartiges Zentrum für Kunst, Kultur, Wissenschaft und Bildung mit internationaler Ausstrahlung: Das Humboldt Forum auf der Spreeinsel in der historischen Mitte Berlins. Bildquelle: Marcus Müller-Witte für Kieback&Peter GmbH & Co. KG

Fachartikel

Das industrielle Erscheinungsbild, blieb im Zuge der Umnutzung erhalten und gibt den Blick auf das eingestellte Gebäude frei. Bild: arch.photo / Matthias Fuchs

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Eine schnörkellos-elegante Architektur prägt das Gebäude in Zirndorf. Foto: Andy Brunner / KS-Original

Projekte (d)

Die schlanken Profile des Systems forster unico xs fügen sich harmonisch in den Industriebau ein und erfüllen gleichzeitig hohe technische und bauphysikalische Anforderungen. Foto: Damian Poffet

Fassade

Mit ihrer runden Lichtscheibe, hinter der sich LEDCluster befinden, erhellt die Hybrid-Pendelleuchte Zoover von Delta Light den Arbeitsplatz. Die flache Leuchtenkuppel aus nachhaltigem PET-Filz verbessert außerdem die Raumakustik. Bildquelle: Andreas Wimmer Werbefotograf

Beleuchtung

Dilek Ruf hat das Büro BBU.Projekt Architekten gegründet und ist Landesvorsitzende des BDA Niedersachsen. Foto: Julian Martitz

Menschen

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