Das Evangelische Diözesanmuseum von marte marte architekten in der Kärntner Gemeinde Fresach ist eine Gedenkstätte für die Geschichte des Protestantismus in Kärnten und ganz Österreich.
Am Übergang von dörflicher Struktur zum Naturraum befindet sich das intakte Ensemble mit evangelischer Kirche, altem Bethaus, Pfarrhaus und Friedhof. Die Komplettierung des öffentlichen Platzes leistet ein neu gesetzter monolithischer Baustein im sanft ansteigenden Terrain Richtung Nordosten.
Sockel und Hauptgeschoss gliedern die hermetische Hülle für die kirchlichen Schätze der Diözese, bringen die große Kubatur in Einklang mit dem Maßstab der umliegenden Bauten. Im Erdgeschoß verschmelzen Foyer und multifunktioneller Wechselausstellungsraum zu einer räumlichen Einheit.
Die Aktivitäten im Inneren vermitteln eine raumüberspannende, über die gesamte Breite angelegte Öffnung zum vorgelagerten Platz, hangseitig fließt Licht über ein Pendant im Deckenbereich. Die permanente Sammlung im Obergeschoß, ein überhöhter, zentrierter Raum, erschließen die einläufige Treppe und die Liftanlage räumlich diagonal positioniert an den Längsseiten.
In der Sichtachse der Emporsteigenden fängt eine kreuzförmig gestanzte Luke den Blick. Sichtbeton, geglättete weiße Flächen und geschliffener Beton unterstreichen Homogenität und Charakter des Bauwerks, setzen äußere Radikalität in Form und Material im Innenraum fort.
Bauherr: Evangelische Diözesanmuseums GmbH
Standort: Dorfplatz, 9712 Fresach, Österreich
Architekten: Marte.Marte Architekten, www.marte-marte.com
Internationaler Wettbewerb 2009 (1.Platz)
Grundstücksfläche: 1068 m²
Bebaute Fläche: 289 m²
Bruttogeschossfläche: 430 m²
Umbauter Raum: 1553 m³
Nutzfläche: 399 m² (Ausstellungsfläche 284 m²)
Fotonachweis: Marc Lins Photography