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Mikrohofhaus: Wohnen auf kleinstem Raum

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Am Freitag, den 24.11.2017, wurde im Rahmen des Raumwelten-Kongresses im Ordenssaal des Ludwigsburger Residenzschlosses der Preis für den Wettbewerb »Raumpioniere – Wohnen auf kleinstem Raum« vergeben. Gewinner sind die Architekten Florian Kaiser, Guobin Shen und Hans-Christian Bäcker des Stuttgarter Ateliers Kaiser Shen mit ihrem »Mikrohofhaus«.

Zum 300jährigen Stadtjubiläum 2018 hat die Stadt Ludwigsburg mit dem Ludwigsburg Museum den internationalen und interdisziplinären Wettbewerb »Raumpioniere« ausgelobt. Ziel des Wettbewerbs ist es, durch ein temporäres Mikrohaus zur Neuaneignung eines zentralen Stadtraums – der Grünfläche der B 27 an der Sternkreuzung – und zur aktiven Auseinandersetzung mit dem Thema zeitgemäßes Wohnen einzuladen.

Jurymitglieder waren Prof. Wolfgang Grillitsch (Studiendekan des Master-Studiengangs IMIAD, Hochschule für Technik Stuttgart), Dr. Alke Hollwedel (Leitung des Ludwigsburg Museum), Michael Ilk (Bürgermeister der Stadt Ludwigsburg), Elisabeth Meier (Projektleitung Raumpioniere), Christiane Nicolaus (Direktorin des Design Center Baden-Württemberg), Auke de Vries (bildender Künstler), sowie Mathias Weißer (Vorsitzender der Kammergruppe Ludwigsburg, Architektenkammer Baden-Württemberg).

Die insgesamt 74 eingereichten Wettbewerbsbeiträge zeichnen sich durch ihre hohe Gestaltungsqualität und die Originalität der Lösungsansätze aus.

Das Mikrohofhaus wird bis zum 11. März 2018 realisiert und zum Auftakt des Stadtjubiläums sowie zur Eröffnung der Ausstellung »hin und weg. Wohn- und Lebensräume in Ludwigsburg« eröffnet.

Konzept
Ein Mikrohaus in der Stadt? Das klingt nach einer schönen Idee, funktioniert jedoch leider in der Realität nicht - zumindest nicht in angemessener Qualität. Die bisherigen Mikrohäuser können nur dann überleben, wenn sie von der umliegenden Landschaft profitieren. Beispielsweise auf einer grünen Wiese oder direkt am See. Innerhalb einer gewissen städtischen Dichte geht die Wohnqualität des herkömmlichen Mikrohauses verloren.

Nicht so beim Mikrohofhaus. Zwar wird der thermisch gedämmte Raum auf ein absolutes Minimum von 7,5 Quadratmeter reduziert, dafür besitzt es einen großen Wohngarten, der das Haus großzügig wirken lässt. Der Raum wird optisch bis zur Hofmauer wahrgenommen.

Funktionale Nutzungen wie das Bad, Schränke oder die Küche sammeln sich mit einer Tiefe von 85 Zentimeter entlang der Rückwand. Aus dieser kann ein Esstisch geklappt und ein Bett gefaltet werden. Gartenseitig bleibt somit eine großzügige, multifunktional nutzbare Fläche entlang einer komplett aufschiebbaren Glasfassade. Bei gutem Wetter im Sommer verschmilzt das Haus bei geöffneten Türen mit dem Garten. Aber auch bei schlechtem Wetter im Winter wirkt der Wohnbereich durch die große Glasfläche großzügiger.

Durch die schneckenförmige Abwicklung der Mauer entsteht neben dem bestehenden Fußgängerweg der Zugang zum Haus. Von Außen wirkt die weiß lassierte Mauer mysteriös. Im Kontrast zur einladenden städtebaulichen Geste ist der Hof im Inneren sehr introvertiert.

Das Mikrohofhaus und die Mauer ruhen auf punktuellen Betonfertigteilfundamenten. Diese einfache Gründung erleichtert nicht nur den Abbau, sondern ermöglicht es auch die bestehenden Blumenbeete in das Konzept miteinzubeziehen.

Auch der bestehende Brunnen wird integriert. Er ist nicht nur ein landschaftliches Element, sondern bildet gemeinsam mit der Mauer eine wirksame Akustikmaßnahme gegen den Straßenlärm.

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Der Anspruch einer ökologisch sensiblen Außenbeleuchtung setzte sich bei der Illuminierung des Magazinbaus mit seiner Fassade aus gefalteter Bronze fort. Zur strikten Vermeidung von Skyglow wurde in akribischer Abstimmung mit den Beteiligten und mittels nächtlicher Bemusterungen eine Streiflichtlösung mit Linealuce-Bodeneinbauleuchten erarbeitet. Foto: HG Esch

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