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Do, Apr

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Frankfurter Buchmesse: Raum für Inspiration von schneider+schumacher

Foto: Norbert Miguletz

Projekte (d)

480 Quadratmeter Grundfläche, 6,5 Meter Höhe und eine selbsttragende Holzkonstruktion mit lichtdurchlässiger Membran – das ist der „Frankfurt Pavilion“, das neue Wahrzeichen der Frankfurter Buchmesse, die vom 10. bis 14. Oktober 2018 statt findet. Geplant und umgesetzt von schneider+schumacher, entsteht auf der 70. Frankfurter Buchmesse ein ikonischer Bau für Veranstaltungen mit Autorinnen und Autoren sowie Branchenexperten aus aller Welt.

»Bücher zeigen immer erst bei genauer Betrachtung ihr Inneres. Dann aber ziehen sie dich im besten Fall direkt in ihren Bann … genau dieses Bild hatten wir vor Augen, als wir den Pavillon entworfen haben. Ein Kokon, der sich im Inneren zu einem atmosphärischen und multimedial bespielbaren Raum öffnet. Im Zentrum der Messe entsteht ein signifikanter und einladender Ort für das Miteinander rund um Bücher«, sagen Kai Otto und Till Schneider von schneider+schumacher.


Foto: Jörg Hempel

 

Die Architekten standen bei den Planungen des Frankfurt Pavilion vor der Herausforderung, eine temporäre solide Konstruktion umzusetzen, die unkompliziert zwischengelagert und wieder aufgebaut werden kann. Um eine nachhaltige Nutzung des Gebäudes innerhalb des Messegeschehens über die nächsten Jahre hinweg zu garantieren, wurden bei der räumlichen Positionierung des Frankfurt Pavilion auch die übrigen baulichen, szenischen und gewerblichen Elemente auf der Agora berücksichtigt. Gefunden werden musste hierfür eine Geometrie, die einen ikonischen Raum und ein besonderes Raumgefühl entstehen lässt, der die Begegnungen zwischen Autoren und Lesern zu einem Erlebnis macht. Die Tragstruktur sollte stabil und materialsparend sein und auch die Herstellungskosten mussten im Blick behalten werden. Entstanden sind drei ineinandergeschobene muschelförmige Rippenkonstruktionen aus Holz, die von einer Membran umspannt werden. Ähnlich wie bei einem Zelt, ist die Membran nur mit Schnüren am Hauptspanten der Rippenstruktur und am Boden befestigt und bildet zusammen mit der Holzkonstruktion die Tragstruktur. Wirkt das Gebilde von außen wie eine verschlossene Muschel, überrascht es im Inneren mit seiner beeindruckenden lichten Holzkonstruktion, die nicht nur den Raum aufspannt, sondern gleichzeitig als ein überdimensionales Bücherregal genutzt werden kann.


Foto: Norbert Miguletz

 

„Das Gebäude kann auch interpretiert werden als die parametrische Transformation eines Buchregals in eine raumbildende Konstruktion“, so Klaus Bollinger von Bollinger + Grohmann.

Geplant wurde der Pavillon in einem integrativen Entwurfsprozess. Dieser Ansatz erlaubte es, zeitgleich den Einfluss von Änderungen in der Architektur auf die Tragelemente und die damit verbundene Membran sowie die Stabilität und den Materialverbrauch zu untersuchen. Aus diesem Prozess entwickelte sich ein parametrisches System, ein zusammenhängendes Ganzes, in dem sich jeder Parameter direkt auf die anderen auswirkt. Auf diese Weise war es möglich in kurzer Zeit viele Varianten des Pavillons zu generieren und miteinander zu vergleichen und anhand der Faktoren Architektur, Tragwerk, Materialität und Wirtschaftlichkeit gegeneinander abzuwägen.


Foto: Norbert Miguletz

Foto: Norbert Miguletz

 

Im Vergleich zu einem traditionellen Designansatz, der mehr oder weniger konsekutiv arbeitet und bei Veränderungen eines Faktors zu Schleifen führt, ist der Vorteil dieses Prozesses, dass die sich beeinflussenden Elemente parallel betrachtet werden. Dies beschleunigt den Entwurfs- und Analyseprozess und ist eine effiziente Methode zur Ermittlung der endgültigen Produktionskosten. Im Fall des Pavillons war es so möglich mit verschiedenen Entwürfen zu experimentieren, ohne die Kosten zu vernachlässigen. Überraschend war beispielsweise, dass durch die Optimierung des integrierten Rippen- und Membransystems die Abmessungen der Tragelemente deutlich geringer ausfielen als ursprünglich geplant. All dies beeinflusst den Produktionsplan, den Materialfluss und letztendlich die Endkosten des Pavillons.

Auf Grundlage dieser exakten Planung kann nun der gesamten Frankfurt Pavilion aus ca. 75 Kubikmeter Funierschichtholz (Kerto-Q) und 1000 Quadratmeter fasergebundenem PVC als Membran realisiert werden.

In enger Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen der Frankfurter Buchmesse, den Tragwerksplanern von Bollinger + Grohmann und den Herstellern der Materialien ist ein architektonisches Juwel, eine pragmatische Poesie, entstanden. Ein Ort für Literatur und Literaten jenseits des Messetrubels. Die Holzkonstruktion gleicht einem transluzentem Bücherregal und greift somit den Geist des Ortes auf.

schneider+schumacher, www.schneider-schumacher.de


Der Anspruch einer ökologisch sensiblen Außenbeleuchtung setzte sich bei der Illuminierung des Magazinbaus mit seiner Fassade aus gefalteter Bronze fort. Zur strikten Vermeidung von Skyglow wurde in akribischer Abstimmung mit den Beteiligten und mittels nächtlicher Bemusterungen eine Streiflichtlösung mit Linealuce-Bodeneinbauleuchten erarbeitet. Foto: HG Esch

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