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Mo, Dez

Eike Becker_Architekten: Genossenschaftliches Wohnen in der Gropiusstadt

Die Fassade des Hochhauses ist über feine Lisenen vertikal gegliedert.

Projekte (d)

 

Im Rahmen eines Einladungswettbewerbs des Beamten-Wohnungs-Vereins zu Berlin eG konnten sich Eike Becker_Architekten mit ihren Entwurf für einen Wohnturm am Theodor-Loos-Weg in der Gropiusstadt durchsetzen. Es ist das erste genossenschaftliche Projekt des Büros. Der Neubau nimmt die architektonische Formensprache des in den 60 und 70er Jahren errichteten Hochhausviertels auf und übersetzt sie in die Moderne. Gropius Ursprungsplanung sah die Integration kleinerer Gebäude in das Hochhausviertel vor. An diese Idee knüpft der Entwurf an: ein fünfgeschossiges Stadthaus sowie ein eingeschossiger Pavillon sind über einen gemeinsamen Sockel mit dem 20-geschossigen Hochhaus verbunden. Ein großzügiges Entree als Ort des Austausches und der Begegnung steht Bewohnern und Nachbarn gleichermaßen offen. Hier findet sich ein Concierge Service sowie eine großzügige Lobby mit kleiner Bibliothek und einem Café. Im Pavillon sind Veranstaltungsräume und ein Kinosaal geplant. Zudem wird es eine Living Kitchen geben, die zum gemeinsamen Kochen mit Freunden und Nachbarn einlädt.

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In einem 19-geschossigen Hochhaus und einem fünfgeschossigen Stadthaus entstehen insgesamt 130 genossenschaftliche Wohnungen.

 

Durch die geometrische Überlagerung der beiden kleineren Baukörper und des Hochhauses wird eine harmonische Einbettung der neuen Bebauung in die Bestandsstruktur ermöglicht und die Höhe des Turms geschickt vermittelt. Gleichzeitig entsteht ein zum öffentlichen Raum orientierter Vorplatz, der mit den Nutzungen im Erdgeschoss korrespondiert. Der urbane Charakter des Entwurfs wertet den Standort insgesamt auf. Die neuen gemeinschaftlichen Angebote werden zur positiven Weiterentwicklung der Gropiusstadt beitragen.

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Walter Gropius Masterplan

Walter Gropius wollte die Ackerflächen am südllichen Stadtrand Berlins in eine Gartenstadt verwandeln und aus der Gropius-Stadt ein Vorzeigeviertel machen. Vorgesehen waren zwölf kreisförmig angeordnete Hochhäuser, harmonisch eingebettet in grüne Wohnviertel mit fünfgeschossigen Gebäuden und Einfamilienhäusern. Doch die Politik bremste seine ambitionierten Pläne aus. Aufgelockerter Städtebau galt nach dem Mauerbau als Platzverschwendung, Die Häuser wurden höher, dichter zusammengerückt, die ursprünglich geplante Vielfalt der Wohnungstypen zunehmend eingeschränkt. Aufgrund des Wohnungsmangels wurden aus den ursprünglich geplanten 14.500 Wohnungen 19.000 – schwerpunktmäßig in kettenförmig aneinandergereihten Wohnblocks mit bis zu 31 Etagen. Gropius Ideal musste einer Realität weichen, die schnell zu jenen Problemen führte, vor denen er gewarnt hatte. Gropius, der sich um seine städtebaulichen Ziele betrogen sah, schrieb 1963 in einem Brief an den damaligen Berliner Bausenator Rolf Schwedler: „Einheit in der Vielfalt ist das erstrebenswerte Ziel, nicht langweilige Monotonie.“

Eike Becker_Architekten, www.eb-a.de

Daten & Fakten

Name: TLW (Arbeitstitel)
Ort: Theodor-Loos-Weg, 12353 Berlin
Zeit: 2016-2020
Auftraggeber: Beamten-Wohnungs-Verein zu Berlin eG
Auftragsart : Wettbewerb, 1. Preis
Projektstatus: im Bau
BGF oberirdisch: 12.864 m²
Fachplaner: IMW (Fassade)
hhpberlin Ingenieure für Brandschutz (Brandschutz)
Plan B (Haustechnik)
Ingenieurbüro Rüdiger Jockwer (Tragwerk)
Kondius AG (Projektsteuerung)
sinai (Lanschaftsarchitektur)
Horner und Ingenieure (Baugrubenplanung)
Genest & Partner (Bauphysik)

Pläne und Visualisierungen: Eike Becker_Architekten

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Für den spannenden Austausch zur Zukunft des Bauens sorgten die Vorträge von Simone Alexia Saiegh (dena) und Klaus Zeller (Zeller Kölmel Architekten, Köln / mittig im Bild) sowie der darauffolgende Talk zusammen mit Zehnder Geschäftsführer Heiko Braun (links). Bildquelle: Zehnder Group Deutschland GmbH, Lahr

Unternehmen

Selbst ein 7,5-Tonner kann den neuen Poller von Berner, genannt SafetyGuard, nicht überwinden. Die gezackte Bodenplatte verkeilt sich in den Asphalt und den Unterboden des Fahrzeugs. 450 kg Eigengewicht schützen vor Manipulation und Vandalismus. Foto: Berner Torantriebe

Außenraum

Optimierte Lichtplanung: Mittels eines sehr filigranen Mastkörpers konnte eine einzige Montageposition realisiert werden. Ergänzend zu den wenigen Lichtpunkten mit hohem Entblendungsgrad kommen wenig und flach strahlende Bodeneinbauleuchten, die ihr Licht fächerförmig auf die Zuwegung zu dem an der Seite des Gebäudes befindlichen Aufzug abgeben, zum Einsatz. Bildquelle: Michael Bamberger

Beleuchtung

Einzigartiges Zentrum für Kunst, Kultur, Wissenschaft und Bildung mit internationaler Ausstrahlung: Das Humboldt Forum auf der Spreeinsel in der historischen Mitte Berlins. Bildquelle: Marcus Müller-Witte für Kieback&Peter GmbH & Co. KG

Fachartikel

Das industrielle Erscheinungsbild, blieb im Zuge der Umnutzung erhalten und gibt den Blick auf das eingestellte Gebäude frei. Bild: arch.photo / Matthias Fuchs

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Eine schnörkellos-elegante Architektur prägt das Gebäude in Zirndorf. Foto: Andy Brunner / KS-Original

Projekte (d)

Die schlanken Profile des Systems forster unico xs fügen sich harmonisch in den Industriebau ein und erfüllen gleichzeitig hohe technische und bauphysikalische Anforderungen. Foto: Damian Poffet

Fassade

Mit ihrer runden Lichtscheibe, hinter der sich LEDCluster befinden, erhellt die Hybrid-Pendelleuchte Zoover von Delta Light den Arbeitsplatz. Die flache Leuchtenkuppel aus nachhaltigem PET-Filz verbessert außerdem die Raumakustik. Bildquelle: Andreas Wimmer Werbefotograf

Beleuchtung

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