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Di, Apr

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Sport- und Freizeitbad von pbr Planungsbüro Rohling AG

Besonderes Merkmal des Sport- und Freizeitbades ist die Schrägstellung der Nord- und Ostfassade. Fotograf: Ulrich Hoppe

Projekte (d)

Für das neue Sport- und Freizeitbad, das sich wie eine große Eins in Kiel auf dem prominenten Grundstück südlich der Hörn, der Spitze des Hafens, positioniert, hat das Architektur- und Ingenieurbüro pbr aus Osnabrück die Gesamtplanung erbracht. pbr hatte bereits im Jahr 2010 den durch die Landeshauptstadt Kiel, die auch Bauherrin ist, ausgelobten Architektenwettbewerb für sich entschieden.

Das neue Hörnbad in Kiel vereint eine vielfältige Innenraumgestaltung mit Aspekten der Energieeinsparung und des Klimaschutzes, die hinter dem futuristischen Erscheinungsbild zurücktreten. Nicht nur weil der Neubau die Funktionen kleinerer städtischer Bäder in einem großen zusammenführt, sondern vor allem weil er mit seiner siginifikanten Fassade und seiner Lage zwischen Altstadt und dem Stadtteil Gaarden eine Leuchtturmfunktion für die geplante Aufwertung und Entwicklung des Stadtteils einen prägenden Stadtbaustein bildet, übernimmt das Sport- und Freizeitbad eine zentrale Bedeutung für Kiel.

Nach Südwesten ist das Bad durch großzügige transparente Flächen zum Teich geöffnet, wodurch eine optimale natürliche Belichtung erzielt wird. Fotograf: Ulrich Hoppe
Nach Südwesten ist das Bad durch großzügige transparente Flächen zum Teich geöffnet, wodurch eine optimale natürliche Belichtung erzielt wird. Fotograf: Ulrich Hoppe

Futuristische Gebäudeform

Die städtebauliche Ausprägung des Schwimmbadneubaus wird von diversen umgebungs- und grundstücksspezifischen Vorgaben bestimmt. Dies sind insbesondere die Nähe zur Gablenzbrücke, ein westlich gelegener Teich, der kanalisierte Bach Mühlenau, der nicht überbaut werden durfte, und die vorhandene städtische Infrastruktur. Der Baukörper nimmt diese Umgebungsparameter in Form einer großen, liegenden Eins auf. Sämtliche Funktions- wie auch Erschließungsbereiche wurden soweit optimiert, um das ehrgeizige Raumprogramm im beengten Baufeld vereinen zu können.

Gebäudeeinschnitte und Versätze wurden von der größtmöglich lieferbaren Fassadenplatte abgeleitet. Fotograf: Ulrich Hoppe
Gebäudeeinschnitte und Versätze wurden von der größtmöglich lieferbaren Fassadenplatte abgeleitet. Fotograf: Ulrich Hoppe


Im Südosten dreigeschossig ausgebildet, steigt die Gebäudehöhe zur Gablenzbrücke nach Nordwesten – bedingt durch die Positionierung des Sprungbeckenbereichs zu einer Viergeschossigkeit – an. Auf diese Weise sind nicht nur die geforderte Raumkante zur Brückenrampe und der Mühlenau entstanden, sondern auch eine identitätsstiftende Dachlandschaft und Gebäudeüberhöhung.

Dynamische Fassadengestaltung bei wirtschaftlicher Ausführung

Besonderes Merkmal des Sport- und Freizeitbades ist die Schrägstellung der Nord- und Ostfassade, wodurch Konnotationen zu einem Schiffsrumpf geweckt werden. Zugleich erfährt der Neubau eine äußerst dynamische Anmutung. Helle Faserzementplatten der Firma Eternit bekleiden das Gebäude umlaufend in einem einheitlichen Fugenraster in Form eines Läuferverbands. Nicht nur, um eine verschnittoptimierte und damit wirtschaftliche Ausführung zu ermöglichen, sondern auch um bei all der Dynamik durch die Schrägstellung der Fassaden ein möglichst ruhiges Fassadenbild zu erzielen, wurde die Plattengröße anhand der größtmöglich lieferbaren Platte bestimmt. Von dieser Größe haben die Architekten von pbr die Höhen der verglasten Flächen, der Gebäudeeinschnitte und der Versätze abgeleitet.

Ein dynamisches und dennoch harmonisches Gesamterscheinungsbild ergibt sich bei Betrachtung in voller Gänze. Fotograf: Ulrich Hoppe
Ein dynamisches und dennoch harmonisches Gesamterscheinungsbild ergibt sich bei Betrachtung in voller Gänze. Fotograf: Ulrich Hoppe

Erhöhte Anforderungen hinter der Sichtebene

Um sowohl den Wasserdampf aus dem Innenraum in Form von Kondenswasser als auch durchsickerndes Wasser von außen sicher abzuleiten und so die Konstruktion dauerhaft trocken zu halten, werden die schrägen Wände hinter den Faserzementplatten in zwei Ebenen entwässert. Aufgrund der oberflächenbündigen Anordnung der PR-Fassaden und Fenster musste die Entwässerung, welche als Dachabdichtungsbahn auf Holzwerkstoffplatten ausgeführt wurde, entsprechend angeordnet und detailliert werden. Mittels einer durchdachten Lösung dieser Punkte wird der Großteil des Schmutzes hinter der Fassade weggespült und der Reinigungsaufwand ist trotz großer Glasflächen deutlich geringer. Entlang des Badboulevards wird das „Schichtenwasser“ mittels verdeckt angeordneter Rinnen gesammelt und der Entwässerung zugeführt, so dass der Vorplatz des Bades auch bei Starkregen nicht überspült wird.

Transparenz und Geschlossenheit im Wechselspiel

Wirtschaftlichkeit, Funktionalität und Gestaltung werden durch den spannungsvollen Dialog zwischen Transparenz und Geschlossenheit vereint. Nach Südwesten ist das Bad durch großzügige transparente Flächen zum Teich geöffnet, wodurch eine optimale natürliche Belichtung erzielt wird. An der Ost- und Nordseite sind die Fassaden dezent offen bzw. völlig geschlossen. So kommen die passiven Solareinträge den verringerten Wärmeverlusten an den sonnenabgewandten Gebäudeseiten zugute. Das äußere Material- und Gestaltungskonzept zeigt sich im Materialmix aus hellen, großformatigen Fassadenplatten, anthrazitfarbenen Aluminiumprofilen und den großen Glasflächen modern und zugleich zeitlos. Die Pfosten-Riegel-Konstruktionen und Fenster liegen oberflächenbündig in den Fassaden, so dass der Eindruck einer gespannten Fassade entsteht.

pbr Planungsbüro Rohling AG, www.pbr.de

pbr planungsbuero rohling 05

 


Der Anspruch einer ökologisch sensiblen Außenbeleuchtung setzte sich bei der Illuminierung des Magazinbaus mit seiner Fassade aus gefalteter Bronze fort. Zur strikten Vermeidung von Skyglow wurde in akribischer Abstimmung mit den Beteiligten und mittels nächtlicher Bemusterungen eine Streiflichtlösung mit Linealuce-Bodeneinbauleuchten erarbeitet. Foto: HG Esch

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