Die neue Stadtbahnlinie Red Line verbindet den südlichen Teil von Tel Aviv mit dem Nordosten der Stadt. Ab der Station Elifelet verläuft die Linie unterirdisch weiter. Die Bahnsteige der Station befinden sich bereits in einer Tiefe von 7,50 Metern. Der Bahnhof wurde vom israelischen Architekturbüro Kolker Kolker Epstein entworfen und ist nach oben hin offen. Weiße Membransegel sorgen für eine Beschattung.
Die V-förmigen Membransegel sind an den auskragenden Stahlträgern befestigt und spannen sich frei über die gesamte Bahnsteigbreite von 20 Metern. Jedes Paneel ist einzeln gespannt und hat keine direkte Verbindung zu den anderen. Bildquelle: Thomas Schlijper
Über eine Länge von 100 Metern überspannen V-förmige Segmente die Grundfläche der Station, um vor der starken Mittelmeersonne zu schützen. Die Paneele sind gefaltet und erzeugen ein Spiel von Licht und Schatten, das tagsüber viel natürliches Licht in die unterirdische Station bringt.
Die Entwässerung erfolgt über ein Rinnenprofil an der Stahlkonstruktion, das auch das Regenwasser aus der Kehle der Membranplatten aufnimmt. Bildquelle: Thomas Schlijper
Nachts werden die beleuchteten Segel zu einem spektakulären Lichthimmel, der die Bahnsteige indirekt beleuchtet. Die offene Bauweise sorgt für eine gute Belüftung des Bahnhofs und ermöglicht ausreichend Durchblicke in die Umgebung, um den Bezug zur Stadt nicht zu verlieren.
Durch die sehr flache, fast stichfreie Abspannung werden über die Randseile hohe Horizontallasten auf die Stahlkonstruktion übertragen. Um die daraus resultierenden Verformungen in der Stahlkonstruktion zu kompensieren, mussten alle Seillängen von formTL individuell bestimmt werden. Bildquelle: Thomas Schlijper
Die ausführende Firma se cover hat die Ingenieure von formTL spät hinzugezogen, um die Statik und Ausführungsplanung für das Membrandach zu erstellen und die Konfektionierung zu planen. Ein wichtiger Teil des Auftrags war die Zusammenarbeit mit der Tragwerksplanung für die Berechnung der längs verlaufenden Stahlstützen, die das Membrandach tragen. Das Membrandach besteht aus Einzelsegmenten, die mit auskragenden Stahlträgern verbunden sind und sich frei über die gesamte Breite der Bahnsteige von 20 Metern spannen.
Der Kehlseiltiefpunkt im Knickpunkt der Auskragung verbindet die horizontalen Randseile mit dem Kehlseil. Bildquelle: Thomas Schlijper
Aufgrund der flachen und fast stichfreien Spannung werden hohe Horizontallasten in die Stahlkonstruktion über die Randseile eingeleitet. Dadurch entstehen Verformungen im Stahlbau, die durch eine Anpassung innerhalb des Membrandaches ausgeglichen werden müssen. Alle Seillängen wurden von formTL individuell berechnet. Die Grat- und Kehlseile haben einen Durchmesser zwischen 28 und 40 Millimetern, während die kleinen Randseile 16 und 18 Millimeter dick sind.
Bildquelle: Thomas Schlijper
Auch die 38 Membranpaneele variieren in ihren Abmessungen, um die zunächst parallele, dann trapezförmige Grundrissform auszugleichen. Insgesamt hat formTL dafür 15 Typen im Detail entwickelt und gefertigt. Jedes Paneel ist einzeln gespannt und hat keine direkte Verbindung zu den anderen. Im oberen Bereich sind die Halteseile der Paneele mit Laschen an der Längsverbindung der Stahlkonstruktion befestigt. Der Kehlseiltiefpunkt im Knickpunkt der Auskragung verbindet wiederum die horizontalen Randseile mit dem Kehlseil. Die Entwässerung erfolgt über ein Rinnenprofil an der Stahlkonstruktion, das auch das Regenwasser aus der Kehle der Membranelemente aufnimmt.
Bildquelle: formTL GmbH
Als Membranmaterial für das Dach wurde ein PVC-beschichtetes Polyestergewebe mit hoher Lichtdurchlässigkeit und Farbbeständigkeit gewählt, das ein dauerhaft weißes Dach gewährleistet. Die spezielle Beschichtung bildet einen schmutzabweisenden Schutzschild.