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An solch einem Hang, auf einem ehemaligen Weinberg in Zwingenberg, hat das Darmstädter Büro ruby³ architekten vier Doppelhäuser geplant und gebaut. Massiv und strahlend weiß mit betont schwarzen Fensterrahmen bilden sie ein Ensemble, das sich von der heterogenen umgebenden Bebauung stark abgrenzt. Zwischen stattlichen Villen aus dem beginnenden vorigen Jahrhundert, öden Einfamilienhäusern der 70er und 80er Jahre und vereinzelter neuer Architektur betuchter Unternehmerfamilien stehen die in klarer, schnörkelloser Ästhetik errichteten Gebäude. Sie wirken fast wie Außenseiter, ein bisschen unpassend in diesem Wohngebiet. Aber kann man überhaupt in dieses Baustilgemisch moderne Architektur integrieren, ohne dass sie wie ein Fremdkörper wirkt?
Die Architekten von ruby³ haben ihre Antwort gefunden. So wie jedes Jahrzehnt diese Umgebung mit der entsprechenden Bauweise geprägt hat, sind die neuen Wohnhäuser eine Fortführung der Geschichte dieses Wohngebiets. In ihrer sachlichen, funktionalen Gestalt, angelehnt an die Formensprache des Bauhauses, stehen sie für zeitgemäßes Wohnen und passen so als Vertreter heutiger Baukunst eben doch in die umgebende Stilmelange.
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Das Erdgeschoss ist dem Zusammensein der Familie gewidmet. Miteinander reden, das gemeinsame Essen und Kochen stehen im Mittelpunkt. Ober- und Untergeschoss bieten die privateren Rückzugsräume. Hier befinden sich die Schlafräume der Eltern und Kinder, jeweils mit einem eigenen Bad, damit sich morgenmuffelige Dispute über lange Badaufenthalte gar nicht erst entwickeln können.
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Auffallend bei den vier Häusern am Hang ist aber nicht nur die offene Gestaltung der Ebenen, die übrigens in jedem der acht Doppelhaushälften unterschiedlich ist, sondern auch die reduzierte Verwendung von Materialien im Inneren. Ein dunkles Eichenholzparkett in jedem Geschoss, weiß verputzte Wände, großformatige steingraue Fliesen in den Bädern und eine puristische Treppe aus Stahl und Holz runden die klare Architektur auch im Inneren ab.
Um die Verknüpfung mit dem Außenraum herzustellen, haben die Darmstädter Architekten vielfältige intro- und extrovertierte Freiräume individuell für jedes Wohnhaus geschaffen. Terrassen, Balkone sowie Innenhöfe erweitern, je nach Tages- und Jahreszeit, den Wohnraum. Außerdem hat jedes Haus durch die Lage am Hang von zwei Ebenen direkten Zugang zum Garten.
Nicht zu vergessen ist natürlich der fesselnde Ausblick auf das Rheintal. Ein Privileg, das aber im Moment nur den oberen Häusern des Ensembles beschieden ist. Sie können ungestört jeden Tag dieses herrliche Panorama genießen. Die Bewohner der unteren Häuser schauen auf die gegenüberliegende Nachbarbebauung. Die Häuser seien aber so flexibel angelegt, betonen die Architekten, dass auch die unten am Hang liegenden Gebäude mit einer Dachterrasse erweitert werden könnten. Damit hätten dann alle Häuser Aussicht bis in die Pfalz.
Wohnfläche: 1340 m²
BRI: 5530 m³
Bauzeit: 02.2008 bis 12.2008
ruby³ architekten, www.ruby3.de