Vor der eindrucksvollen Kulisse des Glärnisch, einem Bergmassiv im Schweizer Kanton Glarus, baut die Manufaktur horgenglarus Möbel. Die Redaktion der AZ/Architekturzeitung hat sich das Unternehmen 2015 angesehen und war beeindruckt wie präzise hier die Ideen bekannter Designer umgesetzt werden. Für uns steht fest: Die 1880 gegründete älteste Stuhl- und Tischmanufaktur der Schweiz gehört hinsichtlich Design und Qualität seit 130 Jahren zur Weltspitze in der Möbelherstellung. Le Corbusier präsentierte für seinen «Pavillon de l'Esprit Nouveau» an der «Exposition internationale des Arts décoratifs» in Paris die Stühle aus der Fabrikation von horgenglarus als repräsentative Beispiele für eine zeitgemässe und zukunftsweisende Auffassung von Wohnkultur.
Unternehmensvideo, ca. 3 Minuten
Nach wie vor steht bei horgenglarus die charakteristische Verbindung von Form und Funktion im Mittelpunkt. Das findet Anerkennung: Klassik, Formvollendung, Zeitlosigkeit und hohe Verarbeitungsqualität lauten die Kriterien, nach denen horgenglarus mit dem Prädikat «Weltklasse – Made in Switzerland» ausgezeichnet worden ist. Das Unternehmen überträgt die klassischen Ideale der «Neuen Einfachheit» ins 21. Jahrhundert.
Bei horgenglarus entstanden Möbel wie der höhenverstellbare »S.T.Tisch«, eine Schweizer Möbel-Ikone der von 1954 bis ca. 1995 hergestellt wurde. Gemeinsam mit dem Ingenieur und Designer Daniel Hunziker hat horgenglarus den Aufzugsmechanismus weiter entwickelt und den, mit dem Übergang von einem radialen zu einem vertikalen Kraftfluss äusserst komplexen und anspruchsvollen Bewegungsablauf, perfektioniert. Das neue, auf dem Entwurf von 1951 basierende Möbel heißt jetzt »ess.tee.tisch« und besteht aus einer Tischplatte auf drei gekreuzten Beinen mit einer beweglichen Zapfenverbindung und einem Aufzugsmechanismus. Die reduzierte und sehr schlanke Mechanik ist versteckt unter dem Tisch angebracht und mit einem Hebel leicht bedienbar.
Eine äußerst praktische Schönheit ist das Stapeltischchen, welches Hans Bellmann im Jahr 1954 entwarf. Es wurde ab 1954 und bis zum Beginn der 70er Jahre hergestellt. Nach etwa 40 Jahren im Dornröschenschlaf, startete 2017 seine zweite Karriere.
Aktuell zeigt horgenglarus mit einem Unternehmensfilm, wie man tradiertes Know-how und manufakturelle Verarbeitungstechniken mit modernsten, CNC-gesteuerten Produktionsanlagen kombiniert.
ag möbelfabrik horgenglarus, www.horgenglarus.ch
Bilder: Rolf Mauer
Film: horgenglarus