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Mo, Dez

Bauzulieferer in der digitalen Dämmerung

Immobilien

Kurz vor der ISH 2017 zeigt ein Blick auf den Markt der etablierten Bauzulieferer in Sachen Digitalisierung ein erschreckendes Bild: Obwohl sie einen erheblichen Vorsprung im Hinblick auf Zugang und Vertrauen zu den wichtigen Entscheidern in Handel, Fachhandwerk oder bei den Fachplanern haben und sich seit fast 20 Jahren mit Smart Home-Themen befassen, werden sie von branchenfremden Playern oder Start-ups bedroht.


Der klassischen Bauzulieferindustrie gelingt es in der Breite aktuell nicht, ihren Vorsprung zu kapitalisieren. Die wenigsten Unternehmen haben eine klare Antwort auf die Frage nach ihrer digitalen Agenda bzw. ihrer Digitalisierungsstrategie. Die typischen Ursachen für diesen „verhaltenen“ Erfolg?

· Digitalisierung ist noch immer keine Chefsache! Digitalisierung wird nicht ganzheitlich verstanden – eine klare Digitalisierungsstrategie bzw. –agenda ist nur selten zu erkennen.

· »Resortdenke« überwiegt! Nur selten wird ein Produkt zusammen mit der Vermarktungsstrategie für die heterogenen Zielgruppen und mit einem neuen Nutzenprofil funktionsübergreifend entwickelt. · Bedrohung? Gibt’s nicht! Externe Player, egal ob Apple, Google oder dynamische Neugründungen, werden nicht ernst genommen.

· Mangelware digitale Kompetenz! Mechanische Lösungen erfordern andere Kompetenzen als Elektronik bzw. Software-basierte Funktionalität und Interaktion –die zugrundeliegende Innovations- und Entwicklungsstrategie sowie deren Organisation muss angepasst werden!

· Traditionen gehen vor! Geschäftsmodelle, die an »traditionellen Spielregeln« wie z.B. 3-Stufigkeit, Rolle des Großhandels, Autonomie des Handwerks rütteln, werden wie ein Tabu behandelt – und damit wertvolle Chancen vertan.


Ein Geheimrezept für ein zukunftsfähiges digitales Leistungsangebot gibt es nicht. Eine wichtige Frage muss jedoch geklärt jetzt werden: Wie wird die Branchenstruktur in Zukunft aussehen, wie die Zielgruppen? Denn genau dafür muss ein Angebot entwickelt werden, das – ausgehend vom Auftraggeber, über das Fachhandwerk bis hin zum Hersteller – einen differenzierenden sowie relevanten Nutzen stiftet und gut verständliche Leistungen anbietet. Selbstverständnis und Positionierung des Unternehmens müssen bei der Entwicklung von digitalen Geschäfts- oder Erlösmodellen auf jeden Fall kritisch und in ihrer ganzen Breite hinterfragt werden. Nur dann kann eine strategische Neuausrichtung des Unternehmens, seiner Wertschöpfung und seiner Organisation erfolgreich auf den Weg gebracht werden!

Klar ist jedenfalls: Gerade die etablierten Player aus Industrie und Handel müssen sich jetzt ihrer Stärken besinnen – und noch heute damit beginnen, konsequent, mutig und planvoll zu agieren. Nur dann können sie als Gewinner aus der Digitalisierung hervorgehen und auch in den Märkten der Zukunft eine bedeutende Rolle spielen.

 

Der Autor Florian Kaiser ist Leiter Bauzulieferindustrie bei der Unternehmensberatung Dr. Wieselhuber & Partner. www.wieselhuber.de


Für den spannenden Austausch zur Zukunft des Bauens sorgten die Vorträge von Simone Alexia Saiegh (dena) und Klaus Zeller (Zeller Kölmel Architekten, Köln / mittig im Bild) sowie der darauffolgende Talk zusammen mit Zehnder Geschäftsführer Heiko Braun (links). Bildquelle: Zehnder Group Deutschland GmbH, Lahr

Unternehmen

Selbst ein 7,5-Tonner kann den neuen Poller von Berner, genannt SafetyGuard, nicht überwinden. Die gezackte Bodenplatte verkeilt sich in den Asphalt und den Unterboden des Fahrzeugs. 450 kg Eigengewicht schützen vor Manipulation und Vandalismus. Foto: Berner Torantriebe

Außenraum

Optimierte Lichtplanung: Mittels eines sehr filigranen Mastkörpers konnte eine einzige Montageposition realisiert werden. Ergänzend zu den wenigen Lichtpunkten mit hohem Entblendungsgrad kommen wenig und flach strahlende Bodeneinbauleuchten, die ihr Licht fächerförmig auf die Zuwegung zu dem an der Seite des Gebäudes befindlichen Aufzug abgeben, zum Einsatz. Bildquelle: Michael Bamberger

Beleuchtung

Einzigartiges Zentrum für Kunst, Kultur, Wissenschaft und Bildung mit internationaler Ausstrahlung: Das Humboldt Forum auf der Spreeinsel in der historischen Mitte Berlins. Bildquelle: Marcus Müller-Witte für Kieback&Peter GmbH & Co. KG

Fachartikel

Das industrielle Erscheinungsbild, blieb im Zuge der Umnutzung erhalten und gibt den Blick auf das eingestellte Gebäude frei. Bild: arch.photo / Matthias Fuchs

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Eine schnörkellos-elegante Architektur prägt das Gebäude in Zirndorf. Foto: Andy Brunner / KS-Original

Projekte (d)

Die schlanken Profile des Systems forster unico xs fügen sich harmonisch in den Industriebau ein und erfüllen gleichzeitig hohe technische und bauphysikalische Anforderungen. Foto: Damian Poffet

Fassade

Mit ihrer runden Lichtscheibe, hinter der sich LEDCluster befinden, erhellt die Hybrid-Pendelleuchte Zoover von Delta Light den Arbeitsplatz. Die flache Leuchtenkuppel aus nachhaltigem PET-Filz verbessert außerdem die Raumakustik. Bildquelle: Andreas Wimmer Werbefotograf

Beleuchtung

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