Es ist klein, handlich und multifunktional, das Taschenmesser. Und es ist ein Schweizer Traditionsprodukt, das fast schon eine Eigenbezeichnung geworden wie Tempo, Uhu oder Tesa – denkt man an ein Taschenmesser, so hat man meist eines der roten, mehrfach aufklappbaren Zwecktools vor Augen, wie sie in der Alpenregion produziert werden.
Warum also nicht das Erfolgsrezept in die Architektur übertragen? Das mag sich Tim Mohr, der an der Leibniz Universität in Hannover Architektur studiert, gedacht haben, als er sein »Schweizer Taschenzimmer« entworfen hat. Aus Klapp- und Schiebelösungen entstehen flexible Innenräume in einem klassisch-modernen Wohnturm – gedacht als Studentenwohnheim, das seinen Bewohnern viel Gestaltungsfreiheit verspricht: Sie sollen die Räume nach ihren Bedürfnissen verändern und anpassen können. Mohrs Konzept reagiert auf die permanente Wohnungsnot von Studenten, die sich in vielen Studentenstädten auf engem Raum mit kleinsten Unterkünften für oft horrende Preise vorlieb nehmen müssen.
Mohrs »Schweizer Taschenzimmer« entstand im Rahmen des dritten Ideenwettbewerbs Hawa Student Awards 2014 des Schweizer Schiebebeschlag-Hersteller Hawa für internationale Architektur-Studenten. Unter dem Leitthema »Zuhause auf Zeit – neue Wohnkonzepte für Studierende« reichten 54 Teilnehmer ihre Beiträge ein, unter denen eine renommierte Jury mit Fachleuten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz vier Preisträger kürte – neben Mohrs Entwurf, der den mit 6000 Franken dotierten ersten Platz erhielt, wurden drei weitere Beiträge aus Deutschland und der Schweiz mit je einem Anerkennungspreis (je 2000 Franken) honoriert. Auch ihre Vorschläge entwickeln kreative und innovative Konzepte, um zukünftiges studentisches Wohnen flexibel zu gestalten. Wettbewerbsziel war es, einen fiktiven Bauauftrag für einen realen Standort im Zürcher Stadtteil Affoltern zu entwerfen. Für eine selbständig organisierte Wohngemeinschaft sollte eine flexible Lösung gefunden werden, die auch den Übergang zwischen privaten und gemeinschaftlich genutzten Flächen neu definiert und die besonderen Bedürfnisse von Studenten berücksichtigt. Zwar handelt es sich um einen Ideenwettbewerb – und damit um fiktive Lösungen – doch wäre angesichts der Wohnsituation von Studenten gerade in den großen kleinen Studentenstädten wie Heidelberg wünschenswert, wenn einige Ideen in die Stadtplanungen einfließen würden.
Noch bis Ende März sind die zwölf besten Wettbewerbsbeiträge in der ETH Zürich zu sehen, ehe die Ausstellung an die Leibniz Universität in Hannover und an die Technischen Universität in Wien wandert.
Preisträger des Hawa Student Award 2014
Das Gewinnerprojekt:
«Schweizer Taschenzimmer»
Verfasser: Tim Mohr, Masterstudent an der Leibniz Universität Hannover (D)
Die Anerkennungspreise:
Projekt: «Rear Window»
Verfasser: Severine Frehner, Yannick Perroud; Architekturstudium (Master) an der Fachhochschule Nordwestschweiz (CH)
Projekt: «Unter einem Dach»
Verfasserin: Jara Baarlink; Architekturstudium (Master) an der RWTH Aachen (D)
Projekt: «WOODSTOCK»
Verfasser: Alain Brülisauer, Matthias Schilling; Architekturstudium (Bachelor) an der Berner Fachhochschule (CH)
Die Kurzvorstellung der prämierten Projekte sowie die ausführliche Online-Version der Wettbewerbspublikation finden Sie auf der Themenwebsite www.myslidestyle.ch.
Weitere Informationen erhalten Sie bei:
Hawa AG
Schiebebeschlagsysteme
Untere Fischbachstrasse 4
8932 Mettmenstetten
Tel. +41 44 767 91 91
Fax +41 44 767 91 78
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www.hawa.ch