Um zu präzisieren: Die Rubrik Architektur und Kunst will nicht die Frage stellen, ob Architektur zur Kunst gehört – das sollte ohne Zweifel mit einem eindeutigen »Ja« beantwortet werden –, sondern es geht um die Schnittstellen von Architektur und Kunst (Kunst ist hier im landläufigen Verständnis gemeint als bildende Kunst). Tatsächlich gibt es mehr Berührungspunkte zwischen den beiden Bereichen, zwischen Baukunst und Malerei, Skulptur, Neuen Medien aber auch Literatur, als man zunächst erwarten würde. Der Bereich bietet viele interessante Entdeckungen.
Seien es Architekten, die Kunst machen und ein anderes Medium, als das »von Haus aus gelernte«, als Ausdrucksmittel gewählt haben. Seien es Künstler, die in ihrer Arbeit Bauten, architektonische Strukturen, Städte thematisieren.
Zahlreiche künstlerische Positionen beschäftigen sich mit Gebäuden, mit architektonischen Elementen, mit Raum und Räumlichkeit. Hier ist vor allem die Fotografie zu nennen, die Aufnahmen von Bauten in unterschiedlichster Form zum Thema macht – sicher nicht ohne Grund, denn die heutige Omnipräsenz von gebauten Strukturen, die den menschlichen Alltag prägt wie kaum ein zweites, gleichzeitig jedoch erstaunlich wenig bewusst wahrgenommen wird, weckt das Interesse der fotografischen Beschäftigung mit der Alltäglichkeit und an der Abbildung der „Realität“. Aber auch in der Malerei, Skulptur, Videos lassen sich Auseinandersetzungen mit dem Thema beobachten.
Was macht Kunst für Architekten und Architektur interessant? Warum interessieren sich Künstler für Architektur?
Die Begegnung von Architektur und Kunst eröffnet zahlreiche Facetten der Annäherung, die mehr Aufmerksamkeit verdienen. verdient, in dem es einiges zu entdecken gibt. Es ist an der Zeit den Blick über die Disziplinengrenze hinaus zu wagen, daher starten wir in der AZ/Architekturzeitung eine Artikelserie zum Thema »Architektur und Kunst«.