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Die Galerie Stadt Sindelfingen zeigt vom 27. Januar bis 16. Juni 2024 die Gruppenausstellung Decoding the Black Box. Digitale Technologien durchdringen jeden Winkel unseres Lebens. Realität ist zu einer berechenbaren Entität geworden, in der alles und jeder zur Information wird. Die Informationsflut entleert sich in der Daten- und Bilderflut des World Wide Webs, die uns überschwemmt und ein unkontrollierbares Eigenleben führt. Egal ob Smartphone, Smart Home, Social Software, Bonus-, Navigations-, Verkehrs- oder Überwachungssystem – sie sammeln persönliche Informationen in Form von Big-Data.

Die in der Ausstellung versammelten dreizehn Künstlerinnen und Künstler entschlüsseln die Prozesse, die in unseren Endgeräten – den Black Boxen – ablaufen. Sie legen die Funktionsweisen digitaler Technologien offen und visualisieren zugleich die Auswirkungen, die sie auf unsere Wahrnehmung von Realität haben.

Evan Roths Strands Serie ist das Ergebnis einer tiefgehenden Auseinandersetzung mit der Geschichte der Kartographie und der digitalen Infrastruktur. Die Arbeiten der Serie basieren auf der von Roth konzipierten Software Worlds in Figure, die das Ergebnis dieser Recherche ist. Mit seiner eindrücklichen Installation Since you were born führt er außerdem die Bilderflut vor Augen, der wir im Internet tagtäglich ausgesetzt sind. Ab dem Tag, an dem seine Tochter geboren wurde, sammelte er für vier Monate alle in seinem Browser Cache gespeicherten Bilder. Der Ausstellungsraum ist vom Boden, über die Wände, bis zur Decke mit diesen Bildern übersät und lässt so ein digitales Tagebuch entstehen, das veranschaulicht, wie unser Suchverhalten Zugriff auf die persönlichsten und intimsten Bereiche unseres Lebens gewährt.

Mimi Onuoha kombiniert in ihrer Videoarbeit Machine Sees More Than It Says Archivvideos miteinander, die zwischen den 1950er und 1980er Jahren entstanden sind. Die Zusammenführung dieser Bilder erzählt die Geschichte von rechengesteuerten Technologien, unmittelbar vor dem Aufbruch in die digitale Welt. Us Aggregated beschäftigt sich währenddessen mit den Algorithmen von Googles Reverse-Image Suchmaschine und zeigt anhand von Fotos aus der Familiensammlung der Künstlerin, wie Milliarden im Internet verfügbarer privater Bilder ausgewertet, kategorisiert und gespeichert werden müssen, um eine solche Suche zu ermöglichen.

Adam Harveys Arbeit TODAY’S SELFIE IS TOMORROWS BIOMETRIC PROFILE. Think Privacy. beruht auf Erkenntnissen aus seinem Forschungsprojekt Exposing.ai und soll ein Bewusstsein dafür schaffen, wie Selfies ohne Zustimmung der Betroffenen von der Industrie als Trainingsdatensätze genutzt werden, um Gesichtserkennung und andere biometrische Analysetechniken zu entwickeln und zu kommerzialisieren.

I’ll be There in 30 Minutes von Anonymous nimmt einen Vorfall als Ausgangspunkt, der sich 2011 in New York ereignete, als ein Postkartenständer, der im Sichtfeld der Earthcam 2 am Times Square stand, absichtlich von zwei Passanten umgeworfen wurde und im Netz ein Eigenleben entwickelte.

Die Ausstellung "Decoding the Black Box" in der Galerie Stadt Sindelfingen bietet eine tiefe und vielschichtige Auseinandersetzung mit der digitalen Durchdringung unseres Alltags. Sie präsentiert nicht nur künstlerische Werke, die die Funktionsweise und Auswirkungen digitaler Technologien beleuchten, sondern fordert auch zum Nachdenken über die Rolle der Technologie in Bezug auf Privatsphäre, Datenverarbeitung und gesellschaftliche Wahrnehmungen auf.

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Achim Pohl, einer der beiden Gründer und Geschäftsführer von Artefakt Design aus Darmstadt, ist häufiges Jurymitglied bei der Verleihung von Designpreisen. Nachhaltig beeindruckten ihn mehrere junge Designer, die mit ihren Produkten nicht nur gutes Industriedesign schufen, sondern gleichzeitig unsere Zukunft gestalten, indem sie drängende Probleme unserer Zeit lösen.

Weiterlesen: Designpreis: Einem Jurymitglied über die Schulter geschaut

Wir nehmen die Welt selektiv wahr, das ist bekannt. Doch was blenden wir aus und warum? Lilly Lulay und Susa Templin spüren mit ihren Arbeiten unseren Sehgewohnheiten nach und stellen diese auf die Probe. In der neuen Ausstellung »Durchblick. Lilly Lulay und Susa Templin« präsentiert die Kunststiftung DZ BANK vom 16. Februar bis 21. Mai 2022 eine Gegenüberstellung fotografischer Werke der beiden Frankfurter Künstlerinnen, die auf ganz unterschiedliche Weise die Ordnungsmechanismen befragen, die unseren Blick auf die Welt prägen.

Weiterlesen: Durchblick. Lilly Lulay und Susa Templin

Das wahre Zentrum Karlsruher Museumsinnovation befindet sich am perspektivischen Fluchtpunkt der Fächerstadt, im Schloss, das vom Badischen Landesmuseum genutzt wird. Bei den Jüngeren und Medienaffinen bekannt geworden ist das Schloss als Projektionsfläche der Karlsruher Schlosslichtspiele, die erstmals zum 300jährigen Stadtgeburtstag 2015 auf den Fassaden stattfanden.

Weiterlesen: Digital Heroes - Eckart Köhne von der Expothek

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