Bekannt ist Diébédo Francis Kéré, der zur Zeit als Baumeister von Christoph Schlingensiefs Operndorf-Vision in Burkina Faso einem bundesweiten Publikum über Fachgrenzen hinaus bekannt geworden ist, vor allem für seine ökologisch nachhaltige, den Natur- und Lebensverhältnissen angepasste Architektur. Kéré, der selbst aus Burkina Faso stammt und sei vielen Jahren ein Architekturbüro in Berlin betreibt, beschäftigt sich vor allem mit der Entwicklung von Strategien für klimatisch angepasstes Bauen sowie der Integration lokaler Arbeitskraft und Bautechniken.
Von Kirchen in Dörfern oder: »Stuttgart 21« und Heidegger
Vor kurzem war in der »Süddeutschen Zeitung« ein interessanter Artikel zu lesen. »Hauptbahnhof Heidegger« hieß der kurze Text, den der in Bamberg lehrende Philosoph Christian Illies zum aktuellen Protest gegen das Bauprojekt »Stuttgart 21« schrieb. Sehr richtig beginnt der Autor damit zu fragen, wo der Bürgerprotest gegen den Bauwirtschaftsfunktionalismus der 1960er und 1970er Jahre war, der unsere Welt (und nicht nur die deutsche) maßgeblich negativ beeinflusst hat.
Bauwerke als Persönlichkeiten - Der Konzeptkünstler Hans Martin Sewcz im Interview
Remdoogo: Ein Festspielhaus für Afrika
In Laongo, knapp eine Autostunde entfernt von Ouagadougou, der Hauptstadt von Burkina Faso, wurde der Grundstein gelegt für »Remdoogo«, das erste Festspielhaus auf dem afrikanischen Kontinent. Damit nimmt ein ehrgeiziges, zuweilen auch unwahrscheinliches Projekt offiziell Gestalt an, auf das sein Initiator Christoph Schlingensief lange hingearbeitet hatte. In Laongo wollte der Regisseur und Künstler seine Vision von einem Opernhaus in Afrika verwirklichen.
Interview mit Johannes Twielemeier: Die fundamentale Eigenschaft der Fotografie ...
Es ist eine ungewöhnliche Verbindung künstlerischer Ausdrucksmittel, die Johannes Twielemeiers Arbeit prägt: Der gelernte Steinmetz arbeitet nicht nur mit Stein, sondern auch als Fotograf. Den Fotografen Twielemeier beschäftigen die Spuren, die von Menschen in Zeit und Raum hinterlassen werden, die Bruchstellen im urbanen Raum, die sich vor allem und immer wieder in architektonischen Zeugnissen aufspüren lassen. Im Interview gibt Johannes Twielemeier Einblick in seine Arbeit.
ARTERNITY: Art up your life! – Raumgestaltung mit Kunstwerken
Eine Fotografie über dem Schreibtisch oder ein Gemälde als Blickfang im Zentrum eines Raumes – Kunstwerke verändern einen Raum, sie prägen ihn und verleihen ihm ein individuelles Gesicht. Die Erfahrung, wie sehr Kunst die Wirkung von Innenräumen beeinflussen kann, hat jeder schon einmal gemacht, der sich ein oder mehrere Zimmer oder gar eine Wohnung eingerichtet hat. Oft wird ein Raum durch die kunstvolle Ergänzung erst vollständig und harmonisch.
Der Flaneur in der Realstadt
Ohne die gelben Schilder mit der Aufschrift »Realstadt« hätte der Nicht-Clubgänger von heute den Eingang in die unscheinbare Industriehalle des »Alten Kraftwerks Berlin Mitte« wohl nicht gefunden. Nur die enorme Gebäudehöhe lässt die Belohnung ahnen, die man erwartet, nachdem man per Velo die Heinrich-Heine-Straße ab Moritzplatz in Richtung Spree hinter sich gebracht hat. Nicht eben zu den schönsten Ecken zählt diese Gegend.
Auf dem Weg zur Mobilie. Sloterdijk, Sobek und R 129
Architekten sind heutzutage in den modernen Darstellungsformen angekommen und verstehen es, ihr Wissen im medialen Zirkus effektvoll zu verkaufen. Das jedenfalls wird deutlich, wenn man die DVD »Wohnen in der Zukunft« in Händen hält, die kürzlich auf den Markt gekommen ist.
Stefan Hoenerloh: Zeigen von architektonischen Räumen
Taking to the Streets oder: Was kann Aneignung von Stadtraum bedeuten?
Vilém Flusser zeichnet in einem seiner Bücher sehr anschaulich die Entwicklung der modernen Stadt nach. Zur agrikulturellen Verfasstheit menschlichen Zusammenballens in Zivilisationen schickt er lapidar voraus: »…Von Anbeginn beruht die Macht auf Dreck und macht die Hände schmutzig…«. So weit, so gut.
Review: Informal Arrangements von Peter Bialobrzeski
Blätter aus Werbeprospekten tapezieren die Wände, Seiten aus Unterwäschekatalogen, Filmposter oder Popstars kleben dicht nebeneinander. Hier steht Beauty-Zubehör, dort liegen Kleider, hier ein Fernseher, dort Radio oder DVD-Player. Mit Kalendern, Stoffen und Vorhängen, auf Betten drapierten Kissen wird Wohnlichkeit erzeugt. Diese Unterkünfte sind wenig mehr als notdürftige Verschläge. Trotzdem versuchen ihre Bewohner, sie zu einem Heim werden zu lassen.