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Fr, Apr

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Interview mit Designer Stan Rusch

Individuelles Küchenmöbel made by MCR. Der Aristokrat mit floralen Elementen aus der Designlinie n’stee.

Menschen

 

Stan Rusch ist Dipl. Ingenieur für Innenarchitektur, gelernter Schreiner und heute Leiter Produktdesign und kreativer Kopf bei MCR, Marmor-Center GmbH. In der Manufaktur entwickelt und gestaltet er seit Anfang 2018 mit einem rund 50-köpfigen Team in Thüringen Stein-Unikate. Zum Kundenstamm aus der D-A-CH-Region zählen renommierte Küchen- und Badstudios aus dem Premium-/Luxussegement, Architekten, Schreiner und (Möbel)-Designer, zunehmend auch Privathaushalte, die nach individuellen Maßanfertigungen made in Germany suchen.

Küchenmonolith Patagonia Masterpiece aus der Designlinie n’stee erstmals präsentiert auf der IMM Köln 2019.
Küchenmonolith Patagonia Masterpiece aus der Designlinie n’stee erstmals präsentiert auf der IMM Köln 2019.


Interview

Redaktion: Stan Rusch, Sie sind Dipl. Ingenieur für Innenarchitektur. Erzählen Sie von sich und sagen sie uns mit welchen Projekten Sie sich zur Zeit bei MCR beschäftigen?

Stan Rusch: Nach Jahren in der kreativen Leitung in einem der renommiertesten Küchen-Showrooms Deutschlands haben mich meine Wege zu MCR geführt. Seit zwei Jahren beschäftigt mich das Material Stein in all seinen Facetten. Meine Designideen mit den Kollegen aus der Werkstatt völlig frei von Vorgaben oder gängigen Denkstrukturen umsetzen zu können, ist ein großes Privileg. Mit dieser handwerklichen Freiheit ist in sehr kurzer Zeit auch unsere erste eigene Designlinie n’stee entstanden. Ihr Erfolg auf der diesjährigen IMM und A30 Küchenmeile gibt uns Recht: die Portion Wahnsinn, die wir in Stein denken, ist genau das, was gesucht wird. N’stee als Unikatlösung im Steinmöbeldesign gibt es noch kein Jahr und Showrooms von Berlin bis Wien haben uns sofort nach der Messe ausgestellt.

Live von der IMM Köln 2019 – Premiere der n’stee Designlinie von MCR. Im Bild n’stee Patagonia Masterpiece.
Live von der IMM Köln 2019 – Premiere der n’stee Designlinie von MCR. Im Bild n’stee Patagonia Masterpiece.


Redaktion: Was lässt sich mit dem Material Naturstein in der Küche anfangen?

Stan Rusch: Stein ist in der Küche wie generell im Wohnraum sehr vielseitig einsetzbar und eignet sich zum Beispiel für Becken, Tisch- und Arbeitsplatten, Vertäfelungen oder einen ganzen Küchenblock. Stein ist ein Charaktermaterial. Einzig, archaisch, authentisch. Jeder Stein hat seinen eigenen Charakter. Deshalb ist auch jedes aus Stein gefertigte Möbel ein Unikat. Wenn wir Waschtische oder Spülbecken aus Stein „schlagen“, einen n’stee für den einen Raum anfertigen, da entstehen Möbelstücke, die Handwerk mit Natur vereinigen. Schöner geht’s doch gar nicht.

Redaktion: Was macht das Material besonders?

Stan Rusch: Stein hat eine unglaubliche Wirkung. Das Material strahlt Wärme und Exklusivität auf sehr angenehme, erdende Weise aus. Gerade Naturstein ist immer einzigartig in Haptik und Oberfläche, erhält mit der Zeit Patina und ist ein nachhaltiger Rohstoff. Das schätzen und lieben nicht nur wir bei der Verarbeitung und Veredelung, sondern vor allem unsere Kunden, die auf der Suche nach etwas Besonderem, nach einem Unikat sind. Wir sagen immer Naturstein braucht man nicht, Naturstein will man. Wir schaffen mit jedem Stück aus unserer Werkstatt eine Verbindung zwischen Mensch und Natur, fertigen ein Einzelstück, mit dem Menschen leben wollen.

Designstudie „Großstadtdschungel“ präsentiert auf der A30 Küchenmeile 2019. Fusion zweier Quarzite (Fusion Wow und Blue Santorini).
Designstudie „Großstadtdschungel“ präsentiert auf der A30 Küchenmeile 2019. Fusion zweier Quarzite (Fusion Wow und Blue Santorini).


Redaktion: Woher nehmen sie das Rohmaterial, das Sie für Ihre Möbel verwenden?

Stan Rusch: Von den exklusivsten und traditionsreichsten Steinimporteuren/-experten der Branche. Unsere Partner kennen MCR und wissen, dass wir für unsere Kunden Besonderes suchen und weniger gängige Granite. Unsere Partner sind in ganz Europa. Dank enger Zusammenarbeit seit über 20 Jahren und auch heutiger Digitalisierung haben wir Zugriff auf tagesaktuelle Lagerbestände und Zuckerl, die ganz frisch reinkommen. Unsere Kunden wollen ja immer exakt ihren Stein sehen, bevor sie ordern. Wichtig bei allem Individuellem und Service ist uns aber auch das Thema Nachhaltigkeit und die zeigt sich in schlauer Logostik. Für MCR fährt kein LKW nur halb voll aus Italien an, sondern unsere Dispo agiert hier im Sinne des Kunden UND der Umwelt.

Redaktion: n’Stee ist Ihre erste eigene Designlinie. Was verbirgt sich hinter n‘Stee?

Stan Rusch: Unser n’Stee (Stein, im Dialekt der Region Römhild) hatte auf der diesjährigen IMM. Living Kitchen Messe Premiere. Und der Erfolg hat uns in den letzten Monaten einfach sprachlos gemacht. Wir haben mit n‘Stee eine modulare Raumlösung aus Naturstein geschaffen, die Designschranken im Kopf überwindet. Ein geht nicht, gibt’s nicht. Keine Schublade muss so, kein Rahmen darf nur so, … Wir fertigen n’stee komplett autark nach Kundenwunsch in unseren Werkstätten in Thüringen. Die Idee ist, unser MCR Können in eigenem Design zu zeigen und wirklich individuell nach Wunsch arbeiten zu können. Hier sind Rahmen, Fronten, Innenleben, Höhen, Tiefen, Breiten und deren Maße modular und frei kombinierbar. Möbeldesign konsequent in Stein gedacht. In der handwerklichen Perfektion und Designsprache gab es das so nicht auf dem Markt. Dies hören wir permanent und freuen uns sehr über den Erfolg.
Wir wollten also kein starres Möbel oder eine fertige Küche schaffen, sondern ein Möbel, das für Küche, Bad/Wellness, Büro oder Wohnbereich einsetzbar ist. Das kann auch ein Waschtisch, ein Sideboard oder ein monumentales Möbel in einem Entree sein. Derzeit überwiegt innerhalb der Linie noch der Bereich Küche. Die Küchenblöcke Frames, Aristokrat und Patagonia Masterpiece sind aktuell unsere Highlights aus der n’stee Linie, die in Frankfurt, Berlin, München etc. bei unseren Partnern großen Anklang finden.

Design entsteht durch Handwerk. Ein Blick hinter die Kulissen bei MCR
Design entsteht durch Handwerk. Ein Blick hinter die Kulissen bei MCR


Redaktion: Wo holen Sie sich Inspiration für Ihre Arbeit?

Stan Rusch: Viel Inspiration hole ich mir aus der Mode. Da die Trends hier so schnelllebig sind, nehmen wir uns Ansätze davon, die wir gemeinsam im Team für uns interpretieren. Ich hinterfrage auch z.B. beim n’stee Aristokrat, ob es eine Renaissance des Jugendstils geben kann. Ich sehe mir auch intensiv künstlerische Strömungen im Streetart an. Design und Umsetzung ist allerdings ein behutsamer Prozess und keines unserer Möbel entsteht aus einem Zwang heraus, Trends zu folgen. Ich schaffe gerne Kunstwerke für den Alltag, die bleiben. Unsere eigenen Designlinien wie n’stee oder auch unsere aktuelle Designstudie „Großstadtdschungel“ fürs Bad sollen Inspiration für unsere Kunden sein. Am Ende sehen wir uns bei MCR als Partner und orientieren uns an den Wünschen unserer Kunden. Was den Kunden gefällt und sie in ihrem Alltag inspiriert ist entscheidend, nicht unsere Vorstellung von Natursteindesign.

Redaktion: Zu guter Letzt: Wie sieht die Küche aus, in der Sie privat kochen?

Stan Rusch: Essen und Kochen ist bei meiner Familie ein zentrales Thema. Daher haben wir diesem Raum sehr viel Raum gegeben. Unser Arbeitsblock zieht sich wie eine Lebensader durch den gesamten Wohnraum. Uns war eine durchdachte Raumlösung von Zubereiten, Kochen, Stauraum und direkt Essen wichtig. Die Materialitäten Naturstein, eh klar, und Eichenholz dominieren die fünf Meter lange Lebensader. All die Technik mit Dampfgarer, Induktion und Co. ist bei uns losgelöst beheimatet in einer Wandnische. Unser Stein ist ein beiger, brasilianischer Quarzit,der von dunklen Adern wild durchzogen wird. Der Stein ist Natur pur, ungezähmt, entwickelt Patina. Er verändert sich im Laufe der Zeit, trägt Spuren des Lebens und unseres Familienalltags. Das ist es, was für mich Küche ausmacht: echtes Leben. Stein kann das sehr gut transportieren.

Redaktion: Danke für das Gespräch!

Stan Rusch, Leiter Design und Produktentwicklung bei MCR
Stan Rusch, Leiter Design und Produktentwicklung bei MCR


Mit der Showcase Factory wurde ein wirksames bauliches Zeichen nach innen wie auch nach außen gesetzt. Fotograf Olaf Mahlstedt

Projekte (d)

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