osma, nach eigenen Angaben einer der traditionsreichsten Aufzughersteller Deutschlands, wurde am 20. Mai 1919 als Zweimannbetrieb gegründet und ist seit 1933 im Besitz der Familie Schenk. Heute ist osma das zweitgrößte mittelständische Aufzugunternehmen in Deutschland. Seit 2010 ist neben Albert Schenk auch der Diplom-Volkswirt Jens-Albert Schenk (45) in vierter Generation Geschäftsführer von osma. Das Unternehmen beschäftigt heute mehr als 500 Mitarbeiter und hat zwölf Niederlassungen. Der Umsatz lag 2023 bei 92 Millionen Euro.

Diplom-Volkswirt Jens-Albert Schenk (45) in vierter Generation Geschäftsführer von osma
INTERVIEW
Rolf Mauer: Herr Schenk, osma feierte 2019 sein 100-jähriges Bestehen. Was bedeutet diese Geschichte für Sie persönlich – und was bleibt vom Geist der Gründer in der heutigen Unternehmens-DNA spürbar?
Jens-Albert Schenk: osma war schon immer ein zukunftsgewandtes und zugleich traditionellen Werten verpflichtetes Familienunternehmen. Daran halte ich auch als Vertreter der vierten Generation fest. Damit verbunden sind hohe Ansprüche an unsere Qualität ebenso wie das Streben nach umfänglicher Kundenzufriedenheit. Das geht nicht ohne mutige Innovationen. Den Innovationsgeist der Gründer, die mit Ideen wie dem maschinenraumlosen Aufzug – Futura 3000 – Geschichte geschrieben haben, schreiben wir heute fort. In unserem neuen Wohnbau-Aufzug osma 1 lassen wir diesen Geist wieder aufleben. Der Mut zu Innovationen ist bis heute Teil unserer DNA.
Rolf Mauer: Ihr Vater hat osma technisch wie kulturell stark geprägt. Was war für Sie das wichtigste Erbe, das er Ihnen mitgegeben hat?
Jens-Albert Schenk: Mein Vater ist ein sehr leidenschaftlicher Mensch, der osma zu dem gemacht hat, was es war, als ich das Unternehmen übernommen habe: das zweigrößte mittelständische Aufzugunternehmen Deutschlands. Bei der Belegschaft und Branchenbegleitern gilt er dabei als willkommener Ratgeber, guter Netzwerker und echter Menschenfreund. Damit ist er mir ein großes Vorbild.

Rolf Mauer: Sie sind in einem Aufzugunternehmen aufgewachsen, haben aber selbst alle Stationen im Betrieb durchlaufen. Gab es einen Moment, in dem Sie wussten: Jetzt ist es mein Unternehmen?
Jens-Albert Schenk: Als ich nach meinem Studium ins Unternehmen eingestiegen bin, hat mir mein Vater zunächst den Rücken komplett freigehalten. So dass ich im Hintergrund arbeiten, beobachten und lernen konnte. Irgendwann kam dann der Moment, an dem ich wirklich in Gänze verstanden habe, wie das Unternehmen funktioniert. Auf dieser Grundlage konnte ich meine Vision von osma entwickelt. An der ich seitdem gemeinsam mit der gesamten osma-Familie arbeite und die seit September 2024 mit dem Launch unserer neuen Marke osma (als Spezialist für Wohnbau-Aufzüge) auch zum ersten Mal sichtbar geworden ist.
Rolf Mauer: Die Aufzugbranche erlebt aktuell einen massiven Umbruch – Stichwort Konzentration und Oligopolisierung. Wie beobachten Sie die Übernahmewellen der „Big Four“?
Jens-Albert Schenk: Ich vermute, dass sich dieser Trend aus verschiedenen Gründen fortsetzen könnte. Zum einen fehlt es vielen kleineren und mittelständischen Unternehmen der Branche an geeigneten Nachfolgern, vielleicht fehlt es anderen Unternehmen auch an einer eigenen Strategie oder es gibt ganz persönliche Motive, das eigene Unternehmen zu verkaufen. Insgesamt sind die Bedingungen für Unternehmer heute schwieriger denn je: Der technologische Wandel schreitet immer schneller voran, die Marktsituation ist schwierig und es fehlt an Fachkräften. Und nicht zu vergessen: die allgemeine geopolitische Lage, die viele Menschen beunruhigt. Wir sind deshalb stolz darauf, bei osma auf diese wichtigen Fragen der Zeit durch unsere neue Unternehmensstrategie zukunftsweisende Antworten gefunden zu haben.

Rolf Mauer: Welche Folgen hat diese Marktentwicklung aus Ihrer Sicht für Innovation, Qualität und Kundennähe in der Branche?
Jens-Albert Schenk: Globale Konzernen treten mit einer großen Vertriebs- und Innovationskraft auf dem Markt auf und befeuern mit unter einen scharfen Preiskampf. Ein mittelständisches Unternehmen wie osma kann sich in diesem Umfeld durch technische Leistungsfähigkeit alleine nur schwer behaupten. Unsere Chance sehe ich hingegen in der Spezialisierung. Wir haben uns vollumfänglich dem Wohnbau verschrieben. Als Antwort auf die Frage bezogen heißt das: All unsere Innovationen und unser Qualitätsanspruch zielen darauf ab die Wünsche und Bedürfnisse unserer Kunden aus dem Wohnbau nicht nur zu erfüllen, sondern vorauszusehen, welche Features künftige Probleme lösen und in Zukunft mehr Sorgenfreiheit beim Einbau und Betrieb von Aufzuganlagen gewährleisten. Durch diese Fokussierung hat Kundennähe für alle bei osma oberste Priorität. Und das können die breit aufgestellten Konzernen in dieser Konsequenz nicht bieten.
Rolf Mauer: Wie gelingt es einem mittelständischen Familienunternehmen wie osma, in einem so stark konsolidierten Markt eigenständig zu bleiben?
Jens-Albert Schenk: Wir haben mit unserer kompletten Fokussierung auf den Wohnbau und dem ersten Wohnbau-Aufzug „osma 1“ ein einzigartiges Konzept erdacht und umgesetzt. Und ich denke, dass es nur mit mutigen Ideen und kurzen Entscheidungswegen gelingt, ein Familienunternehmen zukunftsfähig auszurichten. Das haben wir vielleicht den Konzernen voraus. Unsere Investitionen beginnen bereits sich auszuzahlen. Das zeigt mir, dass unsere Entscheidungen richtig waren und wir auf dem richtigen Weg sind – trotz der aktuell herausfordernden Marktlage.

Rolf Mauer: Sie haben mit osma einen klaren Strategiewechsel vollzogen – weg von der Individualfertigung, hin zur Plattformproduktion. Was war der Auslöser dafür?
Jens-Albert Schenk: Bei osma haben wir einen grundlegenden Wandel vom Generalisten zum Spezialisten vollzogen. Um diese neue Strategie umzusetzen und Wachstum und Skalierbarkeit zu ermöglichen, waren auch taktische Entscheidungen in Zusammenhang mit unserer Fertigung nötig.
Wir haben erkannt, dass die eigene, individuelle Fertigung keinen wesentlichen Mehrwert für unsere Kunden bietet: Ob wir beispielsweise die Aufzugtüren selbst fertigen oder bei gleicher Qualität fertigen lassen, ist unseren Kunden nicht wichtig. Sie erwarten einfach qualitativ hochwertige Aufzugtüren, die zuverlässig funktionieren. Dies wissen wir aus systematischer Marktforschung und intensiven Kundenbefragungen.
Daraus haben wir wertvolle Erkenntnisse gewonnen, die uns befähigt haben, auch radikale Entscheidungen zu treffen. So haben wir uns beispielsweise von unserer eigenen Fertigung fast vollständig getrennt und arbeiten heute stattdessen mit ausgewählten Partnerunternehmen zusammen, die nach unseren Vorgaben fertigen. Dadurch haben wir viel Flexibilität gewonnen – ein großer Vorteil in der aktuellen Marktlage.
Mit unserem neu entwickelten Wohnbau-Aufzug „osma 1“ sind wir vom Engineer-to-Order-Verfahren zum Configure-to-Order-Verfahren gewechselt. Dadurch können unsere Kunden Aufzüge heute einfach, aber flexibel konfigurieren. Durch die Kombination der verfügbaren Optionen entstehen rechnerisch Milliarden von Gestaltungsmöglichkeiten. Dabei ist der osma 1 nicht nur hochvariabel, sondern auch besonders effizient. Das gelingt uns, weil alle Komponenten systematisch hinterlegt und aufeinander abgestimmt sind und Fehler auf diese Weise nachhaltig eliminiert werden können.
Am Ende ist die Plattformstruktur aber nur eine starke Basis für unsere neue Unternehmensausrichtung mit klarer Fokussierung auf den Wohnbau. Wir haben uns auf dieses Branchensegment spezialisiert, da wir in diesem Bereich schon immer stark gewesen sind. Immerhin entfallen 75% unseres Serviceportfolios auf den Wohnbau. Die Essenz aus dieser Erfahrung haben wir weiterentwickelt und zur DNA unserer neuen Plattformstruktur gemacht.
Rolf Mauer: Der neue Wohnbau-Aufzug osma1 ist seit September 2024 auf dem Markt. Was steckt technisch und strategisch hinter diesem Produkt?
Jens-Albert Schenk: Mit dem osma 1 haben wir eine neue Kategorie von Aufzügen begründet: Wohnbau-Aufzüge. Sie sind das Ergebnis unserer neuen Unternehmensstrategie und werden deshalb für die besonderen Bedürfnisse und Anforderungen speziell im Wohnbau entwickelt – vom Neubau über den Service bis hin zur Modernisierung. Dabei schaffen wir Lösungen für die drängenden Megatrends des Wohnungsbaus, insbesondere für die Urbanisierung und die immer älter werdende Silver Society. Angesichts des aktuellen Szenarios, dass immer mehr Menschen unterschiedlicher Herkunft in die Städte drängen und immer enger aufeinander wohnen, wollen wir die Frage beantworten, was dies für das Wohnen von morgen bedeutet. Nicht ohne Grund lautet deshalb unser Unternehmens-Purpose, unsere Haltung diesem wichtigen Thema gegenüber: „Wir ermöglichen Generationen ein Zuhause.“
Wir sind überzeugt, dass im urbanen Raum immer mehr Menschen aller Generationen, Nationalitäten und gesundheitlicher Ausgangslagen zusammen in einem Wohngebäude leben werden. Um für diese Menschen mit unseren Wohnbau-Aufzügen einen effektiven Beitrag für ein lebens- und liebenswertes Zuhause zu leisten, müssen unsere Lösungen deshalb zum Beispiel besonders leise, platzsparend, barrierefrei und sehr wohnlich sein.
Multigenerationen im Fokus zu haben, bedeutet zudem maximale Inklusion. Deshalb sind alle unsere Produkte 100 % barrierefrei. Und nachhaltig: so sind unsere Wohnbau-Aufzüge nicht nur energieeffizient und recyclebar sondern ermöglichen auch auf der Baustelle durch unsere innovativen, wiederverwendbaren Transportboxen eine umweltfreundliche Logistik.
Wir möchten mit unseren Wohnbau-Aufzügen effektive Lösungen für die urbanen Herausforderungen unserer Zeit bieten und damit zum Spezialisten für Aufzüge im Wohnbau werden.
In diesem Zusammenhang kommt Architektinnen und Architekten eine Schlüsselrolle zu. Aufzüge sind ein entscheidender Faktor für barrierefreien Wohnraum. Mit dem osma 1 haben wir einen Aufzug entwickelt, der bereits in der Basisversion die Anforderungen bezüglich Barrierefreiheit nach DIN EN 81-70 zu 100 % erfüllt und zudem einfach planbar und sehr raumeffizient ist. Gerne unterstützen wir Architekten bereits von Beginn der Planung der Aufzuganlagen.

Rolf Mauer: Wie verändert sich durch den Wechsel zum Configure-to-Order-Verfahren Ihre Kundenbeziehung – und auch Ihre Rolle als Anbieter?
Jens-Albert Schenk: Zu Beginn unserer Transformation hatten wir anhand von Marktanalysen im Wohnbau einen sehr weiten Spielraum für die Konfigurationsparameter als Anforderung für die zu entwickelnde Plattform definiert. Das erste Entwicklungsergebnis war dann ein Baukasten mit Vertriebs-Konfigurator, der eine unfassbare Anzahl von Milliarden bepreister Aufzug-Kombinationen ermöglichte. Wir bei osma waren es bisher gewohnt, alle noch so speziellen Wünsche unserer Kunden möglich zu machen. Der erste Wohnbau-Aufzug osma 1 ist aber ein Kondensat aller Anforderungen, die wir von unseren Kunden als elementar für Aufzüge in Wohngebäuden gesammelt haben. Und bietet darüber hinaus Funktionen, an die im Wohnbau bisher keiner gedacht hatte. Der im heutigen Konfigurator abgebildete Umfang des osma 1 trägt dieser Erkenntnis Rechnung. Wir bieten allen Kunden eine Möglichkeit der Individualisierung ihres osma 1 über den Prozess der Auftragskonstruktion.
Last but not least beobachten wir kontinuierlich die Bedürfnisse im Wohnbau und entwickeln unsere Produktplattform auftragsunabhängig systematisch weiter. Dabei werden wir mit unserem Wohnbau-Aufzug auch in Zukunft neue Standards setzen, so, wie wir es beim osma 1 mit den Features oSnooze System®, den oForever Walls® und dem oBike Riser® realisiert haben.
Unsere Rolle als Anbieter ist daher klar: Wer einen Aufzug speziell für die besonderen Anforderungen des Wohnbaus benötigt, findet ihn bei osma.
Rolf Mauer: Welche technologischen Trends in der Aufzugtechnik halten Sie aktuell für besonders spannend oder zukunftsweisend?
Jens-Albert Schenk: Gerade erleben wir in der Aufzugtechnik den Einzug einer Vielzahl von technologischen Trends, die sowohl die Gestaltung von Gebäuden als auch die Nutzererfahrung nachhaltig beeinflussen. Als besonders spannend erachten wir Entwicklungen, die auf die Themen bezahlbares Wohnen und Nachhaltigkeit einzahlen.
Building Information Modeling (BIM) ist ein wesentliches Instrument, das Architekten und Ingenieuren ermöglicht, digitale Zwillinge von Bauprojekten zu erstellen. Durch die Integration von BIM lassen sich Aufzugsysteme schon in der Planungsphase optimal einbinden, was zu einer deutlichen Effizienzsteigerung im Bauprozess führt und potenzielle Fehler bereits im Vorfeld minimiert. Dies ist besonders wichtig im Rahmen des bezahlbaren Bauens, da Bauzeiten verkürzt und somit Kosten gesenkt werden können. Das ist bei der Planung unseres Wohnbau-Aufzug osma 1 bereits einfach möglich.
Zudem ist das Internet of Things (IoT) ein bedeutender Trend, der nicht nur die Produktivität steigert, sondern auch die Betriebskosten senkt. Durch smarte Aufzugsysteme können Wartungsintervalle optimiert und Ausfälle minimiert werden. Diese technologische Integration ist auch für den Wohnbau von großem Vorteil, da sie zur Schaffung eines wirtschaftlichen und nachhaltigen Umfelds beiträgt. Hier bringen wir im September eine eigene Lösung auf den Markt, die in Zukunft eine ganze Reihe von spannenden Möglichkeiten eröffnet.
In der Digitalisierung spielt die Smarthome-Integration eine immer zentralere Rolle. Aufzüge können Teil eines vernetzten Gesamtsystems im Gebäude werden, wodurch Benutzerkomfort und -sicherheit erheblich gesteigert werden können. Für Betreiber und Bewohner werden sich in diesem Zusammenhang interessante Möglichkeiten ergeben.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Energieeffizienz. Innovative Antriebssysteme sind mittlerweile Standard in vielen modernen Aufzugsystemen. Diese Technologie trägt nicht nur dazu bei, den Energieverbrauch zu senken, sondern unterstützen auch Nachhaltigkeitsziele, die für Architekten und Bauherren zunehmend wichtig sind. Hier wird sich in den nächsten Jahren auch noch viel tun.
Die Trends in der Aufzugtechnik werden einen erheblichen Einfluss auf das Bauen der Zukunft haben. Sie verbessern die Wirtschaftlichkeit durch optimierte Prozesse, erhöhen die Digitalisierungsrate und fördern eine nachhaltige Bauweise – besonders im Wohnbau, wo Komfort, Zugänglichkeit und Kostenmanagement essenziell sind.
Rolf Mauer: Digitalisierung, Sensorik, predictive maintenance – wie viel „smart“ steckt künftig im osma-Aufzug?
Jens-Albert Schenk: Die Digitalisierung ist bei osma bereits seit den Siebzigern ein Thema. Damals sind wir in die elektronische Datenverarbeitung eingestiegen, schon ein Jahr später haben wir bei osma die elektronische Aufzugsteuerung implementiert und damit den technologischen Anspruch als Aufzughersteller begonnen. In den frühen 2000er Jahren folgte eine selbst entwickelte und programmierte busorientierte Mikroprozessorsteuerung (BMPS) für Aufzüge. Und nun haben wir mit weiteren strategischen Projekten die Weichen für die Zukunft gestellt. Unsere neue digitale Anbindung oSkyrope ermöglicht die Fernüberwachung 24/7 an 365 Tagen im Jahr und bietet auch weitere digitale Services für predictive maintainance. Unser Wohnbau-Aufzug ist dabei so smart, dass er sich zugunsten einer maximalen Verfügbarkeit nicht nur selbst überwachen, sondern auch sicher in moderne Gebäudemanagement-Systemen integriert werden kann. IoT ist bei osma angekommen und wir arbeiten an vielen weiteren Lösungen, die unsere Aufzüge künftig noch smarter machen.
Rolf Mauer: Wie gehen Sie mit dem steigenden Nachhaltigkeitsdruck in der Bau- und Gebäudetechnik um? Welche Rolle spielt Klimaschutz in Ihrer Produktentwicklung?
Jens-Albert Schenk: Klimaschutz ist keine Frage des „ob“ sondern eine Frage des „wie“. Und gerade in der Bau- und Gebäudetechnik schlummert noch viel Potenzial. Auch beim Thema Aufzug. In Deutschland fahren über 800.000 Standardaufzüge. Bei einer durchschnittlichen Lebensdauer von 25 Jahren hinterlassen sie dabei einen beträchtlichen ökologischen Fußabdruck – von der Produktion über den Betrieb bis hin zur Entsorgung.

oTomorrow Box, die ohne Verpackungsmüll auf der Baustelle auskommt
Unser Aufzug osma 1 wurde mit dem Anspruch entwickelt, eine neue, nachhaltigere Lösungen für den Wohnbau zu bieten. Das umfasst eine Reihe von Features über die gesamte Lebenszeit des Aufzugs hinweg. Das beginnt bereits bei der Montage. Hierfür haben wir für die Anlieferung der Aufzugteile ein einzigartiges Reusable-Packaging-System entwickelt. Wir liefern den Wohnbau-Aufzug osma 1 in einer wiederverwendbaren oTomorrow Box® an, die ohne Verpackungsmüll auf der Baustelle auskommt und langfristig von uns weiter genutzt wird.
Die Kabinenwände sind statt aus Edelstahl aus einem hochwertigen Verbundstoff, der einfach zu reinigen, robust und bei Bedarf auch austauschbar ist. Eine vorzeitige Modernisierung einer Aufzugkabine aus optischen Gründen lässt sich dadurch verhindern. Mit diesen und weiteren Stellschrauben möchten wir einen Beitrag leisten, die Baubranche nachhaltig und über die Lebensdauer von Gebäuden hinaus in Richtung Nachhaltigkeit zu verändern. Als Vater von drei Kindern ist eine konsequente Nachhaltigkeit für mich dabei eine echte Herzensangelegenheit.
Rolf Mauer: Sie haben osma im Frühjahr 2024 mit einem neuen Markenauftritt versehen – inklusive Storch im Logo. Was soll dieses neue Bild vom Unternehmen transportieren?
Jens-Albert Schenk: Der Storch - auch Meister Adebar genannt (altgermanisch für „Glückbringer“) - in unserem Firmenlogo gilt seit jeher als gutes Omen für Hausbewohner. Er steht für Selbstbewusstsein, Stärke, Gutmütigkeit, Freundlichkeit und Treue. Diese Attribute fanden wir passend für uns, da wir eine freundliche und sympathische Marke sind, die für die Bedürfnisse von Menschen im Wohnbau und gute Lebensräume steht.
Rolf Mauer: Letzte Frage: Was muss passieren, damit der unabhängige Mittelstand in der Aufzugbranche auch in den nächsten Jahrzehnten besteht?
Jens-Albert Schenk: Es sind herausfordernde Zeiten für den Mittelstand. Die Aufzugbranche ist bereits stark konsolidiert und wird von globalen Konzernen dominiert. Ohne klare Markenpositionierung mit differenzierenden (Kunden-)Mehrwerten bleiben KMU im Preiswettbewerb gefangen, den wir langfristig nicht gewinnen können.
Der Mittelstand kann jedoch weiterhin bestehen, wenn er nicht auf Breite oder Preisdumping setzt, sondern stattdessen speziellere Nischen anvisiert und einen differenzierenden Nutzen bietet. Dabei gilt es mutig klare Antworten auf folgende Fragen zu finden: Welche Stärken haben wir? Was ist unser einzigartiger Beitrag? Wo bieten wir echten Mehrwert für definierte Zielgruppen?
Bei osma haben wir uns daher strategisch auf den Wohnbau konzentriert und bieten mit unseren speziellen Wohnbau-Aufzügen Mehrwerte für alle Akteure im Wohnungsbau. Wir sind zuversichtlich, dass wir mit diesem strategischen Konzept und unserer hohen Innovationskraft für die nächsten Jahre gut aufgestellt sind.
Rolf Mauer: Vielen Dank für das Gespräch.