Die neue Speed Factory von Dynafit in Kiefersfelden zeigt, wie Licht und Architektur zu einem stimmigen Gesamtbild verschmelzen können – und wie italienisches Know-how die Atmosphäre eines Gebäudes nachhaltig prägen kann. Imoon, bislang vor allem für maßgeschneiderte Lichtlösungen im Einzelhandel bekannt, wagt mit dem Projekt den Sprung in den deutschen Architekturmarkt. In enger Zusammenarbeit mit dem renommierten Architekturbüro Barozzi Veiga aus Barcelona entstand ein lichttechnisches Konzept, das mehr ist als nur funktional: Es schafft Räume, die wirken – durch Reduktion, Präzision und Technik am Puls der Zeit.
Was zunächst nüchtern klingt, hat in der Umsetzung poetische Züge. Die beiden imposanten Stahltürme des Gebäudes greifen die vertikale Kraft der umgebenden Alpen auf und setzen ein architektonisches Ausrufezeichen – das Lichtkonzept folgt diesem gestalterischen Anspruch. Nicht mehr Licht als nötig, lautet die Devise. Dafür aber an den richtigen Stellen: Akzente dort, wo Orientierung, Sicherheit oder Wirkung gefragt sind, gepaart mit einer Lichtgestaltung, die sich in die Architektur einfügt wie ein gut gewählter Rahmen in ein Gemälde.
Fein abgestimmtes Lichtspiel statt Leuchtmittelflut
Innen wie außen setzt Imoon auf zurückhaltende, aber wirkungsvolle Lichtlösungen. Im Outlet-Store etwa sorgen gezielte Spots für die perfekte Präsentation von Trailrunning-Schuhen, Klettergurten oder Skitouren-Ausrüstung. In den Büros und Laboren geht es dagegen um gleichmäßige Helligkeit und normgerechtes Arbeiten ohne Blendung. Selbst die Außenanlagen – von den Parkplätzen bis hin zu den Wegen – sind so beleuchtet, dass weder Natur noch Autofahrer durch unnötige Lichtemissionen gestört werden.
Die Lichtsteuerung übernimmt ein DALI-System, das Tageslicht berücksichtigt und Energie spart – ein nicht unwesentlicher Punkt in Zeiten steigender Nachhaltigkeitsanforderungen. Die Kombination aus technischer Raffinesse und gestalterischem Feingefühl zeigt sich auch im Bistro „Bivac“, wo gezielt eingesetztes Licht die Speisen inszeniert, ohne sich aufzudrängen.
Leuchten mit Höhenflug
Eine besondere Herausforderung war die zentrale Halle mit ihren bis zu 20 Meter hohen Decken. Hier punktet Imoon mit eigens entwickelten Strahlern, deren Lichtkegel selbst in schwindelerregender Höhe punktgenau dort landet, wo er gebraucht wird. Das Ergebnis ist ein stimmiges Gesamtkonzept, das nicht nur funktional überzeugt, sondern architektonisch begeistert.
Imoon auf Expansionskurs
Mit der Realisierung der Dynafit Speed Factory geht Imoon einen weiteren Schritt in Richtung architektonische Lichtplanung. Das Unternehmen nutzte die Euroluce-Messe in Mailand, um sein neues modulares System LEM vorzustellen – inspiriert vom Mondmodul, flexibel wie ein Chamäleon, und gedacht für Räume, die mehr wollen als bloß hell sein. Architekt Andrea Benedetto sieht das Projekt als Bestätigung des Imoon-Wegs: technisch anspruchsvoll, ästhetisch durchdacht, und stets im Dialog mit den Planern.