Seit den 1990er Jahren hat Lis Mijnssen, Erbin eines Industriekonzerns, davon geträumt, an einem besonderen Standort in Zürich einen Hammam bauen zu können. Sie hatte die jahrtausendealte Kultur des Dampfbades auf ihren Reisen in den Maghreb kennen gelernt. Sie schätzt am Hammam den gepflegten Freiraum und temporären Rückzugsort, in dem man dem Körper Gutes tut und auch den kommunikativen Austausch pflegt.
Ab 2001 fasste Lis Mijnssen den Patumbah Park im Zürcher Seefeld als Standort für den Hammam ins Auge. Der Patumbah-Park im Zürcher Seefeld ist mittlerweile über 120 Jahre alt und gehört zu den prächtigsten Gärten der Stadt. Es dauerte nochmals über zehn Jahre, bis nach einer baurechtlich komplexen Geschichte das Vorhaben am Rande des Patumbah Parkes verwirklicht werden konnte. Der Gebäudekomplex »Hammam Basar« umfasst den eigentlichen Hammam und zehn meist mehrgeschossige Wohnungen. Ein zweiter Baukörper wurde, ebenfalls als Randbebauung, auf der anderen Parkseite angelegt. Lis Mijnssen ist es gelungen, mit ihrem durchdachten Konzept die Atmosphäre der Parkanlage mit der historisch und architektonisch einmaligen, in den Jahren 1883 bis 1885 gebauten, Villa Patumbah bestmöglich zu wahren. Gleichzeitig konnten auch die beiden in der jüngeren Vergangenheit unterschiedlich genutzten Parkhälften wieder verbunden und für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
Der von den Basler Architekten Miller & Maranta konzipierte Baukörper hat eine hohe architektonische Qualität und ist mit Sorgfalt in das Ensemble des Parkes eingegliedert. Auffallend ist die skulpturale Fassadengestaltung mit ihren ornamentalen, durchbrochenen Betonstrukturen (moucharabiehs), wie sie vor den Fensteröffnungen des Hammams und bei den Wohnungen an den Balkonbrüstungen ersichtlich sind. Auch der Innenhof und die verwinkelten Geometrien im Innenbereich verleihen dieser Anlage einen orientalisch modernen Touch.
Der »Hammam Basar« von Lis Mijnssen ist ein Bauwerk, an dessen Realisierung und Umsetzung mehrheitlich Frauen beteiligt waren. Sie haben neben den harmonischen Farb- und Materialübergängen zwischen Aussen- und Innenraum ihr besonderes Augenmerk auch darauf gerichtet, möglichst hochwertige Materialien zu verwenden.
Rolläden, Fenster und Eingangstüren sind aus massiver Eiche gefertigt. Auch die Böden der Innenräume sind aus Eichenholz. Ebenso erfährt die Struktur und Farbgebung der Betonfassade aus Jurakalk und einer mineralischen Lasur mit dem naturbelassenen Lehmputz »Terra die Pietra« in den Innenräumen eine natürliche Fortsetzung. Die schlichten und mobilen Massivholzmöbel im Innenbereich wurden aus dem Holz der Parkbäume gefertigt, die den Gebäuden weichen mussten.
Laut der Innenarchitektin Gabi Faeh, die zusammen mit Lis Mijnssen für den Innenausbau verantwortlich zeichnete, galt es den Anteil an grauer Energie weitgehend zu eliminieren. Diese strengen Vorgaben erfüllten auch die Forsterküchen und sie wussten mit ihren gestalterischen und funktionellen Merkmalen zu gefallen.
Die acht Forsterküchen, die im Hammam-Gebäudekomplex eingebaut wurden, sind entsprechend den Grundrissen und ihren funktionellen Anforderungen ganz unterschiedlich ausgefallen. Gebaut wurden zwei Teeküchen in den Gewerberäumen, eine Gästeküche sowie fünf Küchen für die meist mehrgeschossigen und teils überhohen Familienwohnungen. Diese Küchen sind opulent dimensioniert und bieten eine luxuriöse Ausstattung. Die Küchen hätten für sie einen zentralen Stellenwert, so die Innenarchitektin.
AFG Küchen AG Forster Küchen Schweiz, www.forster-kuechen.ch