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Mi, Nov

Energetische Sanierung von SCOPE Architekten

Auf jedem Bürogeschoss befindet sich ein sogenannter „Marktplatz“ mit Teeküche als Pausenzone für die Mitarbeiter. Foto: Stadtwerke Karlsruhe

Gebäudetechnik

 

Wie sich ein typisches Bürogebäude der 1970er Jahre mit bis zu 30 Meter tiefen Großraumbüros in eine atmosphärische Open Space-Arbeitswelt verwandeln lässt, zeigt die energetische Sanierung der Hauptverwaltung der Stadtwerke Karlsruhe. Die moderne Innenraum- und Arbeitsplatzgestaltung stammt von den Stuttgarter Architekten SCOPE. Sie entwickelten eine Designsprache, die die Werte des Unternehmens widerspiegelt und gleichzeitig die moderne Ausrichtung aufzeigt. Ein wesentlicher Baustein des anspruchsvollen Energie- und Gestaltungskonzepts waren die Kühldeckenpaneele INDUCOOL-Compact von Kiefer Luft- und Klimatechnik: Sie fügen sich nahtlos in die technische Ausstattung der Decken ein und bilden mit den Akustikelementen und mit den Leuchten eine optische Einheit. Dazu bieten sie hohen thermischen Komfort für die Mitarbeiter bei reduziertem Energieverbrauch durch „Free Cooling“.

Das helle und weitläufige Foyer wurde mit einem großen Empfangstresen ausgestattet, der den Wandel, welchen das Gebäude durchlaufen hat, veranschaulicht. Foto: N. Kazakov
Das helle und weitläufige Foyer wurde mit einem großen Empfangstresen ausgestattet, der den Wandel, welchen das Gebäude durchlaufen hat, veranschaulicht. Foto: N. Kazakov

 

Seit ihrer Wiederöffnung Ende 2017 vereint die Hauptverwaltung der Stadtwerke Karlsruhe hochwertig ausgestatte Arbeitsplätze für 550 Mitarbeiter, Kundenbereiche, Küche und Kantine sowie Werkstätten unter einem Dach. Um dem erweiterten Raumprogramm entsprechen zu können, fügte man dem Bestand einen repräsentativen Dachaufbau hinzu, mit Sitzungssaal und Veranstaltungsraum. Trotz futuristischer Anmutung aufgrund einer komplexen Geometrie wirkt das hinzugefügte Geschoss nicht als Fremdkörper, sondern unterstreicht die zukunftsorientierte Ausrichtung des Unternehmens.

Akustiksegel aus Stoff in gedeckten Blautönen zonieren die Arbeitsbereiche der Open-Space-Arbeitslandschaften. Foto: N. Kazakov
Akustiksegel aus Stoff in gedeckten Blautönen zonieren die Arbeitsbereiche der Open-Space-Arbeitslandschaften. Foto: N. Kazakov

Offene Bürolandschaften: gestern und heute

Bereits bei ihrer Entstehung im Jahr 1977 war die Hauptverwaltung der Stadtwerke Karlsruhe als offene Bürolandschaft auf drei Etagen konzipiert. Jede Etage umfasst rund 3.000 Quadratmeter zusammenhängende Geschossfläche mit Raumtiefen von maximal 30 Metern. Bis zu Beginn der Sanierung 2015 stellten stoffbezogene Stellwände die einzige Möglichkeit für die Mitarbeiter dar, etwas wie Privatsphäre zu schaffen. Dieses heutzutage unzureichende Raumkonzept löste das Architekturbüro SCOPE durch eingestellte Raum-in-Raum-Körper. Die zum Teil gläsernen Ruheinseln inmitten der weitläufigen Bürolandschaften lenken Personenströme und bieten Rückzugsmöglichkeiten für Besprechungen oder konzentriertes Arbeiten.

Für thermische Behaglichkeit ohne spürbaren Luftzug sorgen die Kühldeckenpaneele INDUCOOL-Compact von Kiefer Luft- und Klimatechnik: Sie wurden so in die blauen Akustiksegel integriert, dass sie gemeinsam mit den Linienleuchten eine gestalterische Einheit über den Arbeitsbereichen bilden. Foto: N. Kazakov
Für thermische Behaglichkeit ohne spürbaren Luftzug sorgen die Kühldeckenpaneele INDUCOOL-Compact von Kiefer Luft- und Klimatechnik: Sie wurden so in die blauen Akustiksegel integriert, dass sie gemeinsam mit den Linienleuchten eine gestalterische Einheit über den Arbeitsbereichen bilden. Foto: N. Kazakov

 

Als dominierende Farbe der neugestalteten Räumlichkeiten wurde Weiß gewählt. Akzente schufen SCOPE Architekten durch gedeckte Blautöne und warme Eichenholz-Oberflächen. Auf diese Weise entstand eine freundliche und ruhige Arbeitsatmosphäre. Ein Netz aus Linienleuchten sorgt für eine gleichmäßige Ausleuchtung aller Flächen.

Die größte planerische Herausforderung war die Gestaltung der Decke: Sie dient gleichermaßen zur Beleuchtung, Belüftung, Temperierung und Akustik der offenen Bürolandschaften. Hierfür galt es ein Gesamtkonzept zu entwickeln, das all diese Gewerke optimal miteinander verknüpft.

Die Bürolandschaften umfassen pro Etage rund 3.000 Quadratmeter, mit Raumtiefen bis zu dreißig Metern. Raum-in-Raum-Körper zonieren heute die Flächen und schaffen Rückzugsmöglichkeiten für die Mitarbeiter.  Foto: Stadtwerke Karlsruhe
Die Bürolandschaften umfassen pro Etage rund 3.000 Quadratmeter, mit Raumtiefen bis zu dreißig Metern. Raum-in-Raum-Körper zonieren heute die Flächen und schaffen Rückzugsmöglichkeiten für die Mitarbeiter. Foto: Stadtwerke Karlsruhe

Deckensegel mit integriertem Kühldeckenpaneel

Die Hauptelemente der neuen Deckengestaltung sind große Stoffsegel über den Arbeitsplätzen in gedeckten Blautönen. Sie gewährleisten zum einen die optimale Raumakustik und grenzen zum anderen auch in der Deckengestaltung die Arbeitsinseln optisch von den Mittelzonen mit den eingestellten Raum-in-Raum-Körper ab. Damit die Technik für Revisionsarbeiten stets zugänglich bleibt, können die Deckensegel teilweise durch Herunterklappen geöffnet werden. Für thermische Behaglichkeit ohne spürbaren Luftzug sorgen die Kühldeckenpaneele INDUCOOL-Compact von Kiefer Luft- und Klimatechnik. Diese kühlen mit Luft und Wasser, wobei der größte Teil der Wärmeenergie über Kühlwasser abgeführt wird.

Die Bürolandschaften umfassen pro Etage rund 3.000 Quadratmeter, mit Raumtiefen bis zu dreißig Metern. Raum-in-Raum-Körper zonieren heute die Flächen und schaffen Rückzugsmöglichkeiten für die Mitarbeiter.  Foto: Stadtwerke Karlsruhe

 

Höchster Komfort bei geringem Energiebedarf

Die Behaglichkeit einer Klimaanlage hängt im Wesentlichen von ihren Luftauslässen ab. So wird bei INDUCOOL-Compact die konditionierte Zuluft durch feine Düsen – und damit ohne spürbaren Luftzug – in den Raum eingebracht und in zahlreiche Einzelstrahlen gleichmäßig aufgeteilt. Sie vermischt sich rasch mit der Raumluft und verteilt sich optimal im Raum. Für zusätzlichen Komfort sorgt Strahlungskühlung. Sie entsteht, analog zu einer Kühldecke, durch den Temperaturunterschied zwischen der kühleren Paneel-Oberfläche und den wärmeren Raumoberflächen.

Im Zuge der energetischen Sanierung erhielt das 1977 errichtete Gebäude auch einen Dachaufbau. Dieser wurde bewusst modern gestaltet, wirkt jedoch trotzdem nicht wie ein Fremdkörper. Foto: Stadtwerke Karlsruhe
Im Zuge der energetischen Sanierung erhielt das 1977 errichtete Gebäude auch einen Dachaufbau. Dieser wurde bewusst modern gestaltet, wirkt jedoch trotzdem nicht wie ein Fremdkörper. Foto: Stadtwerke Karlsruhe

 

Neben ihrem hohen Nutzerkomfort punkten die Kühldeckenpaneele von Kiefer Luft- und Klimatechnik durch ihren geringen Energieverbrauch, der auf die Anwendung von „Free Cooling“ zurückzuführen ist. Diese freie Kühlung nutzt dabei Außenluft für die Innenraumtemperierung: Mit den Kühldeckenpaneelen INDUCOOL-Compact lassen sich Untertemperaturen der Zuluft zum Raum von bis zu - 12 K erzielen – und damit eine effektive Kühlung der Räume auch über die Außenluft. Dies funktioniert bereits in den Übergangszeiten und nicht nur im Winter.

Im neuen Dachgeschoss sind sowohl ein repräsentativer Sitzungssaal als auch ein Veranstaltungsraum untergebracht. Foto: Stadtwerke Karlsruhe

Gestalterische Freiheit an der Decke

Die INDUCOOL Aluminium-Paneele bilden mit den stoffbespannten Akustiksegeln eine optische und funktionale Einheit. Ein weiterer Pluspunkt für die anspruchsvolle Innenarchitektur: Aufgrund des geringen Deckenbelegungsgrades von nur 5 Prozent beanspruchen sie nur einen sehr kleinen Teil der Decke. Dies liegt daran, dass die Kühldeckenpaneele von Kiefer Luft- und Klimatechnik mit einem nur 2-fachen Luftwechsel eine Kühllast von 50 W/m² in den Großraumbüros komfortabel abdecken. Das wiederum schafft architektonische Freiräume.

Im neuen Dachgeschoss sind sowohl ein repräsentativer Sitzungssaal als auch ein Veranstaltungsraum untergebracht. Foto: Stadtwerke Karlsruhe
Im neuen Dachgeschoss sind sowohl ein repräsentativer Sitzungssaal als auch ein Veranstaltungsraum untergebracht. Foto: Stadtwerke Karlsruhe

Auf jedem Bürogeschoss befindet sich ein sogenannter „Marktplatz“ mit Teeküche als Pausenzone für die Mitarbeiter. Foto: Stadtwerke Karlsruhe
Auf jedem Bürogeschoss befindet sich ein sogenannter „Marktplatz“ mit Teeküche als Pausenzone für die Mitarbeiter. Foto: Stadtwerke Karlsruhe

 

Hoher thermischer Komfort ohne spürbaren Luftzug, eine geringe Flächenbelegung zwischen 5 und 10 Prozent, reduzierte Energiekosten durch Free Cooling sowie große Kühlleistungen bis zu 400 W/m – die Kühldeckenpaneele INDUCOOL-Compact bieten Architekten sowohl gestalterisch als auch funktional zahlreiche Vorzüge. Außerdem wird kein vollflächiges Kühlwassersystem benötigt. Die Kühldeckenpaneele INDUCOOL-Compact lassen sich in alle gängigen Deckensysteme integrieren oder können auch ohne Zwischendecke freihängend montiert werden.

Interessierte Planer können sich bei einem Besuch im Strömungslabor von Kiefer Luft- und Klimatechnik in Stuttgart persönlich von der Funktionsweise des Kühldeckenpaneels INDUCOOL-Compact überzeugen.

Bautafel
Bauvorhaben: Hauptverwaltung Stadtwerke Karlsruhe
Standort: Daxlanderstraße 72, 76127 Karlsruhe, Deutschland
Bauherr: Stadtwerke Karlsruhe
Architektur: SCOPE Architekten, www.scopeoffice.de
Planungsbeginn: September 2013
Fertigstellung: Mai 2017
Nettogrundrissfläche: 14.400 m²
Planung TGA: FC-Planung GmbH, Neustadt a. d. Weinstraße, www.fc-gruppe.de
Produkt Klimatechnik: 800 lfm Kühldeckenpaneel INDUCOOL-Compact von Kiefer Luft- und Klimatechnik, Paneelbreite 295mm, -länge 1250mm, Bauhöhe 145 mm


Selbst ein 7,5-Tonner kann den neuen Poller von Berner, genannt SafetyGuard, nicht überwinden. Die gezackte Bodenplatte verkeilt sich in den Asphalt und den Unterboden des Fahrzeugs. 450 kg Eigengewicht schützen vor Manipulation und Vandalismus. Foto: Berner Torantriebe

Außenraum

Optimierte Lichtplanung: Mittels eines sehr filigranen Mastkörpers konnte eine einzige Montageposition realisiert werden. Ergänzend zu den wenigen Lichtpunkten mit hohem Entblendungsgrad kommen wenig und flach strahlende Bodeneinbauleuchten, die ihr Licht fächerförmig auf die Zuwegung zu dem an der Seite des Gebäudes befindlichen Aufzug abgeben, zum Einsatz. Bildquelle: Michael Bamberger

Beleuchtung

Einzigartiges Zentrum für Kunst, Kultur, Wissenschaft und Bildung mit internationaler Ausstrahlung: Das Humboldt Forum auf der Spreeinsel in der historischen Mitte Berlins. Bildquelle: Marcus Müller-Witte für Kieback&Peter GmbH & Co. KG

Fachartikel

Das industrielle Erscheinungsbild, blieb im Zuge der Umnutzung erhalten und gibt den Blick auf das eingestellte Gebäude frei. Bild: arch.photo / Matthias Fuchs

Premium-Advertorial

Eine schnörkellos-elegante Architektur prägt das Gebäude in Zirndorf. Foto: Andy Brunner / KS-Original

Projekte (d)

Die schlanken Profile des Systems forster unico xs fügen sich harmonisch in den Industriebau ein und erfüllen gleichzeitig hohe technische und bauphysikalische Anforderungen. Foto: Damian Poffet

Fassade

Mit ihrer runden Lichtscheibe, hinter der sich LEDCluster befinden, erhellt die Hybrid-Pendelleuchte Zoover von Delta Light den Arbeitsplatz. Die flache Leuchtenkuppel aus nachhaltigem PET-Filz verbessert außerdem die Raumakustik. Bildquelle: Andreas Wimmer Werbefotograf

Beleuchtung

Dilek Ruf hat das Büro BBU.Projekt Architekten gegründet und ist Landesvorsitzende des BDA Niedersachsen. Foto: Julian Martitz

Menschen

Attikaentwässerung mit oder ohne Notentwässerung: Der SitaVasant Double vereint Haupt- und Notentwässerung in einem Gully. Der SitaVasant wurde speziell für die Hauptentwässerung konzipiert.

Gebäudetechnik

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