500 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt Mexiko-Stadt bauten der französische Designer Jean-Marie Massaud und sein Partner Daniel Pouzet ein einzigartiges Stadion für rund 45.500 Zuschauer. Das Estadio Chivas ist die neue Heimat einer der beliebtesten mexikanischen Mannschaften, dem Club Deportivo Guadalajara. Der Profifußballverein spielt in der ersten Liga, der Primera División von México.
Stadien sind moderne Bühnen für Schauspiele die vom Siegen oder Verlieren handeln. Fußball bedeutet Leidenschaft und Emotion, Tragödie und Drama. Doch war es eine kühl überlegte Herangehensweise, die Massaud zu seinem besonderen Entwurf führte. Er suchte ein positives Symbol für eine Landschaft abseits des Großstadtrummels der beiden in unmittelbarer Nähe liegenden Millionenmetropolen Guadalajara und Zapopan. Ihn treibt die Vision einer vollkommenen Harmonie zwischen Mensch, Natur und Technik.
Der Neubau steht in einem großen öffentlichen Park, der die Multifunktionsarena vollständig umschließt. Anstatt nur zu Spielzeiten soll der Park täglich, auch von Menschen die sich nicht für Fußball interessieren, genutzt werden. Damit erhält der Ort eine übergeordnete Bedeutung. „Er wird leicht und immateriell, da er nicht als Gebäude, sondern als Teil des Parks wahrgenommen wird“, erklärt Massaud.
Das Stadion fasst die gesamte Infrastruktur des Sportbetriebs in einem künstlichen, begrünten »Krater« zusammen. Über diesem erhebt sich die Dachkonstruktion, die wie ein weißes Wolkenband über den Tribünen schwebt. Das oberste Tribünenband gründet auf der zweigeschossigen Tiefgarage und ist an seinen 45° geneigten Außenseiten, den Kraterrändern, begrünt. Der VIP-Bereich mit seinen 330 Logen umfasst das gesamte Rund des Stadions und trennt die, analog der glühenden Lava, feuerrot eingefärbte Bestuhlung in zwei unabhängige Zuschauerbereiche. Noch vor der Eröffnung erhielt der Bau von der Bevölkerung den treffenden Spitznamen el volcán, der Vulkan.
In den Spielerbereichen können sich die Sportler nach einem harten Wettkampf von Hansgrohe Tellerkopfbrausen verwöhnen lassen. Die Duschbereiche wurden mit den Modellen »Croma 160« und »Raindance Royale AIR« ausgestattet, ergänzt mit »Axor Massaud Highflow S« Thermostaten.
Um neben dem eigentlichen Sportbetrieb auch der ganzen Familie Aufenthaltsqualität und Unterhaltung zu bieten, enthält Massauds architektonische Landmarke im Innenraum zusätzliche Bereiche für Kinder, eine Kletterwand sowie neben Schönheitssalons auch ein Kino und Fachgeschäfte für Sportartikel und Fanzubehör. Die benötigte Parkierungsfläche ist elegant in den Untergeschoßen versteckt
Grün ist nicht nur die Farbe des Kraters und des umliegenden Parks. Auch die technische Ausstattung des Gebäudes orientiert sich an grünen, d.h. ökologischen und nachhaltigen Grundsätzen. Regenwasser wird gesammelt und als Grauwasser genutzt, beziehungsweise in niederschlagsarmen Zeiten für die Bewässerung der Vegetation vorgehalten. Das gesamte Gebäude wird überwiegend natürlich belüftet und ist mit energiesparenden Beleuchtungsanlagen ausgerüstet. Damit die Besucher bei der Anfahrt nicht nur auf das eigene Fahrzeug angewiesen sind, wurden innerhalb des Parks mehrere Bushaltestellen vorgesehen. Zusätzlich wurden Radwege angelegt, die außerhalb der regulären Spielzeiten auch der Naherholung dienen.
Jean-Marie Massaud lässt sich nicht von technologischen Errungenschaften und Leistungen blenden, sondern sucht nach dem kulturellen Fundament auf das er seine Projekte gründen kann. Sein Denkansatz ist grundsätzlich ökologisch begründet. Vorbild für seine Entwürfe und Ideen ist für Massaud die Natur. Aber es ist weniger ein organisches Erscheinungsbild, das ihn interessiert, sondern vielmehr das Zusammenspiel und die Effizienz von Form und Material.
Berührungsängste kennt der Designer nicht: In seiner erfolgreichen Laufbahn findet man vom Produktdesign bis zum Architekturobjekt, von der Axor Armatur bis zum Luftschiff, eine enorme gestalterische Vielfalt und vitalen Ideenreichtum. Jean-Marie Massaud hat für Industrieunternehmen, wie auch für große Luxusmarken entworfen. Für seine Arbeiten, die in den Designsammlungen der Museen in London, Amsterdam, Chicago, Lissabon, Paris und Zürich gezeigt werden, wurde er mit zahlreichen renommierten Preisen ausgezeichnet.
Hansgrohe, www.hansgrohe.de