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Do, Mär

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In Freiburg wurden 339 Wohnungen energetisch saniert

Wärmedämmung

Die Fassadensanierung an 339 Wohnungen an der Alban-Stolz-Straße in Freiburg wurde 2012 realisiert. Bild: Sto AG / Jens Hagen 

Der 2012 modernisierte Komplex »Alban-Stolz-Straße 16 – 30« in Freiburg-Zähringen mit 339 Wohneinheiten kann als Blaupause für die energetische Sanierung von Anlagen in Eigentümergemeinschaft angesehen werden: Planung, Durchführung und Finanzierung verliefen zielgerichtet, aufeinander abgestimmt und im Sinne aller Beteiligten. Für das gute Gelingen sorgte in erster Linie die weitsichtige Planung und Koordination aller Maßnahmen durch die Gisinger Hausverwaltung, die die Liegenschaft betreut. Wichtig war zudem das wegweisende Förderkonzept der baden-württembergischen Landesregierung, mit dem es möglich wurde, günstige Finanzierungsformen für Eigen-tümergemeinschaften zu nutzen. Ein Projektbericht.

Wie Wohnanlagen von Genossenschaften oder freien Trägern sind die Gebäude von Wohnungseigentümergemeinschaften (WEG) dem Zahn der Zeit ausgesetzt – und viele entsprechen heute nicht mehr dem aktuellen energetischen Standard. Dabei gilt für diese Anlagen dasselbe, wie für alle anderen Gebäude: Eine energetische Sanierung senkt die Heizkosten, verbessert das Wohnklima, erhält oder steigert den Immobilienwert und sorgt für eine attraktivere Optik. Die Sanierung großer Anlagen geht zudem einher mit langfristiger Quartiers-Entwicklung – das ist mit der Optimierung eines Einfamilienhauses nie zu schaffen. Die Nebeneffekte für das Klima wie die geringere Schadstoff-Emissionen durch weniger Heizenergie-Verbrauch und die Beschäftigung druch arbeitsintensive Investitionen sind politisch gewollt und verstärken die positive Grundeinstellung zum Sanieren. Dass die energetische Sanierung von WEG-Gebäuden dennoch hinterherhinkt, liegt zum Teil an der Struktur der Eigentümergemeinschaften und dem Abstimmungsprocedere, das für eine Investition erforderlich ist. Ein weiterer Grund war bislang, dass eine Sanierung für die Gemeinschaften schwierig zu finanzieren war.

Quartiersaufwertung: Anstelle der alten Waschbeton-Platten präsentiert sich die Wohnanlage jetzt in hellen, freundlichen Weiß- und Ocker-Tönen. Durch die Dämmung der Fassade mit StoTherm Mineral sank der U-Wert der Wand von 0,84 auf 0,20 W/m²K. Bild: Sto AG / Jens Hagen

So ist über einen langen Zeitraum ein Sanierungsstau bei WEG-Anlagen aufgelaufen. Diese machen einen wesentlichen Anteil des deutschen Wohnungsbestandes aus – in Baden-Württemberg liegen beispielsweise rund 20 Prozent der Wohnungen in der Hand von Eigentümergemeinschafen. Um diesen Stau aufzulösen, müssen zunächst zwei Bedingungen erfüllt sein: Es bedarf optimaler politischer Rahmenbedingungen und zudem eines engagierten Teams. Mit der Sanierung der Wohnanlage »Alban-Stolz-Straße« in Freiburg – 339 Wohneinheiten in Privateigentum – hat die Gisinger Hausverwaltung gezeigt, dass sich dann auch sehr große Komplexe umfassend sanieren lassen. Ausschlaggebend für den Erfolg waren vier Parameter: Neutrale Beratung, kontinuierliche Information, attraktive Finanzierung und vorbildliches Projekt-Management.

Mit roten Akzenten an den Hauseingängen ist der große Baukörper nun auch farblich gut gegliedert. Bild: Sto AG / Jens Hagen

Neutral informiert: Energieberater als Begleiter

Neben Eigentümern, Verwaltung und Banken gibt es noch einen Gewinner: Auch das Land ist mit der Entwicklung des Programms hoch zufrieden. Im Jahr 2013 ging die Landesregierung noch einen Schritt weiter und senkte den Zins nochmals auf den nun denkbar günstigsten Satz von 0,0 Prozent. Geplant ist, die speziell für Wohneigentumsgemeinschaften entwickelten Förderinstrumente zu verstetigen beziehungsweise auszubauen. Mittlerweile haben Politiker anderer Bundesländer erkannt, dass mit diesem Ansatz ein immenses Sanierungs-Potenzial erschlossen werden kann – hier sind die oben genannten positiven Nebeneffekte die Haupttreiber: Sinkende Schadstoff-Emissionen, die beim Erreichen des CO2-Ziels helfen sowie verstärkte Nachfrage nach Arbeit. Unter anderem planen Rheinland-Pfalz und Hessen, Modelle nach dem Baden-Würt-tembergischen Vorbild aufzubauen.

Projekt-Management: Von der Idee bis zur Bauabnahme
Mehr als 4.500 Wohnungen betreut die Gisinger Hausverwaltung – aber selbst für eine große Verwaltung ist ein Projekt wie die Alban-Stolz-Straße eine Herausforderung. Für Frank Spittler war es von Anfang an klar, dass sich der Sanierungsaufwand für alle lohnen muss – vor allem für diejenigen, die als Selbstnutzer in der Alban-Stolz-Straße leben. Daher hat das Unternehmen das Land auch aktiv unterstützt, um das Förderprogramm der L-Bank zu entwickeln. Nach dem Start begannen die unterschiedlichen Planungsläufe: Die Informationsveranstaltung über Finanzierung und Nutzen der energetischen Sanierung, die akribische Planung der Baumaßnahmen. Dafür arbeitete die Hausverwaltung eng mit Projektplanern der Industrie und mit den Handwerkern zusammen. Am Ende zählt für Frank Spittler eine technisch und handwerklich einwandfreie Leistung. Sonst sei alle Vorarbeit Makulatur. Eine Sanierung nach Schema »F« schied von vornherein aus: Nur ein maßgeschneidertes Konzept stellt sicher, dass die Baumaßnahmen dauerhaft funktionieren. Das gilt für eine Totalsanierung wie für jedes einzelne Gewerk: Bei der Fassadensanierung war insbesondere die Planung der Details wichtig, die in enger Abstimmung mit dem Systemgeber, der Sto AG in Stühlingen erfolgte. Das Gebäudeensemble ist zwischen sieben und 14 Stockwerken hoch, steht zum Teil versetzt zueinander und das Gros der Wohnungen ist mit Balkon ausgestattet. Daher waren viele Kanten und Ecken fachgerecht zu planen. Weil die Außenhaut den größten architektonischen Einfluss auf die Sanierung nimmt, muss auch das Farbkonzept zur Anlage passen. Hier wurde es gleich mitgeliefert: Das Spiel von Ockergelb und Weiß gibt dem ehemals mit Waschbeton verkleideten Komplex ein freundliches, modernes Gesicht, rote Farbakzente an Eingängen und Treppenhäusern helfen, die große Anlage zu gliedern.

Außerdem kamen für die vielschichtigen Baumaßnamen nur erfahrene Handwerksbetriebe infrage. Die Dämmarbeiten übernahm die Hermann Emter GmbH aus Freiburg, die schon viele Jahre mit Gisinger und mit dem Dämmsystem arbeitet.

Beitrag des SWR über die »Alban-Stolz-Straße« in Freiburg (1:30 Minuten)

Ohne Kommunikation geht es nicht
In einer Anlage, in der mehrere hundert Menschen leben und bei einer Sanierung »bei laufendem Betrieb« spielt außerdem eine stets erreichbare Bauleitung eine wichtige Rolle. Die Fragen der Bewohner ergeben sich zum Teil erst während der Bauarbeiten und sie müssen zügig und kompetent beantwortet werden, damit die Akzeptanz für die Sanierung erhalten bleibt. Jeder Investor hat sein eigenes Profil und will ernst genommen werden. In Freiburg lief die Sanierung außerdem so gut, weil auch der Verwaltungsbeirat in jeder Phase kooperativ mitgearbeitet hat und auch die Bewohner positiv mit den Baumaßnahmen umgingen.


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