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Do, Apr

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Mensa der École Voltaire in Berlin mit Brettsperrholz-Elementen

Hochbau

Die städtebaulichen Anforderungen des 21. Jahrhunderts – schnelles Bauen, leichte Baustoffe, Nachhaltigkeit, Wohngesundheit und CO2- Reduktion – machen Holz zu dem Baustoff der Gegenwart. Dennoch sind Bauten, bei denen sowohl Konstruktion als auch Gebäudehülle aus Holz bestehen, im Stadtkontext noch nicht Normalität. Martin Schmitt – Architekt und gelernter Zimmermann – realisierte nun ein solches Gebäude mitten in Berlin. Für die Dachkonstruktion der Schulkantine in Holzrahmenbauweise spielen Brettsperrholz-Kastenelemente »LIGNO Block Q3 Akustik« von Lignotrend eine mehr als tragende Rolle: Die multifunktionalen, formstabilen Gesamtpakete vereinen Statik, Schallschutz, endfertige Holzansicht und Raumakustik.

Voltaire, Namensgeber der deutsch-französischen Grundschule in Berlin-Tiergarten, Philosoph, Schriftsteller und Wegbereiter der französischen Revolution hätte bestimmt seine Freude an diesem Bauwerk gehabt: Leicht und spielerisch gibt der Mensa-Pavillon dem freiheitlichen Geist des Aufklärers baulichen Ausdruck, der »öffentlichen Erziehungsanstalten« übrigens eher kritisch gegenüber stand. Konstruktion und Gebäudehülle gleichermaßen werden von dem Naturbaustoff bestimmt. Das Tragskelett aus beplankten Holzrahmen wird von einer filigranen Latten-Schicht aus thermobehandeltem Pappelholz bekleidet und passt sich besonders gut in die parkähnliche Landschaft des Schulcampus ein.

Um möglichst viele Bäume auf dem schmalen, langen Baugrundstück zu erhalten, entwickelten die Architekten die Entwurfsidee von vier Teilbauten, die – ineinandergeschoben – dem vorhandenen Baumbestand »ausweichen«. In einer sanften Zickzacklinie stehen die Außenwände der einzelnen Geometrien zueinander und geben der Fassade ein beschwingtes, lebendiges Aussehen.
Der Eingang mit großzügiger Empfangshalle und Garderobe ist dem Altbau jenseits des Hofs zugewandt. Doppelflügeltüren führen in den großen Speisesaal in dem 126 Schüler gleichzeitig Platz finden und der auch für andere schulische Veranstaltungen genutzt wird.

In Rücken des Saals sind entlang der Westfassade alle dienenden Räume, wie Anlieferung, Spülküche, Essenszubereitung, Lager, Kühl- und Sanitärräume angeordnet. Sie folgen streng den logistischen Abläufen von Essensausgabe und Geschirrrücknahme. Eine einläufige Treppe in der Saalmitte führt hinauf zur Galerie, wo die Lehrer einen wunderbaren Rückzugsbereich mit Blick in die Baumwipfel genießen können. Großformatige Panoramafenster und Fensterbänder in unterschiedlichen Formaten eröffnen überall den Ausblick ins Grüne. Aus der inneren Organisation der einzelnen Funktionen heraus ergeben sich in Breite und Höhe unterschiedliche Gebäudevolumina, wobei das höchste die Galerie aufnimmt. Die versetzten, unterschiedlich hohen Pultdächer rhythmisieren gleichermaßen Gebäudeansicht wie auch die Innenräume.

Die Schulmensa wurde in Holzrahmenbauweise mit Massivholz-Dach, schlüsselfertig von der Kastor HolzBauWerk GmbH in Wiebelsheim errichtet. Mit den im Werk vorgefertigten Bauteilen konnte der Bauherr, die Auslandsschulbehörde AEFE (Agence pour l’enseignement français à l’étranger) das knapp 500 Quadratmeter große Gebäude effizient, flexibel, ökologisch und nicht zuletzt kostengünstig realisieren. Die dafür nötige intensive Vorbereitung des Baus mit besonders sorgfältig zu planenden Details wurde spätestens durch die schnelle Bauzeit vor Ort wieder wettgemacht: Der Rohbau war innerhalb von nur drei Wochen erstellt.

Die massiven Brettsperrholz-Kastenelemente »LIGNO Block Q3 Akustik«, welche die Architekten von Anfang an für die Dachkonstruktion vorsahen, wurden im Lignotrend-Werk in Weilheim-Bannholz vorgefertigt. Das hat einen guten Grund: Die zu massiven Scheiben kreuzweise verbundenen Holzschichten wirken als multifunktionale, formstabile Gesamtpakete und bringen den Planern einige Vorteile. In einem Element übernehmen sie nicht nur die statische Funktion, sondern bringen bereits im »Rohbau« eine endfertige Holzansicht mit. In der École Voltaire wurde diese jedoch – passend zum Weiß der Wände – bauseits mit einer weißen Lasur versehen, die für einen homogenen Raumeindruck sorgt. Auch Schallschutz und Raumakustik erledigen die tragenden Dachbauteile. Im Berliner Mensagebäude überspannen sie mühelos acht Meter Raumtiefe in freier Spannweite als Pultdach.

Mit der vollflächigen Aufdachdämmung vereinfachen die Dachelemente auch die bauphysikalischen Verhältnisse in den Pultdächern: Durch die eindeutige Trennung von Tragkonstruktion, Dämm- und Abdichtungsebene entsteht ein bauphysikalisch unproblematisches Bauteil, das sicheren Feuchteschutz garantiert. So verhindert die Überdämmung zuverlässig Wärmebrücken, die Speichermasse des massiven Brettsperrholzes garantiert hohen sommerlichen Wärmeschutz, der durch eine Dachbegrünung, wie hier in Berlin noch verstärkt wird. Außerdem gibt die Begrünung der Stadt die durch die Bebauung »verlorene« Grünfläche zurück.

Alle Bauteile von Lignotrend garantieren einwandfreie ökologische, baubiologische sowie funktionale Qualität und sorgen für ein gesundes Innenraumklima. Bei der Herstellung der Massivholz-Produkte kommt es auf die nachhaltige Nutzung des Rohstoffs, auf seine gesundheitlich unbedenkliche Verarbeitung und die Dauerhaftigkeit der Funktion an. Bereits seit 2006 erfüllen sie die besonders strengen Grenzwerte für das natureplus-Qualitätszeichen und gehören damit offiziell zu den umweltverträglichsten und gesundheitlich unbedenklichsten Baustoffen in Europa.

Als Kastenelemente aufgebaut, nutzen die Elemente »LIGNO Block Q3 Akustik« den Rohstoff Holz besonders materialeffizient und ersetzen das konventionelle, stabförmige Dachtragwerk aus Sparren und Pfetten. In den Hohlräumen kann bereits ab Werk die Elektroinstallation eingebaut werden, ebenso wie Öffnungen für die Beleuchtung schon vorbereitet werden können. Raumseitig umfasst die untere Gurtplatte bereits die endgefertigte, akustisch wirksame und auch gestalterisch ansprechende Echtholz-Deckenuntersicht. Beim späteren Innenausbau entfallen damit zusätzliche, abgehängte Paneele, die entweder das Aussehen oder die Akustik verbessern müssten. Neben der Einsparung beim Tragwerk durch die freie Spannweite reduzieren sich mit den fertigen Lignotrend-Elementen einige weitere Einzel-Leistungen bei den Innenausbaugewerken, da diese schon im tragenden Element enthalten sind. Dies schafft ein hohes Maß an Kosteneinsparung.

Die im Speisesaal auftretenden Geräusche in unterschiedlichsten Frequenzbereichen müssen durch breitbandig akustisch wirksame Oberflächen auf ein angenehmes Maß reduziert werden. Gleichzeitig soll die Sprachverständlichkeit gewährleistet bleiben, wenn der Saal für andere Veranstaltungen genutzt wird. Dieser Herausforderung sind die Brettsperrholz-Akustikelemente von Lignotrend nachweislich gewachsen, denn die akustische Wirksamkeit der verwendeten Dachelemente »LIGNO Block Q3 Akustik« mit werkseitig integrierter Absorberlage und feiner Akustik-Profilierung an der Oberfläche ist durch Labortests belegt. Trotz Stühlerücken und Tellerklappern ist damit echter Pausengenuss garantiert.

Lignotrend, www.lignotrend.com

Fotograf: axel hartmann fotografie, Köln, www.ah-fotografie.de

 


Bildquelle: Brigida Gonzalez

Projekte (d)

Der Anspruch einer ökologisch sensiblen Außenbeleuchtung setzte sich bei der Illuminierung des Magazinbaus mit seiner Fassade aus gefalteter Bronze fort. Zur strikten Vermeidung von Skyglow wurde in akribischer Abstimmung mit den Beteiligten und mittels nächtlicher Bemusterungen eine Streiflichtlösung mit Linealuce-Bodeneinbauleuchten erarbeitet. Foto: HG Esch

Beleuchtung

Die Boulderhalle im schweizerischen Dübendorf ist ein Treffpunkt von kletterbegeisterten Menschen jeder Altersklasse. Auf 800 Quadratmeter gibt es eine Vielfalt an Boulderwänden und Kletterrouten.

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Optisches Highlight mit iF Design Award 2024: Der neue Hochleistungskiesfang von Sita überzeugt neben seinen technischen Werten auch optisch.

Dach

Retention im Griff: SitaRetention Twist verfügt über einen skalierten Einstellschieber, mit dem sich der Retentionsfaktor exakt justieren lässt – bei Dächern ohne Auflast ebenso, wie bei begrünten Dächern, die mit einem Gründachschacht ausgerüstet werden. Bild: Sita Bauelemente GmbH

Gebäudetechnik

Foto: Bundesverband Gebäudegrün

Advertorials

Nebbia, eine Kooperation mit Park Associati

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