Metz in der Region Lothringen ist eine bekannte Universitätsstadt in Frankreich. Auch durch die internationalen Austauschprogramme wie Erasmus sind Studienplätze hier sehr gefragt. Um den wachsenden Bedarf zu decken, beschloss die Universitätsleitung vor einiger Zeit den Neubau einer Mensa, die im Schnittpunkt mehrerer wichtiger Hochschulbereiche liegt. Beauftragt wurden die Architekturbüros KL Architects aus Metz und Mil Lieux Architects, Nancy. Die Investitionssumme betrug mehr als 4,6 Millionen Euro. Den Architekten war es wichtig, den Neubau nachhaltig zu gestalten. Angelehnt an die Geländetopologie entstand ein relativ flaches Gebäude in Holzrahmenbauweise mit einer organischen Dacharchitektur. Signifikant: Ein Gründach, das die Integration des Bauwerkes in die Landschaft unterstützt. Zudem speichert die Fläche Regenwasser und sorgt für ein angenehmes Mikroklima.
Zu diesem ökologischen Baukonzept passten Stabziegel aus gebranntem Ton, die für die Doppelfassade auf Architektenwunsch angefertigt wurden. Vor großen durchgehenden Glasfassaden setzten die Architekten Barros aus dem Argeton-System von Wienerberger zur Verschattung ein. Die naturroten Tonstäbe sind in drei Größen (50 x 50, 50 x 132 und 50 x 300 Millimetern) vor insgesamt 2 000 Quadratmetern Glasfassade angebracht. Je nach Tagesund Jahreszeit beeinflussen die Stabziegel die Menge des Lichteinfalls. Im unteren Teil sind die Barros auf beweglichen Trägern montiert, die in einem Winkel bis zu 90 Grad fixiert werden können. In sonnenscheinarmen Zeiten wird so der Lichteintrag ins Gebäude gesichert. Bei starker Einstrahlung kann der Bereich wie eine verschattete Terrasse genutzt werden.
Der kräftige Rotton steht auch für die experimentierfreudige Haltung der Architekten, gelang es ihnen doch, die ansonsten eher nüchtern wirkende Glasfassade attraktiv zu strukturieren. Optisch setzen sie überzeugende Kontraste zu Landschaft und Gründach dieses leicht futuristisch anmutenden Gebäudes.
Die Universitätsmensa in Metz ist ein Beispiel für die Gestaltungsfreiheiten, die Architekten mit Argeton-Fassadenlösungen haben: entweder für vorgehängte hinterlüftete Fassaden oder funktional – hier eben als Verschattungsmöglichkeit. Insbesondere bei Großobjekten legen Planer sehr viel Wert auf identitätsstiftende Architektur. Das ist bei der Uni-Mensa in besonderer Weise gelungen. Zudem kann sich der Bauherr über wartungsarme Fassadenelemente freuen, die der Witterung trotzen und auch bei starker UV-Einstrahlung auf Dauer farbecht bleiben.
Wienerberger GmbH, www.wienerberger.de
Fotos 1-3: Wienerberger / Grégory Tachet
Foto 4: Wienerberger / Jens Krüger