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Fr, Apr

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Schaltbares Glas

Fassade

 

Elektrochrome Gläser sind bereits seit Anfang der 1990er Jahre auf dem Markt. Sie erlauben die präzise Steuerung des Lichteinfalls und damit des Ug-Werts – ohne störenden mechanischen Sonnenschutz wie Lamellen oder Jalousien. Zusammen mit Schichten, die als Ionenleiter, Anode und Kathode fungieren, werden elektrochrome Beschichtungen – in der Regel aus Metalloxiden – zwischen zwei dünnen Floatglasscheiben aufgebracht. Bei Anlegen einer geringen Gleichspannung, wird zwischen den Schichten ein Ionenaustausch aktiviert und es verändern sich Farbe und Lichtdurchlässigkeit der elektrochromen Schicht. Fällt die Spannung weg, wird die Scheibe wieder völlig klar. Philipp Dierkes, Architektenberater bei Halio International S.A., erklärt, dass trotz mittlerweile sehr ausgereiften Lösungen es bei der farblichen Anmutung, den Reaktionszeiten und der intelligenten Peripherie oft noch erheblichen Nachholbedarf gibt. Die Mehrwerte des Halio Glas-Systems sind: Mehr Natürlichkeit, mehr Individualität, mehr Intelligenz, mehr Bedienkomfort, mehr Ästhetik und mehr Flexibilität bei der Anbindung an Hausautomationssysteme und Gebäudeleittechnik.

 

Viele Studien belegen, dass Menschen sich bei natürlichem Tageslicht und dem dynamischen Wechsel zwischen Licht und Schatten am Wohlsten fühlen, denn dann bleiben innere Uhr und Biorhythmus im Takt. Das biologisch wirksame Tageslicht lässt sich durch künstliche Beleuchtung nicht ersetzen.

Im Sommer jedoch verbannt man die Sonne aus Gebäuden mit großflächigen Glasfassaden, um Blendwirkung, Wärmeeintrag sowie Kosten für Lüftung und Klimatisierung niedrig zu halten. Halio wurde entwickelt, um diese Widersprüche der modernen Glasarchitektur aufzulösen. Das intelligent schaltbare Glas bildet die Brücke zwischen innen und außen, zwischen Energieersparnis und Energieverlust, zwischen Licht und Schatten und nicht zuletzt zwischen Raumtemperatur und Raumkomfort.

 

Mit einem Farbwiedergabeindex von 97 Prozent ist Halio Glas komplett farb-neutral und entwickelt auch mit zunehmender Abdunkelung keinen unnatürlichen Blaustich, kein Raster und keine sprunghaften Verläufe. Die Tönung erfolgt absolut gleichmäßig in dezenten Graunuancen, ermöglicht den ungestörten, blendfreien Blick ins Freie und garantiert stets den optimalen Grad an Tageslicht im Raum. Ungetönt weisen Halio Isolierglaseinheiten einen Lichtdurchlassgrad von 66 Prozent auf. Bis auf 3 Prozent kann der Lichtdurchlass reduziert werden, bis zu 95 Prozent der Wärmeenergie wird im Maximum geblockt. Beeindruckend sind auch die Reaktionszeiten der elektrochromen Schichten. Halio Glas benötigt weniger als drei Minuten bis zur intensivsten Abdunkelung. Laut Dierkes erreicht kein anderes Glas eine so gleichmäßige, natürliche Tönung in dieser kurzen Zeit.

Eigenschaften Halio  

Halio Black

Lichtdurchlassgrad im ungetönten Zustand -
Tv (EN 410)

66% 52%

Lichtdurchlassgrad im getönten Zustand
Tv (EN 410)

3%

0,1%

Gesamtenergiedurchlassgrad im ungetönten Zustand -
g (EN 410)

45% 35%

Gesamtenergiedurchlassgrad im getönten Zustand -
g (EN 410)

5% 4%

 

Eigenschaften            Halio Halio Black
Ug-Wert (EN 673) 1,1 W/(m2k) 1,1 W/(m2k)
UV-Transmission (EN 410) 0% 0%
Lichtreflexion außen (EN 410) 15% 17%
Lichtreflexion innen (EN 410)            16%

19%

Farbwiedergabewert (EN 410) 97 94
Schaltzeit < 3 min < 3 min

 

Um Architekten und Planern mehr gestalterischen Freiraum zu geben, ergänzen zwei weitere Produkte die Halio Range. Halio Match ist ein beschichtetes, nicht schaltbares Glas, das zum Beispiel an Nordfassaden oder in unteren Stockwerken eingesetzt werden kann. Es hat die exakt gleiche Anmutung wie Halio Glas im ungetönten Zustand, was die Kombination beider Gläser in einer Fassade ohne Kompromisse bei der Optik möglich macht.

 

Halio Black wurde speziell für Abtrennungen im Innenbereich entwickelt, kann jedoch auch an der Fassade eingesetzt werden. Ungetönt besitzt es einen Lichtdurchlassgrad von 52 Prozent. Im komplett getönten Zustand blockt Halio Black 99,9 Prozent des Lichteinfalls und 96 Prozent des Energieeintrags ab. Laut Marketingleiterin Katia Hansen ist Halio Black ideal, wenn man in bestimmten Räumen wie Besprechungsraum, Badezimmer oder Schlafzimmer Privatsphäre schaffen will.

Die unterschiedlichsten Gebäudetypen profitieren von diesem Produktmix. Museen haben zum Beispiel oft das Problem, genügend natürliches Licht in die Ausstellungsräume zu lassen und dabei gleichzeitig das schädliche UV-Licht draußen zu halten, mit Halio optimiert man den natürlichen Lichteinfall und schützt gleichzeitig die wertvollen Exponate. Andere Gebäude, die für den Einsatz der dynamischen Halio Gläser prädestiniert sind, sind neben Bürogebäuden zum Beispiel Einkaufszentren, Bildungs- und Gesundheitseinrichtungen sowie hochwertige Wohnimmobilien.

 

Das intelligente Herzstück des Systems ist die Halio Cloud, die die Steuer- und Regelungskomponenten mit den Glaseinheiten verbindet und die Bedürfnisse und Anforderungen hinsichtlich Komfort, Dimmgrad und Energieeffizienz – sei es von Seiten der Bewohner oder des Facility Managements – gleichermaßen erfüllt.

Die Plattform Halio Cloud ermöglicht einen hohen Automationsgrad. Sie kann mit Sprachsteuerungssystemen ebenso kommunizieren wie mit allen gängigen Gebäude- und Hausautomationssystemen. Der Nutzer hat jedoch jederzeit die Möglichkeit, den Tönungsgrad selbst zu verändern. Die Bedienung erfolgt wahlweise über Apps, lokale Bedienpanels oder Sprachassistenten wie Alexa oder Google Home. Abhängig vom Glasaufbau erreichen Halio Gläser Ug-Werte von bis zu 0,6 W/(m2K). Die Halio Steuerung hält sowohl den Tageslichteinfall als auch die thermische Behaglichkeit automatisch auf einem Optimum und kann daher bis zu 22 Prozent der Kosten für Klimatisierung und Heizung einsparen. Halio empfiehlt sich somit für alle nachhaltigen Bauprojekte, egal ob nach Passivhaus-, Minergie-, BREEAM oder LEED-Standard. In der Halio Cloud laufen alle Parameter wie individuelle Vorlieben der Nutzer, Gebäudenutzung, Lage, Ausrichtung der Fassaden und Witterungsbedingungen zusammen. Spezielle Algorithmen errechnen daraus die automatische Optimierung des Systems.

Halio International, www.halioglass.com


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Bildquelle: Brigida Gonzalez

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