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Paris Expo Porte de Versailles

Fassade

 

Die Transformation des traditionsreichen Messegeländes Porte de Versailles im Südwesten von Paris ist spektakulär: Mit Dominique Perrault, Christian de Portzamparc, Valode & Pistre, Jean Nouvel sowie Jean-Michel Wilmotte gestalten hier gleich fünf französische Stararchitekten Hallen und Hotels neu. In drei Bauphasen wird das 35 Hektar große Areal zu einem multifunktionalen Veranstaltungs- und Naherholungszentrum umgestaltet. Perrault verlieh Halle 1 mit einer 240 Meter langen Fassade aus Metallgewebe von GKD – Gebr. Kufferath AG ein neues Gesicht.

1923 wurde die Messe Paris Expo Porte de Versailles in Sichtweite des Eiffelturms gebaut. Dieser zentralen Lage im Herzen der französischen Hauptstadt verdankt sie enorm hohen Publikumsandrang. Mit 7,5 Millionen Besuchern und mehr als 200 Veranstaltungen im Jahr gilt sie heute als eines der größten Eventzentren Europas. Auf einer Nutzfläche von 220.000 Quadratmetern verteilen sich acht Messehallen, die insbesondere für Endverbrauchermessen genutzt werden. Um diese führende Rolle als Veranstaltungsort im europäischen Wettbewerb nachhaltig auszubauen, wurde im Jahr 2015 eine auf zehn Jahre ausgelegte Renovierungsmaßnahme gestartet. Mit einer geplanten Gesamtinvestition von 500 Millionen Euro entsteht so sukzessive ein architektonisch anspruchsvoller Komplex aus Empfangsbereich, Hotels, Parkplätzen und Restaurants. Bei laufendem Messebetrieb erfolgt der Rückbau auf sieben Hallen, die sich trotz ihrer individuellen Gestaltungskonzepte zu einem harmonischen Ganzen ergänzen. Verschiedene Parks mit insgesamt 20.000 Quadratmetern Grünfläche machen sie zu einem attraktiven, öffentlich zugänglichen Naherholungsgebiet. Im ersten von insgesamt drei Bauabschnitten wurden die Hallen 1, 4 und 7, die Plaza am Eingang des Geländes sowie das 50.000 Quadratmeter große Kongresszentrum modernisiert.

Paris Expo Porte de Versailles

Vorgelagerte Fassade

Dominique Perrault übernahm die Fassadengestaltung der Halle 1, die mit einer Fläche von 44.000 Quadratmetern auch die größte ist. Zentrales Element seines Entwurfs war eine 240 Meter breite und bis zu 20,5 Meter hohe Fassade aus Metallgewebepaneelen, die mehrere Meter vor der eigentlichen Fassade auf einer Stahlkonstruktion aus schlanken Stahlstreben befestigt sind. So entsteht eine Galerie, die die Besucher zum Flanieren entlang der Halle einlädt. 24 Gewebepaneele, jede 13 Meter breit und 14 Meter hoch, bilden in acht Meter Höhe über dem Boden ein Segel. Je nach Blickwinkel und Lichteinfall gewährt er einen schemenhaften Blick auf die dahinter liegende Glasfront und überragt sie dabei auf weiten Strecken. Dieser Wirkung verdankt die Fassade ihren Namen La grande Voile (Das große Segel). Die Transparenz des Spiralgewebes vom Typ Escale ermöglicht den Besuchern der Halle dennoch ungehinderte Blickbeziehungen mit der Außenwelt.

Paris Expo Porte de Versailles

Eingewebte Sonnenreflexe

Insgesamt 3.355 Quadratmeter des Sondergewebes aus Edelstahl mit der Teilung 10,5 x 1,2 kamen hierfür zum Einsatz. Um den für eine Nordfassade typischen, begrenzten Lichteinfall zu kompensieren, ließ Perrault ein Drittel der Spiralen goldfarben beschichten und scheinbar zufällig linienförmig auf der Fläche verteilen. So verleihen sie dem Gewebe die Anmutung einer Sonnenlichtreflexion und schimmern je nach Betrachtungswinkel im Wechselspiel mit Tageslicht oder abendlicher Beleuchtung des Geländes.

Mittig in die vorgelagerte Membran integriert ist ein riesiger LED-Screen, auf dem Veranstaltungen aus der Halle übertragen werden. Diese repräsentative Kombination von Metallgewebe und Videoplattform macht die Fassade auch im Rahmen der Olympischen Sommerspiele im Jahr 2024 zum perfekten Entree: Als Austragungsort der Handballwettkämpfe lenkt die Halle 1 der Paris Expo Porte de Versailles dann mit ihrem großen, schimmernden Segel die Augen der Sportbegeisterten aus aller Welt auf sich.

GKD – Gebr. Kufferath AG, www.gkd.de


Video: Mavix, Hugo Tirso Domínguez, www.youtube.com/@arquitectonica_

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Termine

Bildquelle: EeStairs / Hans-Morren

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