Ein schwedisches Sprichwort besagt, dass das Schulgebäude bzw. der Raum zusätzlich zu den Mitschülern und dem Lehrer die Funktion eines dritten Lehrers einnimmt. So kommt der Qualität des gebauten Umfelds gerade im Rahmen der Ganztagsbetreuung eine hohe Bedeutung zu. In Bremen wurde die Grundschule An der Gete zu einer Ganztagsschule für über 300 Schüler ausgebaut. Hierbei wurde großer Wert darauf gelegt, eine moderne, funktionale Schule zu schaffen. Dies spiegelt schon die Klinkerfassade mit ausgefallenem Raster und heraustretenden Mauersteinen wider. Die Ziegel stammen von der Klinkermanufaktur Deppe Backstein aus Uelsen.
In dem Architekten-Wettbewerb, den die Senatorin für Bildung und Wissenschaft und Immobilien Bremen ausgelobt hatte, belegte das Bremer Architekturbüro Haslob Kruse+Partner Architekten BDA mit seinem Entwurf den 2. Platz, überzeugte daraufhin im Rahmen der Verhandlungsgespräche und setzte schließlich den Entwurf um. Dieser zeichnet sich durch einen zweigeschossigen Kopf- und einen eingeschossigen Langbau aus.
Die rote Klinkerfassade unterstützt mit ihren aus dem Mauerwerk herausragenden Klinkern das neue, moderne Erscheinungsbild der Schule und lockert die beiden kubischen Baukörper in ihrer Erscheinung auf. Durch die aus der Flucht heraustretenden Klinker von Deppe Backstein entsteht ein leichter Schattenwurf auf der Fassade, der die Plastizität der Baukörper zusätzlich erhöht. Rhythmisch angeordnete Fenster mit weißen Faschen schaffen zusätzliche Highlights in der Gestaltung. So erhielt die Schule als Ensemble ein neues, lebendiges Gesicht mit hohem Wiedererkennungswert.
Durch die aus der Flucht heraustretenden Klinker von Deppe Backstein entsteht ein leichter Schattenwurf auf der Fassade, der die Plastizität der Baukörper zusätzlich erhöht.
Im Kopfbau sind die neue Mensa mit 96 Plätzen und Zubereitungsküche, Sanitärräume, der Musikraum, der auch als Bühne nutzbar ist, und im Obergeschoss der Jahrgangsbereich mit drei allgemeinen Unterrichtsräumen und zugeordneten Gruppenräumen untergebraucht. Im Aufenthaltsbereich des Obergeschosses – dem Marktplatz – befindet sich eine Lerninsel, die sowohl für Gruppenarbeit als auch Pausen genutzt wird. Der Langbau nimmt einen Bewegungsraum auf. In der Fuge zwischen den beiden Baukörpern situiert sich der neue zentrale Haupteingang für alle. Der bestehende Verwaltungsbereich wurde so umstrukturiert, dass Sekretariat und Bibliothek am neuen Durchgang positioniert wurden. Die ehemalige Küche wurde zu einem Teamraum mit zwölf Arbeitsplätzen umfunktioniert.
Alle vier Jahre prämiert der Bund deutscher Architekten in Bremen herausragende Bauten. 2018 erhielt die Schule An der Gete bei dem renommierten BDA-Preis eine Anerkennung. Zu den weiteren ausgezeichneten Objekten gehört der Neubau der Bremer Landesbank nach dem Architekturentwurf von Caruso St. John Architects mit einer plastischen Fassade, die ebenfalls mit einem Klinker von Deppe Backstein gestaltet worden ist.
Deppe Backstein-Keramik GmbH, www.deppe-backstein.de
Fotos: Olaf Rekort