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Di, Nov

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Faltschiebeläden aus Aluminium‑Streckmetall

Fassade

Mit der Revitalisierung des denkmalgeschützten Opladener Kesselhauses gelang dem Kölner Büro oxen architekten der architektonische Spagat zwischen Bewahren und Verändern. Während sich die Fassade des modernen Anbaus dank der EHRET Faltschiebeläden aus Alu‑Streckmetall ständig wandelt, bleibt der historische Bestand der ruhende Pol.

Der umgestaltete und erweiterte Backsteinbau ist das weithin sichtbare Symbol für die Transformation des ehemaligen Eisenbahn‑Ausbesserungswerks zum Stadtquartier „Neue Bahnstadt Opladen“. Annähernd 5 000 Menschen waren auf dem rund 70 Hektar großen Areal in Spitzenzeiten beschäftigt, bevor das Werk rund hundert Jahre nach seiner Eröffnung im Jahr 2003 geschlossen wurde. Seit 2008 entsteht hier ein gemischtes Stadtviertel mit Wohnen, Gewerbe, Bildung, Handel und Dienstleistungen.

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Denkmalschutz und architektonische Herausforderung

Das 21 Meter hohe Kesselhaus wurde 1948 auf den Trümmern des im Zweiten Weltkrieg zerstörten Vorgängerbaus errichtet. Mit seinem funktionalen, minimalistischen Design und den schlanken, vertikalen Fensterbändern ist der Backsteinbau charakteristisch für die frühe Nachkriegsmoderne. Da neben dem Gebäude auch zwei alte Wanderrostkessel unter Denkmalschutz stehen, stellte die wirtschaftliche Weiternutzung des Bestandsgebäudes eine erhebliche Herausforderung dar. Die architektonische Lösung kombiniert ein sechsgeschossiges „Haus im Haus“ innerhalb der historischen Gebäudehülle mit einem rund 1 000 m² großen, 4‑geschossigen Anbau, der vom Denkmalschutz genehmigt werden konnte, da an dieser Stelle in den 1960er Jahren bereits ein Anbau existiert hatte.

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Projektverlauf und Neubau

Nachdem sein Büro 2012 den Wettbewerb für die Umgestaltung gewonnen hatte, begann für den Kölner Architekten ­Bernd Oxen eine wechselvolle Dekade mit einem am Ende glücklichen Ausgang. 2024 wurde das Gebäude mit einem Anbieter von Serviced Apartments als Ankermieter eröffnet. Das Erdgeschoss ist für Büro‑ und Gewerbeflächen vorgesehen, in den oberen Etagen sind auf 1 174 Quadratmetern Nutzfläche 32 Design‑Apartments für Kurzzeitmieter untergebracht.

Materialkonzept: Cortenstahl und Aluminium‑Streckmetall

„Die Historie als Eisenbahnerstadt prägt den Leverkusener Stadtteil Opladen bis heute. Neben dem Kesselhaus stehen der Wasserturm und das ehemalige Hauptmagazin des Bahnausbesserungswerks unter Denkmalschutz. Sie machen die industrielle Vergangenheit des Ortes sichtbar und verleihen dem neuen Stadtquartier seinen Charakter“, erklärte Oxen. „Das Kesselhaus diente einst als Versorgungswerk für den Stahlbau. Mit der Cortenstahlfassade des Anbaus knüpfen wir an dieses Umfeld an und übersetzen es in die heutige Zeit. Gleichzeitig wollten wir einen bewussten Kontrast zum Backstein des Bestandsgebäudes setzen.“

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Die Auswahl der Materialien für die Fassade des Anbaus erfolgte in enger Abstimmung mit dem Denkmalschutz. Für Oxen vermittelt der Cortenstahl mit seiner rostigen Patina zwar optische Vergänglichkeit, allerdings ist es gerade diese Rostschicht, die die Fassade dauerhaft schützt und konserviert und damit für das Erhaltende steht.

Neben der Cortenstahl‑Verkleidung bestimmen die Faltschiebeläden aus Aluminium‑Streckmetall den Charakter der Gebäudehülle. Die beweglichen Flügelelemente sorgen dafür, dass sich je nach Nutzung und Tageszeit immer wieder ein neues Fassadenbild ergibt, so Oxen. Obwohl in der Planungsphase auch Alternativen diskutiert wurden, haben sich die Faltschiebeläden am Ende durchgesetzt, „weil sie diese Dynamik am besten transportieren“. Auch das Material Aluminium war nicht von Anfang an gesetzt. Ursprünglich war ein Faltschiebeladen mit Streckmetall in Cortenstahl vorgesehen. Da sich die Fassadengestaltung aber im Prozess zu einer geschlossenen Cortenfassade entwickelt hat, entschied man sich bei den Läden bewusst für Aluminium. Das Material bietet die gewünschte Leichtigkeit und Flexibilität, zudem lässt sich eine Streckmetall‑Füllung problemlos in Aluminium umsetzen. Bei der Maschenweite und dem Lochmuster des Streckmetalls gibt es prinzipiell keine Einschränkungen. Sind Fragen wie die Verarbeitbarkeit im Profilrahmen oder maximale Fc‑Werte geklärt, wird eine Auswahl geeigneter Füllungen für die endgültige Entscheidung des Auftraggebers bemustert.

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Produktauswahl und Umsetzung

Die Faltschiebeläden können in einem 90‑Grad‑Winkel zur Fassade geöffnet werden und liegen im geschlossenen Zustand bündig an der Fassade an. EHRET‑Verkaufsleiter Klaus Wipfler: „Aufgrund unseres großen Repertoirets konnten wir die 228 Flügel mit der Streckmetallfüllung matrico, dem Profilsystem SL 12 und dem Beschlagsystem EFSL aus dem EHRET‑Standardsortiment konfigurieren. Auch für den perfekt auf die Cortenstahloberfläche abgestimmte Farbton hatten wir zahlreiche Referenzen vorzuweisen.“

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Die Pulverbeschichtung „Rosteffekt, Patina braun“ erzeugt den Eindruck von gealtertem Metall und ist auf den ersten Blick kaum von einer oxidierten Metall‑Oberfläche zu unterscheiden. Nur bei der barrierefreien Kammrostführung im Erdgeschoss entwickelte EHRET eine Sonderlösung für die Entwässerung. Größere Elemente erhielten einen Anschluss an das Entwässerungssystem, bei den kleineren erfolgt die Entwässerung direkt ins Erdreich.

„Am Kesselhaus wird deutlich, wie Funktion, Design und Materialkonzept perfekt ineinandergreifen können. Die Faltschiebeläden übernehmen nicht nur den Sonnenschutz, sondern werden selbst zu einem prägenden Gestaltungselement“, so Wipfler.


Foto: Jordana Schramm, www.jordanaschramm.com

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