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Aufsparrendämmungen sind für bewohnte Dachgeschosse eine sehr praktikable Dämmlösung. Sie können von außen, ohne die Wohnräume durch Bauarbeiten zu belasten, montiert werden. Andererseits gelingt speziell bei dünnen Sparren die Umsetzung anspruchsvoller Dämmlösungen sinnvoll oft nur im Zusammenspiel von Zwischensparrendämmung und Aufsparrendämmung. Dies war auch die Empfehlung eines Energieberaters für ein zu sanierendes Einfamilienhaus in Essen.
Häuser aus den 50er Jahren sind als Wohnraum auch heute noch sehr beliebt. Die Bautechnik ist einfach, die Sparren kurz und dünn, die Bausubstanz oft ohne große Schäden. Im dargestellten Sanierungsfall entschied sich der Bauherr, das gesamte Dachgeschoss neu zu dämmen. Der Wohnraum unter dem Dach sollte zum einen neu organisiert und gestaltet, zum anderen in Teilen bis in den Spitzboden hinein erweitert werden. Für das Objekt ist eine KfW-Förderung beantragt. Dafür musste das neu gestaltete und gedämmte Dachgeschoss einen U-Wert von mindestens 0,14 W/m²K erreichen.
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Zwischen und auf: Um diese Anforderung zu erfüllen und ein komfortables Wohnen unter dem Dach zu ermöglichen, empfahl der Energieberater eine zweilagige Dämmung aus Aufsparren- und Zwischensparrendämmung. Im ersten Schritt wurde das alte Dach in wenigen trockenen Tagen von einem Dachdeckerbetrieb abgedeckt, eine Aufsparrendämmung montiert und das Dach wieder mit neuen Dachziegeln eingedeckt. In einem zweiten Schritt wird der Bauherr dann in Eigenregie die nur 12 Zentimeter hohen Sparren leicht aufdoppeln und den Zwischenraum mit 14 Zentimeter Holzfaserdämmung verfüllen. Der Bauherr übernahm darüber hinaus auch die Erstellung der Luftdichtheitsebene (Dampfbremse). Danach folgt die Neugestaltung des bewohnten Dachraumes.
Bei der Aufsparrendämmung fiel die Entscheidung zugunsten von »Uni-2-in-1 Plus« von Kingspan Unidek. Ein Vorteil dieses Systems ist neben dem guten Lambda-Wert von 0,031 W/mK auch die in Grenzen zulässige Biegsamkeit der Dämmplatten. Ohne beidseitig aussteifende Beschichtungen, wie z. B. Aluminiumfolien, kann dieses System typische Unebenheiten in alten Dachstühlen ausgleichen. Dazu sichert das doppelte Nut-Feder-System, Aerosafe-System genannt, selbst in gekrümmter, leicht verspannter Lage eine solide und winddichte Verbindung der einzelnen Dämmplatten untereinander. Mit einem sd-Wert der aufkaschierten Unterdeckung von nur 0,02 m ist das gesamte Dämmsystem nach außen diffusionsfähig.
Das so ausgeführte Dach erreicht in Kombination mit den Holzfaserdämmstoffen zwischen den Sparren einen U-Wert von 0.14 W/m²K, eine sehr hohe Temperatur-Amplitudendämpfung von 15,2 und eine Phasenverschiebung um fast 11 Stunden. Die Kombination aus hoher Dämmwirkung über den Sparren und der relativ schweren Holzfaserdämmung zwischen den Sparren sichert einen angenehmen sommerlichen Wärmeschutz unter dem Dach.
Kingspan Unidek GmbH