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Mi, Nov

Schuleingang vermittelt Farbenlehre mit einem »CMYK-Farbraum«

Fassade

 

Mit der Erweiterung einer Grundschule im Münchner Stadtteil Sendling ist ein multifunktionaler Schulkomplex entstanden. Der Neubau vereint mehrere Einrichtungen von Kindertagesstätte über Sporthalle bis Wirtschaftsgymnasium in einem architektonischen Ensemble. Die Gestaltung des zentralen Eingangsbereichs greift die Symbiose aus unterschiedlichen Nutzungen mit einem wahrnehmungsorientierten Ansatz auf: Die Berliner Künstlerin Sinta Werner verwandelte diesen in einen »CMYK-Farbraum«, der die Vielfalt der Nutzungen symbolisch fasst und gleichzeitig die Gesetze der Farbenlehre erfahrbar macht. Eine besondere Rolle spielt dabei das Glas: Das durch farbige »Lamex Colordesign« Gläser einfallende Licht verändert die räumliche Atmosphäre und erzeugt wechselnde Farbmischprozesse.

Der Eingang ist die Visitenkarte, die den ersten Eindruck einer Bildungseinrichtung prägt. Der neue Schulkomplex in München-Sendling wird diesem Anspruch gleich in mehrfacher Hinsicht gerecht: Während die fassadenseitige Gestaltung des Eingangs mit farbigen Designgläsern nach außen die Neugier auf sich zieht, vermittelt der Innenraum auf spielerische Weise die Gesetze der Farbenlehre.

Das Gestaltungskonzept für den Haupteingang des Schulkomplexes entstand aus der Idee heraus, die durch Transit geprägte Raumqualität in einen Erlebnisraum zu verwandeln. Die Künstlerin Sinta Werner sieht die Realisierung des Eingangs als »CMYK-Farbraum« wie eine Dusche, in der man sich erfrischen und mit Energie aufladen kann. Der aus dem Vierfarbendruck stammende Begriff stellt modellhaft den Farbverlauf aus den möglichen Mischverhältnissen der Farben Cyan, Magenta, Yellow und Key (Schwarz) dar. Diese Darstellungsform wendet Werner auf den Eingangsbereich an: das Farbverlaufsmodell wird in ein Raster aus einfarbigen Feldern übersetzt, das sich über Boden, Decke und Wände erstreckt.

Der als Windfang in fast quadratischer Form gebaute Eingangsbereich verfügt über zwei mit Glastrennwänden ausgeführte Seiten, die den Raum in farbiges Licht tauchen. Die Farben der einzelnen Glaselemente reihen sich fließend in den komplexen Farbverlauf ein. Die hier eingesetzten »Lamex Colordesign« Gläser von Glas Trösch wurden mit bis zu vier Farbfolien beschichtet, sodass eine besonders feine Abstimmung der Glasfarben auf die Oberflächen der raumbildenden Elemente möglich war.

Das durch die fassaden- und raumseitigen Glaswände einfallende Licht macht die Regeln des Farbmischens im Eingangsbereich räumlich erfahrbar. Die durchleuchteten Designgläser von Glas Trösch verstärken zum einen die visuelle Wahrnehmung des farbnuancierten Raumes. Trotz der Beschichtung mit mehreren Farbfolien erweckt die Transparenz der »Lamex Colordesign« Gläser den Eindruck durchgefärbten Glases. Zum anderen eröffnet der sich im Tagesverlauf verändernde Einfallswinkel des natürlichen Lichtes immer wieder neue Farbmischungen, die zum Erforschen einladen. Auf diese Weise erhält der Transitraum Aufenthalts- und Kommunikationsqualitäten, die unaufdringlich und intuitiv Wissen vermitteln. Dieser didaktische Ansatz enthält nicht zuletzt eine identitätsstiftende Dimension: die Vielfalt der Farben, die symbolisch auf die vielfältige Nutzung des Schulkomplexes verweist, wird augenscheinlich zu einer Einheit vermischt.

Glas Trösch Beratungs-GmbH, www.glastroesch.de

Bautafel
Fertigstellung: 2015
Bauherr: Landeshauptstadt München
Architekt: KRUG GROSSMANN ARCHITEKTEN, München
Künstlerische Konzeption „CMYK-Farbraum“: Sinta Werner, Berlin
Werk- und Detailplanung: IFUB* Institut für umwerfende Baukunst, München
Objektberatung: Margit Hausel-Wilhelm, Glas Trösch GmbH
Produkt: Glas Trösch Lamex Colordesign

Fotografie: Sorin Morar, München


Selbst ein 7,5-Tonner kann den neuen Poller von Berner, genannt SafetyGuard, nicht überwinden. Die gezackte Bodenplatte verkeilt sich in den Asphalt und den Unterboden des Fahrzeugs. 450 kg Eigengewicht schützen vor Manipulation und Vandalismus. Foto: Berner Torantriebe

Außenraum

Optimierte Lichtplanung: Mittels eines sehr filigranen Mastkörpers konnte eine einzige Montageposition realisiert werden. Ergänzend zu den wenigen Lichtpunkten mit hohem Entblendungsgrad kommen wenig und flach strahlende Bodeneinbauleuchten, die ihr Licht fächerförmig auf die Zuwegung zu dem an der Seite des Gebäudes befindlichen Aufzug abgeben, zum Einsatz. Bildquelle: Michael Bamberger

Beleuchtung

Einzigartiges Zentrum für Kunst, Kultur, Wissenschaft und Bildung mit internationaler Ausstrahlung: Das Humboldt Forum auf der Spreeinsel in der historischen Mitte Berlins. Bildquelle: Marcus Müller-Witte für Kieback&Peter GmbH & Co. KG

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Die schlanken Profile des Systems forster unico xs fügen sich harmonisch in den Industriebau ein und erfüllen gleichzeitig hohe technische und bauphysikalische Anforderungen. Foto: Damian Poffet

Fassade

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Beleuchtung

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