Seit 1987 ist Venedig UNESCO Weltkulturerbe, trotzdem verlassen jährlich etwa 1.000 Venezianer die »schönste Stadt der Welt«. Ca. 59.000 Einwohnern stehen jährlich 20 bis 30 Millionen Touristen gegenüber. Mit einem internationalen Baukultursymposium thematisiert die Bundesstiftung Baukultur am 26. und 27. Juni die Entwicklung Venedigs.
»Eine Stadt ist nur dann eine Stadt, wenn sie von Menschen bewohnt wird«, lautet das Postulat des venezianischen Architekten, Stadtplaner und Professor Sergio Pascolo. In 60 Jahren ist die Zahl der Einwohner Venedigs um 66 Prozent gesunken während die Zahl der Touristen um 530 Prozent gestiegen ist. Massentourismus, überteuerte Miet- und Lebensmittelpreise, Müllberge und riesige Kreuzfahrtdampfer vertreiben die Einheimischen.
Die Bedürfnisse der Touristen werden bedient, die Lebensqualität der Einwohner kommt in der touristischen Monokultur abhanden. Anlässlich der 14. Internationalen Architekturbiennale 2014 veranstaltet die Bundesstiftung Baukultur am 26. und 27. Juni erstmals ein internationales Baukultursymposium in Kooperation mit dem Deutschen Studienzentrum in Venedig. Die zweitägige Veranstaltung geht auf das Fallbeispiel Venedig ein und gibt mit einer Tour einen Überblick über die wichtigsten Aspekte der Biennale. Dabei spielen die Tourismuswirtschaft, Globalisierung und Gentrifizierung historischer Städte ebenso eine Rolle wie Siedlungsmodelle sowie innovative Infrastruktur- und Mobilitätskonzepte.
Internationales Baukultur-Symposium
ABITANDO VENEZIA – LIVING VENICE – VENEDIG BELEBEN
26. Juni 2014 Symposium / 27. Juni Führung Biennale
Deutsches Studienzentrum, Venedig
Am 26. Juni sprechen u.a. Reiner Nagel, Vorstandsvorsitzender Bundesstiftung Baukultur; Clemens f. Kusch, cfk Archtitetti; Andreas Kipar LAND, Landscape, Architecture, Nature and Development und Sergio Pascolo, Sergio Pascolo Architects.
Am 27. Juni bietet die Bundesstiftung einen Biennale-Besuch an mit Führung durch Kristien Ring und Thomas Krüger.
Anmeldung
Die Teilnahme ist kostenfrei. Anmeldung bis zum 18. Juni 2014. Die Bundesstiftung finanziert den organisatorischen Rahmen der Veranstaltung. Die Teilnehmer organisieren Ihre Reise und Unterkunft selbst und tragen diese Kosten. Die Konferenzsprache ist Englisch.
Informationen unter www.bundesstiftung-baukultur.de