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Mo, Dez

ippolito fleitz group entwickelt Raumkonzept für Restaurantkette Holyfields

Projekte (d)

Foto: Zooey Braun

Der Gastraum bietet ein differenziertes Sitzplatzangebot, das den Gästen, je nach ihren Bedürfnissen, unterschiedliche Möglichkeiten anbietet. Die Plätze sind von der Fassade bis zur Rückwand in vier Ebenen aufgeteilt und in der Höhe gestaffelt. An den Fenstern befinden sich Holztische mit vier Stühlen, die eine klassische Restaurantsituation beschreiben. Eine abgehängte, eigens gestaltete Pendelleuchte schafft hier die gewünschte Intimität. In der nächsten Schicht steht leicht erhöht eine Reihe weißer Tische mit komfortabel gepolsterten Zweierbänken. Die fünf Tischgruppen werden durch ein Podest aus dunklem Holz am Boden sowie die weiche abgesenkte Decke darüber gefasst. Ein Geflecht aus abgespannten Gummilitzen separiert die einzelnen Tische, ohne die freie Sicht durch den Gastraum zu unterbrechen. In der darauffolgenden Ebene findet der Gast einen zwischen die Stützen gespannten Stehtisch aus geweißter Eiche als umtriebigsten Platz im Restaurant. An der mit dunklem Holzbalken gestalteten Rückwand schlussendlich stehen schlussendlich vier weiße Sechsertische auf gleicher Höhe wie die lange Tafel. In ihrer großen U-Form bilden sie den Abschluss der Inszenierung und eine Art Rückgrat des Gastraums. Von hier bietet sich aus einer eher zurückgezogenen Position der beste Überblick.

Die offene Raumstruktur macht das Ende der Längsachse des Restaurants bereits vom Eingang sichtbar, wo sich vor dem Küchenbereich die Essensausgabe befindet. Sie wird durch eine trichterförmig zulaufende raumhohe Kupferwand sehr prominent markiert. Davor ist ein Edelstahltresen platziert, dessen Front mit der Faltung eines weißen Tischtuchs bedruckt ist, während der spiegelnd ausgeführte Sockel wieder das Motiv der unterschiedlichen Tischbeine vom Empfangstresen aufnimmt. Die Ausgabe wirkt so mehr wie das Buffet bei einer Feier, als wie eine klassische Ausgabe. Das Überreichen des Essens wird hier zelebriert. Durch die Öffnungen der Durchreichen und die Glasrückwände des Rückbuffets bekommt der Gast eine Ahnung vom Treiben in der dahinterliegenden Küche. Nochmals betont wird dieser Punkt in der Fernwirkung durch drei Leuchten an der Decke, die in ihrer Form an Flughafenanzeigen erinnern und den jeweiligen Ausgabetresen darunter mit »Peter«, »Paul« bzw. »Mary« benennen. Der Gast bekommt für seine Bestellung den Namen des jeweiligen Tresens auf seinen elektronischen Signalgeber übermittelt und kann sich so gezielt sein Menü abholen.

Foto: Zooey Braun

Dem Empfang zugeordnet ist ein Brunnen aus weißem Terrazzo, an dem sich die Gäste kostenlos Trinkwasser zapfen können. Weiterhin wartet hier eine separate Bar, an der man unabhängig von der Essensbestellung Getränken und Desserts ordern kann. Die Bar mit ihrem Tresen aus dunkel gebeizter Eiche und der mit schwarzem Leder bespannten Front bildet einen schönen Kontrast zur Rückwand aus weißen Fliesen. Diese sind mit Tiermotiven bedruckt, die an alte Stiche erinnern. Die Bar öffnet sich nicht nur zum eigentlichen Gastraum, sondern bewirtschaftet gleichzeitig eine kleine Lounge auf der anderen Seite des Empfangstresens, die zum gemütlichen Abschluss des Essens oder auf einen Kaffee zwischendurch einlädt. Sie besteht aus einem modularen System aus Sesseln und freien Polsterhockern, sogenannten Poufs, in verschiedenen warmen Lederfarben, die durch Beistelltische mit integrierten Textilleuchten komplettiert werden.

Das Restaurantkonzept wird komplettiert durch einen »Take-Away-Bereich«. Er hat einen separaten Eingang und ist von der Lounge durch ein Glasregal getrennt. So kann dieser Bereich zwar unabhängig funktionieren, ist aber doch gefühlter Teil des Gesamtraumes. Hier sind spiegelnde Kühlvitrinen in die zur Bar führenden Fliesenwand eingelassen. Das Glasregal mit vorgelagerten Körben bietet darüber hinaus vielfältige Möglichkeiten zur Warenpräsentation in beide Richtungen, für das Take-Away wie für das Merchandising im Restaurant.

Grundriss

Viel Wert wurde auf eine gute Akustik im Gastraum gelegt. Sie wird durch eine speziell angefertigte Akustikdecke mit geometrisch gemusterter Lochung gewährleistet. Sie bildet ein attraktives Gegenspiel zum durchlaufenden rohen Estrichboden, der durch sein florales Muster zu einem der optischen Highlights des neuen Restaurants wird.

Holyfields setzt mit seinem innovativen Konzept neue Akzente in der System-Gastronomie für ein anspruchsvolles urbanes Publikum. Es soll dem Wunsch nach schnellem, preiswertem und gutem Essen gerecht werden und bietet dabei ein visuelles und atmosphärisches Restauranterlebnis. Das unterschiedliche Angebot an Sitzzonen ist auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Gäste abgestimmt, die hier das entsprechende Ambiente für den schnellen Snack genauso wie für ein Essen im kleinen Kreis oder in der großen Runde finden. Auf die erste Filiale in der Frankfurter Kaiserstraße werden weitere Neueröffnungen in Toplagen deutscher Großstädte wie Berlin, Stuttgart oder Hamburg folgen.

Architekten: Ippolito Fleitz Group, Stuttgart, www.ifgroup.org
Lichtplanung: pfarré lighting design, www.lichtplanung.com
Fotos: Zooey Braun, Stuttgart, www.zooeybraun.de


Selbst ein 7,5-Tonner kann den neuen Poller von Berner, genannt SafetyGuard, nicht überwinden. Die gezackte Bodenplatte verkeilt sich in den Asphalt und den Unterboden des Fahrzeugs. 450 kg Eigengewicht schützen vor Manipulation und Vandalismus. Foto: Berner Torantriebe

Außenraum

Optimierte Lichtplanung: Mittels eines sehr filigranen Mastkörpers konnte eine einzige Montageposition realisiert werden. Ergänzend zu den wenigen Lichtpunkten mit hohem Entblendungsgrad kommen wenig und flach strahlende Bodeneinbauleuchten, die ihr Licht fächerförmig auf die Zuwegung zu dem an der Seite des Gebäudes befindlichen Aufzug abgeben, zum Einsatz. Bildquelle: Michael Bamberger

Beleuchtung

Einzigartiges Zentrum für Kunst, Kultur, Wissenschaft und Bildung mit internationaler Ausstrahlung: Das Humboldt Forum auf der Spreeinsel in der historischen Mitte Berlins. Bildquelle: Marcus Müller-Witte für Kieback&Peter GmbH & Co. KG

Fachartikel

Das industrielle Erscheinungsbild, blieb im Zuge der Umnutzung erhalten und gibt den Blick auf das eingestellte Gebäude frei. Bild: arch.photo / Matthias Fuchs

Premium-Advertorial

Eine schnörkellos-elegante Architektur prägt das Gebäude in Zirndorf. Foto: Andy Brunner / KS-Original

Projekte (d)

Die schlanken Profile des Systems forster unico xs fügen sich harmonisch in den Industriebau ein und erfüllen gleichzeitig hohe technische und bauphysikalische Anforderungen. Foto: Damian Poffet

Fassade

Mit ihrer runden Lichtscheibe, hinter der sich LEDCluster befinden, erhellt die Hybrid-Pendelleuchte Zoover von Delta Light den Arbeitsplatz. Die flache Leuchtenkuppel aus nachhaltigem PET-Filz verbessert außerdem die Raumakustik. Bildquelle: Andreas Wimmer Werbefotograf

Beleuchtung

Dilek Ruf hat das Büro BBU.Projekt Architekten gegründet und ist Landesvorsitzende des BDA Niedersachsen. Foto: Julian Martitz

Menschen

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